„Es ist lange her, dass es ein Spitzenspiel im Lindert gab“, sagt Kurtulus Öztürk. Am Sonntag (15. Oktober, 15 Uhr) ist es wieder soweit. Dann empfängt der Werner SC den VfL Kamen. Der Erste trifft auf den Zweiten. Es ist nicht nur das Topspiel der Fußball-Bezirksliga 7. Es ist auch das erste direkt Duell im Zweikampf um die Tabelle. Denn der Tabellendritte RW Westönnen hat bereits sechs Punkte Abstand auf das Spitzen-Duo.
Es ist aber auch das Duell der Ungeschlagenen: Der Werner SC hat bislang in neun Spielen nur zwei Punkte abgegeben (1:1 gegen Heessen), der VfL Kamen ist sogar komplett ungeschlagen, hat aber ein Spiel weniger als der WSC und steht daher mit einem Punkt hinter den Wernern. Dazu stellen beide Teams die effizienteste Offensive (WSC: 33 Tore, VfL: 37 Tore) sowie die kompakteste Defensive (WSC: 8 Gegentore, VfL: 7 Gegentore). „Wir sind einfach froh, ein richtig gutes Spiel gegen einen richtig guten Gegner zu haben“, so Öztürk. Beide Teams seien schließlich ungeschlagen und wollen es auch bleiben. Deswegen freue sich der Werner SC auf das Top-Spiel.
Wir zeigen die Partie zwischen dem Werner SC und dem VfL Kamen am Sonntag (15.10) live ab 15 Uhr. An der Seite von Sportredakteurin Verena Schafflick wird Ex-Kamen-Coach Emre Aktas als Experte kommentieren.
Ähnlich lobende Worte findet auch VfL-Coach Mehmet Kara: „Das wird ein sehr schweres Spiel für uns gegen einen guten Gegner.“ Er habe den WSC im Spiel gegen den SV Herbern vor zwei Wochen beobachtet. „Sie stehen hinten sehr kompakt, haben eine athletische Mannschaft mit vielen jungen und dazu erfahrenen Spielern.“ Die gleiche Teamstruktur fahre man in Kamen. Man sehe, dass der WSC eingespielt ist. „Das wird für uns nicht einfach.“
Dass Kara und Öztürk sich kennen, sei für den VfL-Coach kein Vorteil. Die beiden Werner Ex-Profis spielten von 2007 bis 2009 zusammen bei Preußen Münster. Dass beide Mannschaften über Kampf kommen, erwartet Kara nicht. Die gleiche Spielweise hätten Kamen und Werne aber auch nicht: „Die haben ihre eigene Spielphilosophie. Es treffen zwei ähnliche Mannschaften aufeinander, die aber einen anderen Plan verfolgen. Das ist auch das Schöne: Wir spielen mit anderen Gedanken Fußball.“ Mehmet Kara mache dies auch an den früheren Positionen der beiden Trainer fest: „Kutte war selber Defensivspieler. Ich glaube, dass sich das widerspiegelt. Bei mir ist das zumindest so. Ich war Offensivspieler, hab daher eher die Bindung zur Offensive. Werne ist dagegen in der Defensive sehr kompakt, die lassen wenig zu.“
Offensive gegen Defensive?
Diese Offensive erwartet auch Kurtulus Öztürk am Sonntag: „Man sieht es ja am Torverhältnis, die sind offensiv sehr stark.“ Daher könne man dieses Spiel auch nicht mit anderen Spielen vergleichen. In Werne sei man aber schon froh, so ein Spiel überhaupt zu haben. „Wir freuen uns, haben darauf hingearbeitet. Beide Mannschaften müssen anscheinend was richtig gemacht haben, wenn sie da oben stehen.“ Er erwarte, dass beide Mannschaften auf Sieg spielen werden. Dass Kamen den Aufstieg als Ziel habe, sei für Öztürk klar. Anders sei es beim WSC: „Wir kümmern uns nur um kurzfristige Ziele.“
Nicht mitmischen werden am Sonntag aufseiten des Werner SC Sebastian Schnee und Henry Poggenpohl (beide Aufbautraining), Eftal Calikbasi (Sprunggelenksprobleme), Maximilian Drews (Studium), Lukas Aldenhövel (Verletzung) sowie Dennis Seifert (Urlaub). Bei Kamen gebe es keine Verletzten oder erkrankten Spieler. In die Karten gucken lassen sich beide Trainer aber nicht, wie sie am Sonntag wohl spielen.
Am Freitagnachmittag sei Mehmet Kara sich noch nicht sicher gewesen, wie er Sonntag spielen wird. „Ich bin ehrlich: Ich muss mir noch was einfallen lassen. Bis Sonntag sind ja noch ein paar Tage.“ Er habe sich ein paar Sachen schon aufgeschrieben. „Da werde ich dann das Beste von rauspicken.“ Die Mannschaft, die dann spielt, sollte Karas Spielphilosophie umsetzen: „Von hinten raus, spielerisch mit viel Ballbesitz.“