Auch das Katholische Klinikum Lünen/Werne hat das Besuchsverbot verlängert. Es gilt bis 31. August.

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Besuchsverbot: Klinikum Lünen/Werne verlängert Regelung bis 31. August

rnKreisweite Absprache

Das Besuchsverbot in den Krankenhäusern des Kreises Unna wird bis zum 31. August verlängert. Eigentlich war ab 30. Juni eine vorsichtige Öffnung angedacht. Doch Sicherheit gehe vor.

Lünen

, 23.06.2020, 17:17 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auch das Katholische Klinikum Lünen/Werne (KKLW) wird das bestehende Besuchsverbot weiter ausdehnen. Wie der Kreis Unna mitteilt, halten alle Krankenhäuser im Kreis in Abstimmung mit der Gesundheitsbehörde ihre Türen für Besucher bis einschließlich 31. August weiter geschlossen. Axel Weinand, Geschäftsführer des KKLW, hält das Besuchsverbot nach wie vor für erforderlich, um die Infektionszahlen gerade im sensiblen Klinikbereich überschaubar zu halten. Man wolle so den Ausbruch von Corona vermeiden.

„In diesem Zusammenhang fehlt den Krankenhäusern auch das nötige Personal, um bei mehreren Hundert Besuchern pro Tag von Krankenhausseite die hohen Vorgaben eines krankenhausbezogenen Hygiene- und Infektionsschutzkonzepts für Besucher einhalten zu können“, erklärt Weinand.

Schlechte Erfahrungen in Soest

Er nennt ein aktuelles Beispiel aus der Stadt Soest. Dort habe man gesehen, wie schnell die Aufhebung des Besuchsverbots eskalieren könne. Dieses Krankenhaus habe wieder für Besucher geöffnet und nach nur wenigen Stunden das Besuchsverbot wieder verhängt. „Viele der Besucher haben sich schlicht und ergreifend nicht an die vorgegebenen Hygieneregeln gehalten“, nennt Weinand den Grund. Daher habe man sich im Klinikum Lünen/Werne weiterhin für ein allgemeines Besuchsverbot ausgesprochen, zunächst bis einschließlich 31. August 2020. Danach werde die Lage erneut beraten. „Der Schutz geht vor, sowohl für Patienten als auch für Mitarbeiter.“ Man habe ja aktuell an dem Fall Tönnies gesehen, wie schnell so etwas Kreise nach Lünen ziehen könne. Eine Mitarbeiterin des Krankenhauses hatte sich im familiären Umfeld infiziert.

Auch in Dortmund hätten Kliniken das Besuchsverbot verlängert. Weinand betonte aber, dass es am Klinikum Lünen/Werne bei den bestehenden Ausnahmeregeln bliebe. Wenn Patienten schon sehr lange im Krankenhaus liegen oder schwerstkrank seien, könne in Abstimmung mit der Stationsleitung und dem Stationsarzt der Besuch von maximal einem Angehörigen pro Tag vereinbart werden. „Das ist immer eine Einzelfallentscheidung“, so Weinand.

Nächste Woche: Väter bei Geburt dabei

Sobald die Geburtshilfe des Klinikums in Lünen voraussichtlich nächste Woche wieder geöffnet sei, werde es nach wie vor möglich sein, dass werdende Väter die Geburt begleiten und die junge Mutter besuchen dürfen. „Aber auch hier leider keine anderen Familien-Angehörigen“, betont Weinand.