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Caterpillar-Fläche: Lüner Konkurrenten haben unterschiedliche Konzepte
Industriegelände
Es gibt zwei Lüner Interessenten, die sich um die Caterpillar-Fläche beworben haben: Während Ingo Kaiser auf einen Mix von Jobs und Freizeit setzt, hat die Stadt Lünen andere Vorstellungen.
Konkrete Pläne präsentiert Ingo Kaiser zur Zukunft der Caterpillar-Fläche in Lünen-Wethmar. Wenn der Bergbauzulieferer den Standort aufgibt, kann sich der Chef von Erlebnisreich-Campus und Late Night Concepts in den bestehenden Hallen einen Mix aus Arbeit und Freizeit vorstellen. Im Kern sollen Industriearbeitsplätze sein, drumherum Gastronomie, Veranstaltungen, Einkaufen und Lofts für Start-Ups.
Dass der 49-jährige Lüner seinen Hut um die Fläche in den Ring geworfen hat, macht ihn zum Konkurrenten der Stadt Lünen. Denn auch sie hat Interesse an an dem 250.000 Quadratmeter großen Areal bekundet und ein Angebot abgegeben. Das bestätigt Stadtsprecher Alexander Dziedeck auf Anfrage der Redaktion.
„Wichtig sind neue Arbeitsplätze“
Wie die Stadt mit der Konkurrenzsituation umgeht, beantwortet er folgendermaßen: „Wer den Zuschlag erhält, ist für uns nicht erkennbar. Wichtig ist aber, dass neue Arbeitsplätze entstehen.“ Die Stadt habe die Pläne von Herrn Kaiser zur Kenntnis genommen und sei sich sicher, dass die Caterpillar-Fläche in Zukunft vielen Menschen einen Arbeitsplatz bieten wird. Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns sagt dazu: „Wir stehen dem weiteren Engagement von Herrn Kaiser und seinem Unternehmen in unserer Stadt positiv gegenüber. Auch Herr Kaiser möchte die für Lünen wichtigen Arbeitsplätze schaffen.“
Seit Bekanntwerden der Schließung des Caterpillar-Standortes stehe die Stadt gemeinsam mit der Lüner Wirtschaftsförderung im regelmäßigen Austausch mit dem Unternehmen. Bekanntlich hat Caterpillar die Aufgabe des Geländes verschoben: Ursprünglich sollte das schon zum Jahresende 2021 sein, jetzt wird es wohl erst Ende Dezember 2022.
Konzepte unterschieden sich
Das Konzept der Stadt für die dann frei werdende Industriefläche unterscheidet sich allerdings von den Kaiser-Plänen: Es gehe im Schwerpunkt um die Schaffung von innovativen Industriearbeitsplätze, heißt es seitens der Stadt auf Anfrage. Das Konzept sei dem Angebot beigefügt worden. „Wir bitten um Verständnis, dass wir derzeit keine näheren Informationen bekanntgeben dürfen. Im Rahmen der Gespräche mit den interessierten Unternehmen dürfen und wollen wir auch keine Geschäftsgeheimnisse offenbaren“, teilt Dziedeck mit.
Die spätere Schließung von Caterpillar ändere nichts an dem Fahrplan der Stadt. „Nach unseren Informationen sollen nicht alle Hallen für die weitere Nutzung verwendet werden“, so der Sprecher. Zu den Kosten des Grundstückskaufs äußerte sich die Stadt nicht. „Weil die Verhandlungen noch laufen, stehen die Kosten des Flächenerwerbs noch nicht fest“, heißt es.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
