Altlünen und Brambauer: Das Aus für die Schulen?

Langfristige Schüler-Entwicklung

Ausgerechnet die größte Realschule Lünens scheint in ihrer Existenz bedroht: Ein Gutachter schlägt vor, die Realschule Altlünen langfristig auslaufen zu lassen. Die Profilschule in Brambauer hält er auch nicht für überlebensfähig. Es gibt auch schon einen berechneten Zeitpunkt, ab dem es eventuell eng wird.

LÜNEN

, 08.05.2015, 18:02 Uhr / Lesedauer: 2 min
Hat sie langfristig eine Chance: Der Experte sieht schwarz für die Profilschule in Brambauer.

Hat sie langfristig eine Chance: Der Experte sieht schwarz für die Profilschule in Brambauer.

Realschulen: Ist Altlünen bald zu teuer?

Das Gebäude der Realschule Altlünen für viel Geld sanieren oder besser gleich neu bauen: Auf eine Entscheidung zwischen diesen Alternativen schien es bisher zuzulaufen.

Doch im Ausschuss für Bildung und Sport wartete Dr. Heinfried Habeck vom Institut für Schulentwicklungsforschung der Technischen Universität Dortmund Donnerstagabend mit einer anderen Lösung auf. Er schlägt vor, jenen Realschulstandort zu schließen, dessen Erhalt die Stadt das meiste Geld kosten würde. Und das sei Altlünen.

Habeck hat den Lüner Schulentwicklungsplan bis 2021/2022 fortgeschrieben. Laut Hochrechnung schrumpfen alle drei Realschulen aufgrund rückläufiger Schülerzahlen.

Wenn die Prognose zutrifft, hätten sie zum Schuljahr 2021/22 zusammen noch 6,7 Klassen pro Jahrgang. Macht im Durchschnitt 2,2 Klassen pro Schule und Jahrgang – auf Basis von 28 Schülern je Klasse. Altlünen stünde zwar mit 2,6 Klassen noch etwas besser da als Brambauer (2,1) und Horstmar (1,9). Der Gutachter sieht aber eine kritische Grenze erreicht. „Im Prinzip ist das nicht mehr möglich, das wäre ein Notlösungsprogramm von der Lehrerversorgung her“, sagte er.

Zwei Realschulen sollen bleiben - aber welche?

Nur noch zwei Realschulen, aber mit mindestens drei Klassen pro Jahrgang, seien besser. Aber auf welche verzichten? Auf die Realschule Brambauer nicht, meint Habeck. Er möchte in Brambauer ein Angebot für die Sekundarstufe I erhalten.

Neben Brambauer auch die Ludwig-Uhland-Realschule in Horstmar weiterlaufen zu lassen und dafür Altlünen zu schließen, erscheint ihm als die kostengünstigste Lösung.

Der Gutachter hält aber auch eine andere Variante für denkbar: Brambauer erhalten, Altlünen und Horstmar schließen und in zentraler Lage Lünens neu bauen. Das sei allerdings teurer als Variante I. Zudem, gab Habeck zu bedenken, habe die Ludwig-Uhland-Realschule bei der jüngsten Qualitätsanalyse „nicht nur gut, sondern hervorragend abgeschnitten“.

Hauptschulen: Schlechte Prognose für Brambauer

Bei den Hauptschulen erwartet Habeck, dass die Profilschule in Brambauer ab dem Schuljahr 2019/2020 keine Eingangsklasse mehr bilden kann. Er schlägt vor, Profilschule und Heinrich-Bußmann-Schule am Standort der Heinrich-Bußmann-Schule (Bebelstraße) zusammen zu legen. Die Hauptschule Wethmar läuft bereits aus und wird aufgegeben.

Gymnasien/Gesamtschulen: Es sieht gut aus

Die Lüner Gymnasien und Gesamtschulen sieht der Gutachter als vorerst gesichert an. Der Erhalt der Grundschulen sei ebenfalls „im Prinzip möglich.“ Wenn sie zu klein würden, sei aber „über Zusammenlegung nachzudenken.“ Konkreter wurde Habeck dazu nicht.