Bahn-Arbeiten am Damm sorgen für Tempo-Begrenzung und Haltestellen-Ausfälle

Münster-Lünen

Die Bahnstrecke Münster-Lünen ist stark sanierungsbedürftig. Der Fernverkehr muss bis mindestens Mitte 2019 Umleitungen fahren. Die Eurobahn dagegen könnte pünktlicher verkehren.

von Jörg Heckenkamp, Andrea Wellerdiek

Lünen, Werne, Dortmund, Capelle, Ascheberg

, 06.12.2018, 13:07 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die lange Trockenheit im Sommer sorgte für Risse neben den Gleisen.

Die lange Trockenheit im Sommer sorgte für Risse neben den Gleisen. © DB Netz AG

Die Reparaturarbeiten am Bahndamm der Strecke Münster bis Lünen sind aufwendiger und langwieriger als gedacht. Voraussichtlich erst im März 2019 weiß die Bahn als Verantwortlicher für die Strecke Bescheid, welche genauen Sanierungsschritte einzuleiten sind.

Bis jetzt hat die Bahn schon eine Millionen Euro investiert: „Das sind nur Erstmaßnahmen“, sagt Norbert Strathmann von der DB Netz AG. Die eigentliche Sanierung dürfte ein Vielfaches kosten, bestätigt er auf Anfrage.

Weiterhin fahren Züge nur mit Tempo 70 statt 160 km/h

Das bedeutet zweierlei: Weiterhin ist in den betroffenen Abschnitten nur Tempo 70 statt 160 km/h erlaubt. Und weiterhin verbannt die Bahn die schweren Intercity- sowie Güterzüge von der Strecke. Und das zunächst bis Juni 2019. Güter- und Fernverkehr leitet die Bahn um.

Der Bereich Nähe Lünen ist fertig saniert (grün). Die roten Abschnitte oberhalb von Werne und zwischen Ascheberg und Davensberg sind sanierungsbedürftig.

Der Bereich Nähe Lünen ist fertig saniert (grün). Die roten Abschnitte oberhalb von Werne und zwischen Ascheberg und Davensberg sind sanierungsbedürftig. © DB Netz AG

Doch das hat etwas Gutes für den Nahverkehr. Denn die Eurobahn kann die Strecke zwischen Münster und Dortmund in dieser Zeit alleine nutzen. Wartezeiten, um IC-Züge überholen zu lassen, entfallen. Verrechnet man diesem Vorteil mit dem geringeren Tempo auf den geschädigten Streckenabschnitten, „ergibt das ein Plus von rund einer Minute“, sagt Christian Golenia von der DB Netz AG. Die Eurobahn habe somit die Chance, ihre Pünktlichkeit zu stabilisieren.

Eurobahn-Züge fahren eine Minute versetzt

Die Eurobahn-Züge Richtung Münster fahren eine Minute früher, die Züge ab Münster eine Minute später ab, heißt es in der Mitteilung der Deutschen Bahn.

Der Schienenersatzverkehr wird in der Nacht zu Samstag, 8. Dezember, das letzte Mal eingesetzt. Danach gilt der leicht veränderte Fahrplan der Eurobahn.

Die Fahrtzeiten auf der RE1 zwischen Aachen und Hamm verlängern sich aufgrund der Umleitung des Fernverkehrs zweistündlich um sieben Minuten.

An drei Abschnitten musste die Deutsche Bahn in den vergangenen Wochen Reparaturen durchführen. Das führt dazu, dass die Züge auf einer Strecke von rund fünf Kilometern langsamer fahren müssen - und das voraussichtlich bis Juni 2019. Der Fernverkehr wird umgeleitet, sodass einige Haltestellen nicht bedient werden.

Folgende Halte entfallen im Fernverkehr:

  • Linie 30: Die IC-Linie Hamburg - Bremen - Münster - Köln - Mainz - Stuttgart verkehrt über Recklinghausen und Essen. Der IC hält NICHT in Dortmund und Bochum, dafür mit einem Zusatzhalt in Gelsenkirchen.
  • Linie 31: Die IC-Linie Hamburg - Bremen - Münster - Köln - Mainz - Nürnberg/Passau bedient in nördlicher Richtung alle Haltestellen. In südlicher Richtung entfällt der Halt in Hagen.

Vor allem durch den heißen Sommer ist die Böschung des Dammes stark ausgetrocknet. Das hat zu Setzrissen neben dem Damm geführt. Dies ergab ein Gutachten, das die Deutsche Bahn in Auftrag gegeben hat. Dabei handelt es sich um drei Abschnitte. Einer dieser Abschnitte, der sich in der Nähe der Stadt Lünen befindet, sei bereits wieder instand gesetzt.

Zwei weitere Abschnitte (einer befindet sich zwischen Lünen und Werne und einer zwischen Ascheberg und Davensberg) müssen umfangreich und langfristig saniert werden. Welche Arbeiten durchgeführt werden müssen, prüfen die Techniker bis März 2019. Die Standfestigkeit des Dammes sei nicht beeinträchtigt, heißt es von der Deutschen Bahn.