Caritasverband Lünen-Selm-Werne Vorstandschef Hans-Peter Benstein will im Sommer gehen

Caritasverband: Vorstandschef Hans-Peter Benstein will im Sommer gehen
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Mit Angeboten für Menschen in allen Lebenslagen, vom Baby bis zum Senior, ist der Caritasverband Lünen-Selm-Werne seit mehr als 50 Jahren präsent. Er gilt als einer der großen Arbeitgeber der Region. 600 Mitarbeitende, dazu 270 Ehrenamtliche, sind für den katholischen Verband im Einsatz. Die Caritas unterhält zahlreiche stationäre und ambulante Einrichtungen.

An der Spitze steht seit März 2012 Betriebswirt Hans-Peter Benstein (62). Nach elf Jahren wird er im Sommer 2023 sein Amt als Vorstandsvorsitzender niederlegen. Das bestätigte Caritas-Sprecher Thomas Middendorf auf Anfrage der Redaktion. Benstein wolle sich beruflich anderweitig orientieren. „Mit der Regelung einer Nachfolge sind wir zurzeit befasst“, heißt es. Zu den Gründen ist öffentlich nichts bekannt. Benstein selbst will sich erst zu einem späteren Zeitpunkt in einem Gespräch mit der Redaktion dazu äußern.

Der Caritas-Chef stammt aus der Frankenmetropole Nürnberg. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre war er einige Jahre im IT-Bereich tätig. Danach arbeitete er unter anderem für eine gemeinnützige Stiftung in Heidelberg, bevor er schließlich zum Caritasverband wechselte. Hier folgte er Jörg Klärner.

Als Ein-Mann-Betrieb gestartet

Hans-Peter Benstein, Caritas-Vorstand, (v.l.), Architektin Anne Linnemannstöns, Heike Homann, Leiterin der zentralen Verwaltung und Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns beim Spatenstich für das Seniorenzentrum (Archivbild).
Hans-Peter Benstein, Caritas-Vorstand, (v.l.), Architektin Anne Linnemannstöns, Heike Homann, Leiterin der zentralen Verwaltung und Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns beim Spatenstich für das Seniorenzentrum (Archivbild). © Carolin Rau (A)

Seine Wurzeln hat der Caritasverband in Lünen. Hans Krämer hat die Caritas 1969 gegründet. Als Ein-Mann-Betrieb ging sie an den Start. Heute ist der Verband an mehr als 30 Standorten in der Region vertreten. 1972 zog die Caritas in ein eigenes Gebäude an der Graf-Adolf-Straße, in dem sie auch Erziehungsberatung anbot. Durch die Gebietsreform 1975 kamen dann Selm und Werne dazu.

Das Caritas-Haus konnte längst nicht mehr die modernen Ansprüche erfüllen. Hans-Peter Benstein stellte die Caritas mit einem Neubau in der südlichen Lüner Innenstadt an der Lange Straße räumlich für die Zukunft neu auf. Im Mai 2019 konnte das 3,4 Millionen teure Gebäude bezogen werden. Neben Büros der Verwaltung befindet sich dort unter anderem eine ambulante Pflege und 16 Tagespflegeplätze. Es gibt Raum für Beratung sowie Schulungen von Mitarbeitern und Ehrenamtlichen.

Neben stationärer und ambulanter Pflege bietet der Caritasverband Lünen-Selm-Werne Erziehungsberatung, Familienhilfen, Seniorenreisen und Kurberatung. Er ist in der Asylbewerberbetreuung und Migrationsberatung aktiv, unterhält Offene Ganztagsschulen sowie in Lünen-Süd eine Caritas-Boutique. Auch Hausnotruf-System und Menüservice gehören dazu.

Seniorenzentrum eröffnet

Im Februar 2020 wurde das Seniorenzentrum an der Lippe mit 80 Einzelappartements und elf Service-Wohnungen eröffnet. Eigentlich sollte in Selm-Bork Ende des Jahres mit dem Bau eines Altenheims auf dem ehemaligen Marktplatz begonnen werden. Da die Stadt den Baugrund nicht vertragsgemäß herrichten ließ, ist das Thema zum Politikum geworden.

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