
Lars Müller und der Werner SC wollen schnellstmöglich aus dem Tabellenkeller rauskommen. © Helga Felgenträger
Werner SC steckt in der Krise: „Uns fehlt das Selbstverständnis“
Fußball
So hatte sich der Werner SC den Saisonstart sicherlich nicht vorgestellt. Mit null Punkten steht der Landesligist am Tabellenende. In Ahaus gab es eine verdiente Pleite – Trainer Müller nennt Gründe.
Es ist eindeutig: 2:4, 0:3, 0:1 und 0:4 lauten die Ergebnisse des Werner SC an den ersten vier Spieltagen der aktuellen Landesliga-Saison. Mit vier Niederlagen steht der Verein am Tabellenende. Und das, obwohl die Ambitionen eigentlich mal ganz andere waren.
Unten rauszukommen ist aber wohl leichter gesagt als getan. „Wir bräuchten halt mal ein Erfolgserlebnis“, sagt Wernes Trainer Lars Müller. „Aber dafür machen wir zu wenig. Wenn ich jetzt zum Beispiel auf den letzten Sonntag gucke, war es jetzt nicht so, dass wir knapp dran waren am Sieg.“
Die erste Chance hatten zwar die Werner in Person von Serhad Gün. „Natürlich kann man sagen: Wenn der Pfostenschuss reingeht, gehen wir direkt in Führung. Aber so war es einfach nicht“, so Müller. „Dafür waren wir einfach auch nicht zwingend und gallig genug.“
„Uns fehlt so ein bisschen das Selbstverständnis“
Problem sei aktuell natürlich auch der Kopf. „Uns fehlt so ein bisschen das Selbstverständnis“, sagt Lars Müller. „Aber das kriegst du eben auch nur zurück, wenn du anfängst, die einfachen Dinge im Fußball wieder zu machen. Und das tun wir gerade nicht.“
Es sei gerade weniger ein mannschaftliches Problem als ein individuelles. „Es ist ein bisschen so, dass gerade zu viele zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Das kann natürlich auch wieder mit fehlendem Selbstvertrauen zu tun haben“, sagt Müller.
Trotz der Misere hört man beim Werner SC viel gegenseitige Unterstützung. „Es ist ja klar: Du musst jetzt gucken, dass du da zusammen rauskommst“, sagt der Trainer des WSC. „Gleichzeitig muss jeder schauen, dass er seinen eigenen Job macht.“
An den vielen Verletzten, die der WSC zu allem Überfluss auch noch zu beklagen hat, will Lars Müller die Niederlagen nicht festmachen. „Die Qualität im Kader muss auch so eigentlich ausreichen. Vielleicht nicht, um jedes Spiel zu gewinnen, aber um auf jeden Fall besser zu spielen.“
Dennoch sind es keine unbedeutenden Namen, die den Wernern aktuell fehlen. „Marc Schwerbrock wird uns fehlen, Stöver ist immernoch raus, Thanne hat sich letzte Woche verletzt. Tim Neugebauer fehlt noch, Yannick Lachowicz ja sowieso“, nennt Müller nur ein paar Namen.
Dass am kommenden Wochenende mit der SG Borken ein Gegner auf dem Programm steht, der ebenfalls noch keinen Sieg, immerhin aber zwei Unentschieden auf dem Konto hat, ist für Lars Müller erstmal unwichtig. „Wir müssen es einfach selbst, unabhängig vom Gegner, besser machen“, sagt Müller. „Nur dann können wir unten wieder rauskommen.“
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
