Thomas Eroglu schnürt Doppelpack
Fußball-Landesliga: SV Herbern schlägt Borken
Die Generalprobe für das Derby ist dem SV Herbern mit einem 2:1-Sieg gegen die SG Borken geglückt. Doch einer wird nach einem Platzverweis beim Spiel gegen den Werner SC in der nächsten Woche fehlen.

Grund zur Freude: Der SV Herbern im 13. Heimspiel zum neunten Mal. © Foto Helga Felgenträger
Ein Heimspiel. Gott sei Dank, werden sie sich beim Fußball-Landesligisten SV Herbern wohl gedacht haben. Denn in der Fremde ist die Ausbeute bekanntlich bescheiden. Zuhause klappt es weiterhin, auch wenn der Sieg gegen die SG Borken ein hartes Stück Arbeit war.
SV Herbern – SG Borken 2:1 (2:1)
In der Anfangsphase des Spiels passierte zunächst nicht allzu viel. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: Herberns Simon Mors legte den Ball raus auf Thomas Eroglu. Der fackelte nicht lange und jagte das Leder in den linken oberen Torwinkel – 1:0 (13).
Nur sieben Minuten später schlug Eroglu ein weiteres Mal zu: Julian Trapp setzte ihn stark in Szene, Eroglu verwertete den Steilpass und stellte auf 2:0.
Ball rutscht Freitag durch die Hände
Doch wer auf einen ruhigen Nachmittag für die Blaugelben gehofft hatte, sah sich getäuscht. Von der rechten Seite bringt SG-Spieler Marcel Kröger den Ball auf den Elferpunkt, dort lauert Bastian Bone, der den Ball im Fallen noch auf den Herberner Kasten bringt. Den eigentlich harmlosen Ball lässt SVH-Keeper Sven Freitag unglücklich durch die Hände gleiten – 2:1 (21.). Es war wieder alles offen.
In der 29. Minute versuchte es Borkens Daniell Ebbing nach Zuspiel von Kröger aus der zweiten Reihe, diesmal parierte Freitag. Auf der Gegenseite packte Oscar Franco Cabrera aus 35 Metern einen wuchtigen Schuss aus, den SG-Torwart Tobias Ladermann nur mit Mühe über die Linie lenken konnte (40.). Cabrera, von einem Platzverweis bedroht, blieb zur Pause in der Kabine.
Platzregen erschwert Bedingungen
Pünktlich zur zweiten Halbzeit setzte ein heftiger, rund zehnminütiger Platzregen ein, die Spieler auf dem Feld waren nicht zu beneiden. Die erste Chance nach dem Wiederanpfiff hatte Borken. Nach einer Ecke stieg Kröger am höchsten, setzte den Ball aber neben das Tor (51.). Herbern zeigte sich, als Trapp in den Strafraum eindrang, sein Schuss im letzten Moment aber von Frederik Arnold-Hallbauer auf Kosten einer Ecke geklärt wurde.
Nach einer Stunde gab es eine Drangphase der Gäste. Plötzlich tauchte Aljoscha Kamp frei vor Freitag auf, doch mit dem schwachen Abschluss hatte Herberns Nummer eins keine Probleme (60.). Danach rauschte ein Torschuss von Ebbing über die Latte (62.).
Nach 75 Minuten zückte Schiedsrichter Mehmet Ercan aus Hamm die Rote Karte. Herberns Gonzalo Redondo Conde soll gegenüber einem Zuschauer das Wort „Puta“ verwendet haben. „Linienrichter Dominik Niesel hat mich darauf hingewiesen“, erklärte Ercan nach der Partie.
Borken erhöht den Druck
Borken erhöhte noch einmal den Druck. In der 82. Minute hätte es gefährlich werden können, doch Ebbings gechippter Ball landete in den Armen von Freitag, statt beim Anvisierten Bone. Herberns Sebastian Schütte verpasste mit einer Doppelchance nach einem Konter die vorzeitige Entscheidung (88.). Am Ende überstand der SVH auch die dreiminütige Nachspielzeit.
„Wir waren nah dran am Ausgleich, nach der Roten Karte fehlte es bei uns an klaren Chancen. Den Start haben wir verschlafen“, haderte Borkens Trainer Ralf Bugla. Herberns Coach Holger Möllers fand die Rote Karte „übertrieben“. Mit der Leistung seiner Elf war er zufrieden: „Wir haben mit zehn Mann wenig zugelassen. Das gibt uns Selbstvertrauen für das Derby.“
SV Herbern: Freitag, Richter, Redondo Conde, Franco Cabrera (46. Vogt), Mors, Bröer, Schulte, Trapp, Lünemann, Scholtysik (70. Schütte), Eroglu (78. Dubicki)
SG Borken: Ladermann- Warthun, Ebbing, Schnipper (81. Keulertz), Kröger, Arnold-Hallbauer, Müller, Bone, Schmidt (88. Deelmann), Bellen (70. Müller), Kamp
Tore: 1:0 Eroglu (13.), 2:0 Eroglu (20.), 2:1 Bone (21.)
Rote Karte: Redondo Conde (SVH/75.)