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Bauverein zu Lünen wickelt Mehrheit im Stadtrat um den Finger
Meinung
Wer das ehemalige Hertie-Kaufhaus in der Lüner Innenstadt erfolgreich umgebaut hat, dem widerspricht die Politik nicht. Das ist ein Fehler, meint unser Autor.
Das ist richtig gut gelaufen für den Bauverein zu Lünen. Immer noch unendlich dankbar dafür, dass er im Jahr 2019 vom Stadtrat grünes Licht für den Kauf der Ex-Mercedes-Fläche im Herzen der City bekommen hat, kann er zwei Jahre später dank des schwarz-roten Bündnisses und der FDP im Stadtrat, auf der Fläche jetzt mehr oder weniger schalten und walten wie er will.
Herzlichen Glückwunsch an die Vorstände des Bauvereins, ihre Rechnung ist aufgegangen.
Mal ehrfürchtig, mal bestimmend im Ton, stellte Bauvereins-Vorstand Andreas Zaremba in der Ratssitzung auf Nachfrage von Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns vor versammelter Mannschaft unmissverständlich klar, dass es zum Beispiel an dem geplanten Wasserbecken nichts zu rütteln gibt. Daran würde auch eine Bürgerbeteiligung nichts ändern. Aber die ist ja jetzt eh vom Tisch.
Und was der Lüner Beirat für Stadtgestaltung und Baukultur (LBSB) zu den Entwürfen sagen wird, wenn er sie denn im Sommer endlich mal zu Gesicht bekommt, dürfte den Herren auch wurscht sein. Schließlich hat der hochrangig besetzte Gestaltungsbeirat nur beratende Funktion. Zum Glück für den Bauverein.
Denn es ist kaum vorstellbar, dass der Beirat im Gegensatz zu dem einen oder anderen Ratsherrn, vor Begeisterung über die Mercedes-Entwürfe Freudentänze veranstaltet. So bleibt wieder einmal die Politik das Mittelmaß aller Dinge.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
