Ausgewachsene Ringelnatter in Lünen entdeckt Schlangenexperte: „Es ist ein Wow-Fund“

Ringelnatter in Garten gesichtet: Schlangenexperte: „Es ist ein Wow-Fund“
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Es ist nur wenige Tage her, da sorgte ein Schlangenfund in Lünen unweit des Seeparks für Aufsehen. Gefunden wurde eine Königspython. Eigentlich ist die ungiftige Würgeschlange in Afrika heimisch, wie Diplom-Biologe und Schlangen-Experte Marcel Hoffmann erklärte. Er wurde zum Fund der Schlange hinzugezogen und nahm das Tier zuerst in Obhut, bevor es in der Schlangengrube in Unna untergebracht wurde.

Nun wurde der 50-Jährige von der Feuerwehr wieder zu einem Schlangenfund in der Lippestadt gerufen. Diesmal ging es allerdings um ein weniger exotisches Tier. In einem Garten an der Horstmarer Straße wurde eine Ringelnatter mit grüner Oberseite entdeckt. Das etwa ein Meter große Tier wurde von den Gartenbesitzern in einer Hecke entdeckt. „Das ist ein echter Wow-Fund“, sagt der Schlangenexperte.

Gut genährtes Exemplar

Zwar sei das Tier, das in der Fachsprache Natrix natrix heißt, in der Region heimisch, lässt sich aber dennoch nur sehr selten blicken. „Es ist das erste Mal, dass ich eine Ringelnatter so gesehen habe“, sagt Marcel Hoffmann. Die Schlange sei für den Menschen absolut ungefährlich, so der Diplom-Biologe. Sie lebe sehr zurückgezogen.

Zwar konnte Marcel Hoffmann nur einen kurzen Blick auf das Tier erhaschen, dennoch konnte er erkennen, dass die Schlange ausgewachsen und gut genährt war. „Es scheint in der Nähe des Friedhofs ein gutes Habitat mit guter Futterlage für die Tiere zu geben“, sagt er im Gespräch mit der Redaktion. Ringelnattern ernähren sich vor allem von Kleinsäugetieren, Fischen, Vögeln, Fröschen und Kröten. Und die scheint es rings um den Garten zu geben. So konnte das gefundene Exemplar so groß werden. „Das ist schon eine beachtliche Größe, aber auch nicht ungewöhnlich“, ordnet der Schlangen-Experte ein. Männchen werden im Schnitt um die 75 Zentimeter groß, Weibchen können bis zu 150 Zentimeter groß werden. Die Tiere kommen nahezu überall in Mittel- und Osteuropa vor und kommen auch noch in 2000 Höhenmetern gut klar.

Die Männchen der Schlangen werden etwa 75 Zentimeter groß, die Weibchen können bis 1,5 Meter lang werden.
Die Männchen der Schlangen werden etwa 75 Zentimeter groß, die Weibchen können bis 1,5 Meter lang werden. © picture-alliance/ dpa-tmn

Gartenbesitzer aufgebracht

Auch wegen der Größe, waren die Schlangenfinder, denen auch der Garten gehört, in dem das Tier entdeckt wurde, fasziniert und aufgebracht zugleich. „Die Schlange war schnell wieder in der Hecke verschwunden, ich war daher mehr damit beschäftigt, die Gartenbesitzer zu beruhigen“, erklärt Marcel Hoffmann. Auch wenn die Schlange für den Menschen ungefährlich ist, sollte sie besser nicht angefasst werden.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 22. Juni 2023.

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