Bahn hat falsche Baupläne vom Preußen-Bahnhof

Bauarbeiten verzögern sich

Die Bauarbeiten am Preußen-Bahnhof in Lünen werden nicht nur später beendet sein als angekündigt, sie werden auch teurer. Der Grund ist banal: Die Pläne der Bahn stimmten nicht mit den Gebäuden am Gleis überein. Wir haben uns vor Ort umgesehen - und zeigen in einer Fotostrecke, wie es auf der Baustelle derzeit aussieht.

HORSTMAR

, 24.03.2015, 18:44 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Bahnsteigkante an Gleis 2 ist bereits fertig. Auch Gleis 1 ist fertig, allerdings noch nicht zur Nutzung freigegeben, wie die Bahn mitteilte.

Die Bahnsteigkante an Gleis 2 ist bereits fertig. Auch Gleis 1 ist fertig, allerdings noch nicht zur Nutzung freigegeben, wie die Bahn mitteilte.

Zum Berufsalltag des Journalisten gehört es, dass sich Recherchen hin und wieder in die Länge ziehen. Ein Beispiel dafür sind Nachfragen unserer Redaktion bei der Düsseldorfer Bahn-Tochter DB Mobility Logistics AG zum Stand der Modernisierungs-Arbeiten am Preußen-Bahnhof. 

Zehn Tage nach unserer ersten Anfrage und intensivem E-Mail-Verkehr mit der Pressestelle, liegen uns nun folgende, gesicherte Informationen vor: Die Umbauarbeiten verzögern sich deutlich. Sie sollen jetzt voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein. Und nicht, wie ursprünglich geplant, im Januar 2015. Außerdem teilte die Pressestelle von DB-Mobility mit, dass der Umbau mehr kostet als angenommen. Die Kosten steigen von 2,8 Millionen Euro auf 3,4 Millionen Euro. 

FOTOSTRECKE
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Umbauarbeiten im Preußen-Bahnhof

Zum Berufsalltag des Journalisten gehört es, dass sich Recherchen hin und wieder in die Länge ziehen. Ein Beispiel dafür sind Nachfragen unserer Redaktion bei der Düsseldorfer Bahn-Tochter DB Mobility Logistics AG zum Stand der Modernisierungs-Arbeiten am Preußen-Bahnhof. Hier sehen Sie, wie es auf der Baustelle derzeit aussieht.
24.03.2015
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Im Bereich von Gleis 1 wird noch gearbeitet. Gleis 2 ist bereits freigegeben.© Foto: Verena Schafflick
Das Behelfs-Gleis 3 ist unterdessen immer noch im Dienst.© Foto: Verena Schafflick
Umbauarbeiten im Preußen-Bahnhof.© Foto: Verena Schafflick
Der hintere Bereich von Gleis 1/2 ist noch nicht fertig.© Foto: Verena Schafflick
Umbauarbeiten im Preußen-Bahnhof.© Foto: Verena Schafflick
Umbauarbeiten im Preußen-Bahnhof.© Foto: Verena Schafflick
Die Bahnsteigkante an Gleis 2 ist bereits fertig. Auch Gleis 1 ist fertig, allerdings noch nicht zur Nutzung freigegeben, wie die Bahn mitteilte.© Foto: Verena Schafflick
Umbauarbeiten im Preußen-Bahnhof.© Foto: Verena Schafflick
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Die Gründe für die Kostensteigerung um 600.000 Euro und die Zeitverzögerung um mindestens ein halbes Jahr sind die gleichen: "Durch das Vorfinden anderer Baukonstruktionen als in Bestandsunterlagen angegeben (Personen-Unterführung und Treppen-Anlage) und der notwendigen Umplanung inklusive Freigabeprozess, ist es zu einer Verschiebung gekommen", teilte das Unternehmen vergangene Woche mit.

"Im Erdreich liegende Fundamentierungen vorgefunden"

Auf die Frage, ob der Bahn etwa nicht bekannt war, dass sich dort eine Unterführung und eine Treppe befindet, hieß es am Dienstag: "Konkret am Bahnhof Preußen wurden während der laufenden Arbeiten im nicht einsehbaren Bereich andere im Erdreich liegende Fundamentierungen vorgefunden." Womit unsere Anfrage nach der Existenz von Unterführung und Treppe immer noch nicht beantwortet wurde. Die Rückfrage per Telefon verlief bis Redaktionsschluss im Sande. Mittags hatte es in der Pressestelle noch geheißen: "Dazu müssen wir beim Fachdienst nachfragen."

Zuvor hatte der Fachdienst mitteilen lassen,

  • dass "die Bahnsteigkante des Mittelbahnsteigs an Gleis zwei fertiggestellt und in Betrieb ist",
  • dass "zu der baulich fertiggestellten Kante an Gleis eins derzeit Klärungen stattfinden, wann die Nutzungsfreigabe erfolgen kann",
  • dass "der neue Aufzug mit Abschluss der Maßnahme in Betrieb genommen wird".

Unser Leser Werner Müller hatte den provisorischen Übergang zwischen den Bahnsteigen als "äußerst unangenehm und nicht ganz ungefährlich" beschrieben. Dazu hieß es bei DB Mobility Logistics, dass die Treppe nur die temporäre Nutzung sicher stelle, damit der Zugbetrieb aufrechterhalten werden könne. Nachbesserungen seien nicht geplant.

So viel für den Augenblick.

Die Redaktion bleibt für Sie, liebe Leserinnen und liebe Leser, am Ball.

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