"Weniger Leute, mehr Aggression"

Bilanz: 5200 feierten 1. Mai am Cappenberger See

Ungefähr 5200 Feiernde haben laut Polizei am Montag dem Wetter getrotzt und den 1. Mai am Cappenberger See gefeiert. Es seien zwar weniger Menschen als in den vergangenen Jahren gewesen, allerdings haben die Einsatzkräfte mehr Aggression wahrgenommen. Hier die Bilanz.

LÜNEN

, 03.05.2017 / Lesedauer: 3 min

Trotz der schlechten Wetteraussichten war bis zum frühen Nachmittag noch viel los auf der Grillwiese am Cappenberger See - dann wurde der Regen stärker.

Stau auf dem Parkplatz am Cappenberger See: Am Montagnachmittag gegen 17 Uhr ging dort nichts mehr. Rund drei Stunden hatte es da schon beständig geregnet. Vielen der in der Spitze laut Polizei rund 5200 Feiernden auf der Grillwiese am Cappenberger See half da auch der Alkohol nicht mehr: Sie gingen selbst oder ließen sich abholen.

Auch auf dem Rückweg waren auch Max und Patrick aus Kamen. Die beiden sind auch im vergangenen Jahr schon hier gewesen. Und standen damals beim Einlass direkt neben einem Jugendlichen, der dort mit mehreren Messern und sogar einer Machete aufgeflogen war. Dieses Jahr sei es ruhiger, meinten sie: „Der Regen hält offenbar die Leute weg, die nur zum Stress machen kommen.“

Bilanz der Polizei: Gefühlt mehr Aggression

Frank Schulz, Leiter der Lüner Polizeiwache, sah das vor Ort anders: „Weniger Leute, mehr Aggression“, das sei der Eindruck, den die Einsatzkräfte ihm vermittelten – auch wenn die Zahlen dies nur teilweise widerspiegeln. Die Polizei hat auf der Grillwiese sechs Mal Drogen entdeckt, berichtete außerdem von einem Taschendiebstahl sowie drei Beleidigungen und Bedrohungen gegen Polizeibeamte.

Außerdem sprachen die Beamten 30 Platzverweise aus. Viele der Verwiesenen sind allerdings immer wieder gekommen – am Ende landeten elf hinter Gittern in der Lüner Polizeiwache. Sechs Mal wurden die Beamten außerdem wegen Körperverletzungs-Delikten aktiv. Die Zahlen nannte das Dortmunder Polizeipräsidium gestern auf Anfrage.

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Bilanz des Roten Kreuz: Übermäßiger Alkoholkonsum schuld an meisten Einsätzen

Ein arbeitsreicher Tag war es auch für das Rote Kreuz. Auf der Facebook-Seite berichtet der Kreisverband von 47 Einsätzen, die meisten dem übermäßigen Alkoholkonsum geschuldet. Auch Schnittwunden beschäftigten die bis zu 38 ehrenamtlichen Helfer immer wieder.

 

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Sebastian Baranowski, der den DRK-Einsatz leitete, berichtete vor Ort außerdem, dass die Verletzten nicht mehr so jung waren wie in den vergangenen Jahren. Den Auftakt im Sanitätszelt machte allerdings ein 15-Jähriger – der schon um 12 Uhr zuviel getrunken hatte. Angesichts der Witterung seien die Einsatzzahlen „immer noch sehr hoch“, urteilte Baranowski.

Bilanz der Stadt: Aufräumarbeiten dauern noch an

Ebenfalls konstant hoch ist das Müll-Level, das am 1. Mai anfällt. Laut Stadtsprecher Frank Knoll kommen „nach ersten Erkenntnissen“ rund zwölf Kubikmeter Müll zusammen. Der Großteil davon landete auf Wiesen und Wegen – und nicht in den großen Containern und Müllsäcken, die teilweise die Aktiven der Facebook-Gruppe „Sauber, Lünen!“ an den Bäumen befestigt hatten.

Im vergangenen Jahr sind laut Knoll etwa 20 Kubikmeter Müll angefallen. Ein Problem sei jetzt, so Knoll, dass auch auf den Straßen und Wegen zur Wiese „größere Mengen Müll“ liegen: „Die Aufräumarbeiten werden noch bis in die folgende Woche andauern.“

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Bürgermeister Kleine-Frauns, der vor Ort allen an Organisation und Durchführung Beteiligten dankte, stellte klar, wieso die Stadt den 1. Mai so unterstützt: „Die Veranstaltung ist ein echtes Highlight für Jugendliche. Davon gibt es nicht so viele in Lünen.“