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Brandvital-Gebäude Lünen: Tüv Nord ist nicht der einzige neue Mieter
Leerstand an der Kupferstraße
Ein großer Leerstand an der Kupferstraße ist bald Geschichte. Wenn das Briefwahlbüro der Stadt auszieht, werden gleich zwei neue Mieter in die ehemaligen Brandvital-Räume einziehen.
Die Vorfreude ist groß bei den Mitarbeitern des Tüv Nord Bildung in Lünen. In wenigen Wochen beziehen sie neue Räume an der Kupferstraße. Im ersten und zweiten Stock des ehemaligen Brandvital-Gebäudes, das seit März 2020 leer stand. Auch einen kleineren Teil der Halle hat Tüv Nord Bildung für seine Maßnahmen gemietet.
„Es gibt auch noch einen Mieter, der die Räume im Erdgeschoss beziehen wird. Wer es ist, weiß ich nicht, aber es ist auf keinen Fall ein weiterer Bildungsträger“, sagt Uwe Bellgardt, Bildungszentrumsleiter in Lünen. Er geht davon aus, dass das Briefwahlbüro der Stadt Lünen nach der Bundestagswahl im September etwa Mitte Oktober aus den Räumlichkeiten wieder auszieht. Danach wird langsam das komplette Gebäude wieder mit Leben gefüllt.
In Kürze soll man auch sofort sehen, dass es einen neuen Mieter gibt. Derzeit findet man nur ein kleineres Schild in einem der Fenster, das darauf hinweist. „Wir wollen die Leuchtreklame wechseln und das große Schild vorne wird auch neu beklebt.“ Dort findet man noch den Schriftzug „Brandvital“, des insolventen Sanitätshauses. Die Marketing-Maßnahmen werden aber noch ein paar Tage auf sich warten lassen, noch fehlt dem Dienstleister das benötigte Material, so der Leiter des Bildungszentrums.
Gebäude liegt zentraler
Nach den Renovierungsarbeiten in den bislang leer stehenden Räumen, die der Vermieter übernimmt, wird das Team des Bildungszentrums von Brambauer an die Kupferstraße ziehen. „Die Räume liegen definitiv zentraler als die bisherigen am Pierbusch“, so Bellgardt. In Brambauer bleibt aber eine kleine Dependance erhalten - die Räume am Kühlturm, die Tüv Nord Bildung zusammen mit der Arbeitslosen-Initiative (AIL) um Manfred Pöhland betreibt.

Die Gebäude der AIL am Kühlturm in Brambauer bleiben als kleine Dependance von Tüv Nord Bildung in Brambauer. © Goldstein (A)
Froh ist Bellgardt auch, das bald eine Halle zur Verfügung steht. „Wir haben den kleineren Teil der Halle gemietet, um dort dann die Ausbildung zum Staplerfahrer durchzuführen.“ Damit sei man wetterunabhängig.
Räume am Kühlturm werden weiter genutzt
Nach und nach wird das Bildungszentrum ins neue Gebäude umziehen. Bellgardt plant, dass das Ganze bis Ende diesen Jahres abgeschlossen sein wird. Das bisherige, ebenfalls gemietete, Gebäude in Brambauer wird noch ein paar Monate genutzt. Bellgardt: „Bis Ende des Jahres wollen wir alles aus Brambauer hinüber holen - bis auf die Räume am Kühlturm.“
Zu den Angeboten des Bildungszentrums gehören noch weitere Bereiche. Dabei arbeitet Tüv Nord Bildung mit dem Job-Center und der Agentur für Arbeit Kreis Unna zusammen. Geboten werden Kraftfahrer- und Servicefahrer-Ausbildung, im Bereich Pflege eine Ausbildung zum Pflegehelfer mit und ohne Führerschein, außerdem eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik.
Zu den Dienstleistungen gehört auch die sogenannte BAE-Ausbildung, für junge Menschen, die Probleme in der Regel-Ausbildung haben. Finanziert wird die durch das Job-Center und die Agentur für Arbeit. Betreut werden die jungen Menschen von einer Sozial-Pädagogin und auch von Nachhilfelehrern. Ihre praktische Ausbildung absolvieren sie in Betrieben. Bellgardt: „Hier arbeiten wir auch mit anderen Bildungsträgern aus Lünen zusammen.“
Die meisten Teilnehmer aus dem Bereich Kreis Unna/Hamm
Fünf fest angestellte Mitarbeiter gehören zum Bildungszentrum des Tüv Nord in Lünen. Dazu kommen immer wieder freie Mitarbeiter für spezielle Teile der Ausbildungen - das sind zwischen einem und fünf Mitarbeiter, je nach Bedarf.
Neben der Arbeits-Agentur und dem Job-Center arbeitet das Bildungszentrum auch mit freien Kunden aus Bereich Kreis Unna und Hamm zusammen. Deshalb stammen auch die meisten Absolventen der Ausbildungsbereiche aus dieser Region. Bellgardt: „Bei Umschulungen sind auch manchmal Teilnehmer aus Dortmund dabei.“
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
