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Beweglicher Feiertag an Rosenmontag: Lüner Schulen sind sich uneins
Corona und Schule
Die Entscheidung, ob der bewegliche Ferientag am Rosenmontag von Schulen beibehalten wird, hat in einigen Städten Debatten ausgelöst. In Lünen gibt es unterschiedliche Ansichten zu dem Thema.
Ob der Rosenmontag ein freier Tag ist oder nicht, hat an einigen Schulen für eine Menge Streit gesorgt. In normalen Jahren ist der Rosenmontag fast überall ein beweglicher Ferientag, und auch in diesem Jahr haben sich viele Schulen entschieden, am 15. Februar frei zu machen. Einige Eltern hatten kein Verständnis für die Entscheidung und fordern, dass der Unterricht stattfinden soll.
Ab dem 15. Februar wäre momentan wieder Unterricht in Präsenz möglich. Die Entscheidung des Landes, wie es weiter gehen wird, steht allerdings noch aus. Viele erwarten, dass die Schulen weiterhin teilweise geschlossen bleiben. An vielen Lüner Schulen will man an der Entscheidung, den Rosenmontag zum freien Tag zu machen, festhalten. Heinrich Kröger, Schulleiter des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, will aus verschiedenen Gründen an dem beweglichen Ferientag festhalten: „Das ist ein Beschluss der Schulkonferenz. Diese beweglichen Ferientage werden lange im Voraus festgelegt.“
Ohne Antrag keine Änderung
Die Schulkonferenz ist ein Gremium der Schule, in dem Eltern, Lehrer und Schüler vertreten sind und das Entscheidungen zum Schulleben trifft. Heinrich Kröger: „So eine Entscheidung der Schulkonferenz kann man nicht einfach ändern, dafür muss jemand einen Antrag stellen und den hat es von keiner Seite gegeben.“
Viel schwerer wiegt für den Schulleiter aber ein anderes Argument: „Hier wird natürlich gearbeitet. Es ist ja nicht so, als gäbe es keinen Unterricht. Die Eltern, Lehrer und natürlich die Schülerinnen und Schüler haben sich auch einen freien Tag verdient.“
Zeit für die Anmeldung der neuen Fünftklässler
Vielen weiterführenden Schulen spielt außerdem in die Hände, dass in der nächsten Zeit die Anmeldungen für die neuen Fünftklässler anstehen. Der unterrichtsfreie Tag gibt den Zuständigen mehr Zeit, sich mit den neuen Schülern zu beschäftigen.
Die letzten Entscheidungen des Ministeriums wurden oft erst kurz vor in Kraft treten veröffentlicht. Viele Schulen könnten den Rosenmontag deswegen auch nutzen, um einen möglichen Wechselunterricht oder Präsenzunterricht zu planen und vorzubereiten.
In Lünen gibt es aber auch einige Schulen, in denen am Rosenmontag unterrichtet wird.* Iris Lüken, Schulleitung Osterfeldschule, macht die Entscheidung von der Konferenz der Ministerpräsidenten abhängig. Sollte es eine Entscheidung zugunsten des Präsenzunterrichts geben, wird es am Rosenmontag Unterricht geben: „Es gibt viele Kinder die darauf angewiesen einen Lehrer bei sich zu haben.“ Für die Schule steht fest, dass wenn eine Art von Präsenzunterricht möglich ist, er auch stattfinden soll.
*In einer früheren Version des Textes hatte es geheißen, dass keine Schule in Lünen am Rosenmontag Unterricht durchführen wird. Dies entspricht nicht den Tatsachen.
Jahrgang 2000. Ist freiwillig nach Castrop-Rauxel gezogen und verteidigt ihre Wahlheimat gegen jeden, der Witze über den Stadtnamen macht. Überzeugte Europäerin mit einem Faible für Barockmusik, Politik und spannende Geschichten.
