Seit dem Trainerwechsel beim Werner SC Ende November zeigt die sportliche Leistungskurve nach oben. Die Mannschaft spielt deutlich besser und verlor unter Lars Müller noch kein einziges Pflichtspiel. Für Alper Kücük (19) hat sich die Situation beim WSC durch den Trainerwechsel eher verschlechtert. Der 19-Jährige kam vor der Saison aus der A-Jugend von Westfalia Rhynern in den Lindert und ging die neue Aufgabe voller Selbstbewusstsein an.
Alper Kücük verlässt Werner SC
Laut damaliger Aussage hatte er sogar Anfragen aus der Westfalenliga. Aufstiegstrainer Kurtulus Öztürk, der sich dann zum Holzwickeder SC verabschiedete, holte Kücük nach Werne und zeigte sich von ihm überzeugt. Genauso wie Sven Pahnreck, der Öztürk beerbte. Unter ihm kam Kücük zu Saisonbeginn auf reichlich Einsätze. Zweimal stand er in der Startelf, in den anderen Partien wurde er meist recht früh eingewechselt. Dann verletzte er sich im September, riss sich zwei Bänder und fiel drei Monate aus.

Im ersten Spiel unter Lars Müller gegen Dorsten-Hardt (1:1) wurde er für drei Minuten eingewechselt. In die Rolle, die er unter Pahnreck spielte, fand er danach nicht mehr zurück. In zwei Testspielen im Januar kam er jeweils für eine knappe halbe Stunde rein. In den ersten drei Rückrundenpartien spielte er zweimal für jeweils acht Minuten. Zu wenig, wie er findet. Nach dem Heimspiel gegen den FC Nordkirchen (2:2) hat Kücük den Werner SC verlassen.
In Werne habe er „keine Zukunft“ mehr für sich gesehen. „Ich habe nicht die Chance bekommen, mich zu beweisen“, meint der 19-Jährige. Jetzt hält er sich erstmal allein fit.
Starke Konkurrenz in der WSC-Offensive
Mit Jason Jäger und Robin Przybilla auf den Flügeln, sowie Colin Lachowicz und Moataz Omar im Zentrum ist die Konkurrenz für Kücük groß, der im offensiven Mittelfeld flexibel einsetzbar ist.
Dass Lars Müller durchaus bereit ist, etwas an seiner Startelf zu ändern, hat er bewiesen, indem er Colin Lachowicz und Henry Poggenpohl nach deren langen Verletzungen in die Startelf beorderte. In seinem Debüt gegen Dorsten-Hardt stellte er hinten links überraschend Eftal Calikbasi für Lukas Nattler auf und überraschte damit nicht nur die Zuschauer.
André Kracker, der beim WSC für die Kaderplanung verantwortlich ist, sagt zu dem Abgang von Alper Kücük: „Lars hat ihm seine Situation erklärt. Die jungen Spieler haben teilweise nicht so die Geduld. Man muss auch mal abwarten und dann zuschlagen, wenn sich die Chance ergibt. Ich persönlich finde es schade, weil ich den Jungen mag.“
Gegen Haltern (2:1), das erste Spiel nach seinem Abgang, hätte sich diese Chance für den flexiblen Offensivspieler vielleicht sogar geboten. Der WSC war personell geschwächt, im Sturm fehlte Jannik Prinz gelbgesperrt. Im Sturm spielte stattdessen Finn Drücker von Beginn an, der in den meisten Spielen von der Bank kommt. Der WSC gewann und Drücker spielte über die vollen 90 Minuten. Möglicherweise, meint Kracker, wäre in dem Spiel auch Platz für einen längeren Einsatz von Alper Kück gewesen.