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Neuer Nutzer für Räume des früheren Sanitätshauses Brand Vital in Lünen
An der Kupferstraße
Lange standen die Räume an der Kupferstraße 65 leer. Jetzt ist das Briefwahlbüro eingezogen. Und ab November gibt es einen dauerhaften neuen Nutzer der Räume des früheren Sanitätshauses.
Neues Leben zieht bald in die Räume des Gebäudes Kupferstraße 65 ein. Ab Montag, 23. August, ist dort das Briefwahlbüro der Stadt Lünen für die Bundestagswahl zu Hause. Doch auch wenn die Mitarbeiter der Verwaltung Ende September wieder ausziehen, dauert es nicht lange, bis die Räume endlich wieder neu genutzt werden.
Ein Schild im Fenster des früheren Sanitätshauses verkündet, dass ab 1. November der Tüv Nord dort einzieht. Allerdings nicht mit der Automobil-Prüfsparte. Neuer Nutzer der länger leer stehenden Räume wird der Bereich Tüv Nord Bildung, wie eine Sprecherin am Freitag (20.8.) auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte.
Umzug von Brambauer
„Unser Bildungszentrum, das noch am Pierbusch (Brambauer) zu finden ist, wird noch in diesem Jahr einen neuen Standort beziehen,“ erklärte sie. Beim Tüv Nord Bildung finden Fortbildungen, Umschulungen, Vermittlungen, Prüfungsvorbereitungen und Qualifikationen in den Bereichen Berufskraftfahrer, Lagerwirtschaft und Pflegewesen statt. Nach eigenen Angaben ermöglicht der Tüv Nord Bildung „einer breit gefächerten Klientel“ einen beruflichen Neuanfang in Orientierungs- und Qualifikationsmaßnahmen.
Seit 2014 war das Schulungszentrum des Tüv Nord Bildung in dem Neubau am Pierbusch in Brambauer untergebracht - unweit des Datteln-Hamm-Kanals und des bekannten Colani-Ufos. Nun steht der Umzug nach Lünen-Mitte bevor.
Insolvenz von Brand Vital
Bis zum 29. Februar 2020 war in dem Gebäude Kupferstraße 65 die Sanitätsfirma Brand Vital zu Hause. Im Dezember 2019 meldete das Unternehmen, das auch in Schwerte eine Filiale hatte, Insolvenz an. Die damals 40 Mitarbeiter in Lünen hofften dennoch auf ein Happy-End, denn es gab noch Gespräche mit möglichen Investoren. Leider fand sich aber kein neuer Investor und die 40 Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz.
Das Gebäude an der Kupferstraße war nicht Eigentum der Sanitätshauskette Brand Vital, die aus einer Fusion der Sanitätshäuser Spanke aus Schwerte und Schulte-Derne aus Lünen entstanden war. Schulte-Derne hatte zunächst in Lünen-Süd seinen Sitz, zog dann in die größeren Räume an der Kupferstraße um. Nach der Fusion wuchs das Unternehmen zunächst. 2015 gab es die Zahl der Mitarbeiter insgesamt noch mit 600 an. Am Ende waren es an allen Standorten insgesamt nur noch 200 Mitarbeiter.
Insgesamt hatte das Unternehmen mit Hauptsitz in Schwerte 18 Filialen bundesweit, die meisten in Nordrhein-Westfalen. Auch für ehemalige Gebäude von Brand Vital in Schwerte haben sich mittlerweile neue Nutzer gefunden. Eine Veranstaltungs-Technik-Firma ist im Sommer 2020 in die früheren Brand Vital-Hallen eingezogen. In Lünen standen die Räume des insolventen Sanitätsunternehmens dagegen bislang leer.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
