Werner SC siegt im Gipfeltreffen gegen VfL Kamen Treffer in der Nachspielzeit entscheidet

Werner SC siegt im Gipfeltreffen gegen VfL Kamen: Treffer in der Nachspielzeit entscheidet
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Gipfeltreffen im Lindert – mit dem besseren Ausgang für den Werner SC. Im Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga 7 entschied der Tabellenführer die Partie gegen den VfL Kamen mit 2:1 in der Nachspielzeit für sich. Ein Kampf-Sieg.

Bezirksliga 7

Werner SC – VfL Kamen

2:1 (1:1)

Am Ende machte der Werner SC den Sack in der Nachspielzeit zu – nachdem der VfL Kamen nur eine Minute vorher die Großchance zur 2:1-Führung vergab. Der WSC nutzte aber einen Fehler der Kamener Hintermannschaft eiskalt aus: Leon Schneider spielte einen Pass in die leere Mitte, 20 Meter vor dem eigenen Strafraum. Ein grober Schnitzer des eingewechselten Verteidigers. Okan Güvercin versuchte den Ball noch zu erlaufen, WSC-Offensivspieler Jannik Prinz war aber früher dran. Schneider versuchte Prinz den Ball noch abzunehmen, der musste aber im Zwei-gegen-Eins nur noch quer zum ebenfalls eingewechselten Frederic Fischer legen – und der schoss zur 2:1-Führung mit dem linken Fuß (90.+1 Minute).

„Wir haben in der Kabine gesagt, dass vielleicht ein Fehler über das Spiel entscheidet – und das hat es am Ende auch“, befand WSC-Coach Kurtulus Öztürk. Doch des einen Freud ist wie so oft des anderen Leid. In diesem Fall das von Kamen-Trainer Mehmet Kara: „Wir hatten kurz vorher die Gelegenheit zum 2:1, am Ende entscheidet ein individueller Fehler, der so nicht passieren darf. Das war ein Geschenk.“ Auf diesem Niveau würde so etwas bestraft, ärgerte sich Kara im Nachhinein.

Eine Minute vorher vergab nämlich VfL-Kapitän Emre Demir im Eins-gegen-Eins gegen Wernes Schnapper Henrik Pollak. Nur zwei Spielszenen später jubelte der WSC. „Wir hatten zwei dicke Dinger, die wir nicht reinmachen – dann wirst du hinten halt bestraft“, so Kara.

Es war ein Spiel auf Augenhöhe zwischen den beiden Spitzenklubs der Bezirksliga 7. Der WSC erwischt dabei die stärkere Anfangsphase, hatte früh Chancen durch Efe Bzaci (6.), Marvin Stöver (8.) und Maurice Modrzik (14.), der nach einer Einzelaktion das Lattenkreuz traf. Dass der Gastgeber vor knapp 750 Zuschauern mit 1:0 in Führung ging, war bis dato nicht gänzlich unverdient: Marc Schwerbrock brachte einen Freistoß von links scharf in den Strafraum, Chris Thannheiser löste sich perfekt von seinem Gegenspieler und kam dadurch frei zum Kopfball – 1:0 (18.). „Ich hab vorher angesprochen, dass Werne bei Standards gefährlich ist“, bemängelte Kara die Fahrlässigkeit seiner Mannschaft.

Doch Kamen reagierte, kam immer besser ins Spiel – und wurde dabei brandgefährlich. Und zwar wiederum bei Standards. Schon vor dem 1:0 setzte Serkan Gül einen Freistoß aus 17 Metern ans Lattenkreuz (10.). Zwei Minuten nach dem Rückstand musste sich Pollak bei einer „verunglückten“ Flanke von Alper Lafci strecken, die sich gefährlich in die Ecke senkte (20.). Eine Ecke von Born köpfte Felix Rudolf in Richtung Tor, aber Zoran Martinovic war dazwischen (25.). Die Werner Führung wurde langsam schmeichelhaft.

„Das erwartet schwere Spiel“

Und wurde zu einem für Kamen wiederum psychologisch günstigen Zeitpunkt zunichtegemacht: Erik Heidbrink brachte per langen Ball Andre Born ins Spiel, der bediente per Hake im Strafraum Serkan Gül. Den Querleger zu Abdulhai Aljouk verwandeltet der Stürmer eiskalt (44.). Während Öztürk das Gegentor als „kleinen Dämpfer“ beschrieb, war für Kara wichtig: „Wir haben das 1:1 super rausgespielt.“

In Hälfte zwei war also wieder alles offen. Beide Mannschaften wirkten aber oft hektisch, es gab viele Pass- und Stoppfehler, wodurch kaum Spielfluss entstand. „Es war das erwartet schwere Spiel“, fand Mehmet Kara. „Unser Spielprinzip, das Intensive gegen den Ball, war heute überragend. Du musst so einer Mannschaft wie Kamen auch ein bisschen das Selbstvertrauen nehmen“, lobte WSC-Trainer Öztürk.

Höhepunkt der zweiten Hälfte war neben dem Tor und der Großchance zum Tor von Kamen ein äußerst umstrittener Elfmeterpfiff vom Schiedsrichter Philip Dräger (77.). Bozaci steckte zu Modrzik durch. Im Strafraum kam es zum Kontakt mit Ricardo Freitas de Olivera. Der Unparteiische entschied auf Strafstoß. Kara war auch nach Abpfiff erbost darüber: „Die Leistung vom Schiedsrichter war heute nicht akzeptabel. Der Elfmeter war der größte Witz, den ich die letzten Jahre gesehen habe. Ich weiß nicht, was er da gesehen hat.“ Prinz vergab Strafstoß und Nachkopfball aber. Auswechselspieler Ercan Akman regte sich so sehr auf, dass er beim Warmmachen die Rote Karte bekam.

„Das soll auch nicht die Leistung von Werne schmälern, im Endeffekt haben sie gewonnen“, so Kara. Öztürk freute sich: „Ich werde nicht sagen, dass es kein verdienter Sieg ist. Bei Kamen wäre es auch nicht unverdient gewesen.“ Das Team sei eine „Toptruppe“.

WSC: Pollak – Martinovic, Stöver, Thannheiser (75. Jäger), Y. Lachowicz (90.+2 Drews), Schwerbrock (64. Prinz), Bozaci, Holtmann, C. Lachowicz, Becker, Modrzik (80. Fischer)

VfL: Kiranyaz – Freitas de Olivera, Güvercin, Gül, Lafci, Mochuliak, Aljouk (68. Korkut), Demir, Rudolf, Heidbrink (64. Schneider), Born

Tore: 1:0 Thannheiser (18.), 1:1 Aljouk (45.), 2:1 Fischer (90.+1)

Bes. Vork.: Kiranyaz hält Foulelfmeter von Prinz (77.)

Rote Karte: Ercan Akman (Meckern/80.)

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