Trennten sich der Werner SC II und der SV Stockum im „Hinspiel“ in der Sommervorbereitung noch mit einem 2:2, gab es am Sonntag im Lindert beim „Rückspiel“ einen eindeutigen Sieger. Etwas skurril: Am Ende gab es aber trotzdem Kritik von beiden Trainern.
Testspiel
Werner SC II - SV Stockum 6:2 (1:2)
Beim SV Stockum ist der Grund klar: Bis zur 29. Minute führte der B-Ligist mit 2:0. Es schien eine klare Nummer zu werden. Doch es kam ganz anders. Denn der Werner SC II drehte das Spiel vor allem in Halbzeit zwei und siegte am Ende mit 6:2. Co-Trainer Miles Fengler fand vernichtende Worte für sein Team: „Das war Arbeitsverweigerung.“
Dabei gingen die ersten 45 Minuten eindeutig an den SV Stockum. Das Team von Leonardo Amoresano war deutlich besser in einem ansonsten mauen Spiel. Durch Abdelaziz Habchi und Dominik Herrmann (13., 23.) ging der B-Ligist dann auch soweit verdient in Führung. „Wir sind sehr, sehr gut gestartet“, so Stockums Co-Trainer Miles Fengler. Dass sie so gut starten konnten, lag aber auch an der miserablen Leistung der Werner. Das ist auch die Kritik, die Spielertrainer Janis Leenders übte: „Die erste Halbzeit war eine Vollkatastrophe.“ Dementsprechend sei auch die Ansprache in der Pause gewesen. Und die hat scheinbar gefruchtet.
Noch vor der Pause konnte Max Klimbt auf 1:2 verkürzen (29.). In Halbzeit zwei wechselte Janis Leenders dann sechsmal durch. Auch eine Reaktion auf die „Vollkatastrophe“: „Ich war absolut nicht zufrieden. Eigentlich wollte ich nur fünfmal wechseln.“ Dies sei dann aber auch die Chance für diejenigen gewesen, die auf der Bank saßen, um sich zu beweisen. Mit Erfolg.
Denn in der 53. Minute glich abermals Klimbt zum 2:2 aus. Nur eine Minute später wurde eben dieser Klimbt im Strafraum gelegt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Dennis Kaminski sicher. Stockums Towart Andreas Betke war auch entsprechend bedient: „Das ist einfach nur schlecht!“, motzte er seine Vorderleute an. Und fragte: „Wisst ihr eigentlich noch, welche Positionen ihr spielt?“ Fengler stimmte ihm nach Schlusspfiff indirekt da zu. „Wir waren in der Abwehr vogelwild.“

Doch es kam noch dicker für den SV Stockum. Denn ab der 3:2-Führung des Werner SC II ging es nur noch in Richtung Stockumer Tor. Erst erhöhte Leenders selbst auf 4:2 (70.). Dann trafen die beiden eingewechselten Marcel Woste und Michael Aschoff (83. und 90.) zum 6:2-Endstand. „Das war dann irgendwann auch einfach Arbeitsverweigerung“, kritisierte Miles Fengler an seiner Mannschaft.
Das sei auch die Konsequenz gewesen, warum nicht noch mal gewechselt wurde. Quasi als Strafe mussten alle Spieler durchspielen. „Das ist eine absolut misslungene Generalprobe vor dem Liga-Restart“, sagte er mit Blick auf kommenden Sonntag. Da startet Stockum gegen die SpVg Bönen II in die Rückrunde.
Janis Leenders war da zumindest nach Halbzeit zwei etwas besänftigter: „Wir haben uns den Arsch aufgerissen. Wir haben Stockum gut angelaufen und ihnen wenig Chance zur Entfaltung gegeben.“ Hätte man so in Halbzeit eins gespielt, wäre Stockum nicht zu den Toren gekommen, so Leenders.
Besänftigt war bei Stockum am Sonntagnachmittag niemand. Im Gegenteil. Miles Fengler hofft, dass bei seinen Spielern nun angekommen ist, dass so eine Leistung nicht ginge: „Frühestens in der Kabine nach der Ansprache und sonst nach dem Abschlusstraining am Freitag.“
WSC II: Krietemeyer - Gierke, Byschweski, Winter, Timpte, Heußner, Hüttemann, Wegener, Kaminski, Klimbt, Wilcock / Leenders, Horsthemke, Woste, Aschoff, Miggel, Lindken, Jücker, Wienstroer
SVS: Betke - Baaka, Ilkiz, Altay, Habchi, Herrmann, Diaz Darias, Flüß, Önelge, Szymanowski, Barakhli / Sylla, Tasdemir, Ouazzan, Malone, Yildirim, Othman, Yavuz
Tore: 0:1 Habchi (13.), 0:2 Herrmann (23.), 1:2 Klimbt (29.), 2:2 Klimbt (53.), 3:2 Kaminski (54.), 4:2 Leenders (70.), 5:2 Woste (83.), 6:2 Aschoff (90.)
Werner SC startet in alles entscheidende Rückserie: Coach mahnt: „Das wird kein Selbstläufer“
Fragen und Antworten zur neuen Liga im Kreis Münster: Auswirkungen auf andere Ligen möglich
Werner SC II nach deutlicher Pleite: „Es sind Leichtsinnsfehler, die wir abstellen müssen!“