
© Kasier
Millionen-Poker um Caterpillar-Fläche: So will ein Lüner mitmischen
Industriegelände
Dass sich Ingo Kaiser, Chef des Erlebnisreich-Campus, um die Caterpillar-Fläche beworben hat, löste in Lünen viele Reaktionen aus. Manche fragen sich, wie er die Millionen-Summe stemmt.
Zeitgleich mit der Ankündigung von Ingo Kaiser, die freiwerdende Caterpillar-Fläche zukunftsweisend nutzen zu wollen, kam die Nachricht des Bergbauzulieferers, das Werk erst ein Jahr später als vorgesehen zu schließen. Ende 2022 werde es soweit sein. Für Ingo Kaiser, Chef des Erlebnisreich-Campus und Late Night Concepts, sei das keine Überraschung gewesen. Caterpillar habe ihm gegenüber schon angedeutet, Hallen im ersten Halbjahr 2022 noch nutzen zu wollen.
Für die 250.000 Quadratmeter große Fläche am ältesten Industriestandort Lünen hat Kaiser eine innovative Idee. Er möchte das Gelände kaufen und mit einem Mix aus Jobs und Freizeit neue Zukunftschancen für Lünen entwickeln. Kern des Projekts soll mit 14000 Arbeitsplätzen die Produktion bleiben. Drumherum plant er Gastronomie, Eventhalle, Shopping und Gewerbe sowie Lofts für junge Start-Ups. Mögliche Ankermieter dafür habe er schon, kündigte Kaiser an.
Finanzierungsplan mit Fremdkapital
30 Millionen Euro sollen für die Fläche aufgerufen worden sein. Kein Pappenstiel. Doch Kaiser ist zuversichtlich. Er habe einen Finanzierungsplan, der auch Fremdkapital beinhalte. „Das ist kalkuliert und machbar“, sagt er auf Anfrage der Redaktion. Bekanntlich ist das US-Investment-Unternehmen Jones Lang LaSalle aus Chicago (Illinois) mit dem Verkauf der Fläche beauftragt worden. „Ich warte jetzt das Signal ab, wie es weitergeht“, so Kaiser. Dann könne er in die detaillierter Planung einsteigen und mit den Ankermietern sprechen, zu welchem Termin und zu welchen Konditionen sie einsteigen können.
Bei den Hallen müsse er schauen, was umgebaut, saniert oder weiter genutzt werden könne. Daraus würden sich Zahlen ergeben, die auch das Verhandlungsvolumen beeinflussten.
„Ganz schönes Brett“
Kaiser ist „frohen Mutes, dass seine Vorstellungen Realität werden können. Er habe aus Lünen viele positive Reaktionen bekommenen. Etliche hätten seinen Plan als tolles Projekt gelobt, andere hätten gesagt, genau das brauche Lünen, um nach vorne zu kommen. Andere hätten Respekt geäußert, nach dem Motto: „Das sei ja ein ganz schönes Brett“.
Kaiser selbst sieht seine Bewerbung pragmatisch. „Wichtig ist doch, persönliches Engagement zu zeigen.“ Wenn es am Ende nichts werde, müsse er sich wenigstens nicht ärgern, nicht alles dafür getan zu haben. „Es gibt ein paar Sachen, die liegen nicht in meiner Hand“, weiß Kaiser.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
