Fragen und Antworten zur neuen Liga im Kreis Münster Auswirkungen auf andere Ligen möglich

Fragen und Antworten zur neuen Liga im Kreis Münster
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Der Fußballkreis Münster gründet eine neue Liga, genauer gesagt eine „Perspektivliga“. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema zusammengestellt.

Worum geht es beim Projekt des Fußballkreises?

Der Fußballkreis Münster will dem Mannschaftssterben, das in den vergangenen Jahren zu beobachten ist, entgegenwirken. Allein in der zweiten Jahreshälfte 2022 haben vier Teams zurückgezogen. Im Vergleich zur Vorsaison hatten gleich elf Mannschaften weniger gemeldet. Der Handlungsbedarf ist also groß.

Der Fußballkreis führt daher zur neuen Saison eine Spielklasse unterhalb der C-Liga ein. Diese wird kleiner sein, Spiele können einfacher verlegt werden. Damit soll Vereinen auch Übergangsjahre möglich gemacht werden, ohne dass Teams komplett zurückziehen müssen. In der neuen Liga sind alle Teams aufstiegsberechtigt.

Wie wird das Projekt angenommen?

Das ist nicht definitiv zu sagen, da die Meldefenster erst nach dem Ende dieser Saison eröffnen. „Grundsätzlich ist das Feedback aber positiv“, sagt Norbert Krevert, Vorsitzender des Fußballkreises Münster. „Viele Vereine finden das spannend. Wie viele Mannschaften dann teilnehmen, ist aber schwer abzusehen.“

Welche Probleme ergeben sich daraus?

Die Staffelgröße soll auf acht Mannschaften beschränkt werden. Sollte es nur eine Staffel geben, müssten Teams unter Umständen lange Wege innerhalb des Fußballkreises in Kauf nehmen. „Das haben wir auf dem Schirm. Wir bevorzugen eine regionale Einteilung. Wenn es nur wenige Teams gibt, wird das aber schwieriger werden“, ist sich Krevert bewusst.

Die Teilnehmer der Liga spielen allerdings im Zwei-Wochen-Rhythmus, somit würden Auswärtsspiele nur alle vier Wochen stattfinden. „Wenn dann ein Spiel weiter weg ist, ist das, denke ich, zu verschmerzen“, findet Krevert. „Man muss das große Ganze betrachten. Wir wollen das vermeiden, aber vielleicht kriegen wir keine zwei Gruppen hin. Wir werden nach Möglichkeit auf die regionale Einteilung Rücksicht nehmen. Wenn es am Ende aber drei oder vier Spiele innerhalb eines Jahres mit langer Anfahrt sind, werden es die Vereine auf sich nehmen, denke ich. Da muss man abwägen. Es ist eben die Kehrseite der Medaille, die wir aber für machbar halten.“

Wird die Liga mit in die Vereinsstatistik aufgenommen?

Ja. „Die Mannschaften laufen als offizielle Mannschaften, weil es ein offizieller Spielbetrieb ist. Es gilt die Festspielregelung, das Schiedsrichtersoll muss erfüllt werden“, erklärt Krevert.

Das könnte Konsequenzen auch über die Grenzen des Fußballkreises Münster hinaus haben. Werden mehr Mannschaften gemeldet, könnten dem Kreis auch mehr Aufstiegsplätze zustehen. „Wir wollen den Vereinen entgegenkommen. Wir machen das nicht, damit ein Verein als Aufsteiger profitieren kann. Das wird dem Aufwand der Sache nicht gerecht“, betont Krevert, der einräumt: „Natürlich kann das passieren, aber deswegen machen wir es nicht.“

Vielmehr soll dem Mannschaftssterben entgegengewirkt werden. „Wir mussten uns etwas einfallen lassen. Das habe ich auch im Verband gesagt. Das kann eine Lösung sein, ob es eine ist, weiß ich nicht“, sagt Krevert und schiebt nach: „Ich finde es selbst spannend.“

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