Marvin Stöver wird dem Werner SC im Derby nicht zur Verfügung stehen. Er muss sein Team aus der Ferne unterstützen.

© Emma Wiening

Verletzt oder auf Klassenfahrt: Marvin Stöver verfolgt Derby im Bus nach Österreich

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Wenn am Freitagabend 22 Spieler um den Derbysieg kämpfen, müssen zwei Fußballer zusehen. Julius Höring vom SV Herbern dann am Platz, Marvin Stöver vom Werner SC im Bus.

Werne, Herbern

, 30.03.2022, 18:18 Uhr / Lesedauer: 2 min

Spricht man mit den Spielern des SV Herbern und Werner SC über die Aufeinandertreffen in der Fußball-Landesliga, so werden die Spiele immer als extra prestigereich betrachtet. Doch bei zwei Spielern ist die Vorfreude gebremst - denn die beiden müssen zugucken.

Unterschiedlicher könnten die Gründe dafür bei beiden nicht sein. Während Julius Höring seit dem letzten Aufeinandertreffen Anfang Oktober 2021 aufgrund einer Schambeinentzündung fehlt, hat Marvin Stöver eigentlich am vergangenen Wochenende beim 6:0-Sieg noch gespielt. Und eigentlich ist er auch fit.

Aber Stöver ist Lehrer und fährt am Freitagabend auf Klassenfahrt. „Ich hatte gehofft, zumindest ein bisschen spielen zu können, weil wir erst um halb 9 losfahren, aber das lohnt sich nicht“, sagt der Verteidiger über die für ihn sehr ärgerliche Situation: „Das Spiel zu verpassen, ist besonders ärgerlich, zumal ich bislang komplett alle Spiele gespielt habe“, sagt der Co-Kapitän des Werner SC.

Aber das Berufliche ginge nun mal vor und bei der Klassenfahrt handele es sich eben um eine Dienstfahrt. Überraschend kam der Ausfall für ihn dabei nicht, schließlich habe er schon im vergangenen Jahr gewusst, dass er im Rückspiel gegen den SV Herbern nicht dabei sein wird.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit sitzt Stöver dann also im Bus nach Österreich. Er plant, das Spiel von Anfang bis Ende im Livestream der Ruhr Nachrichten zu verfolgen. „Und sonst habe ich einige Freunde am Platz, die mich über alles direkt informieren werden“, kündigt Stöver an.

Seine Mannschaft am Platz unterstützen wird hingegen Julius Höring. Der Verteidiger der Herberner fehlt seit knapp sechs Monaten verletzungsbedingt aufgrund einer Schambeinentzündung. Dass er auch das Derby verpasst, sei ihm schon lange bewusst gewesen.

Rückschlag für verletzten Julius Höring

„Das ist natürlich eine blöde Situation, aber ich hab schon so viel verpasst, dass das nicht so krass für mich ist“, sagt er. Seit Februar sei er eigentlich schon wieder im Lauftraining, habe vor knapp drei Wochen aber erneut die Verletzung überbelastet. Zudem war er die vergangenen eineinhalb Wochen in Corona-Quarantäne. „Das war jetzt ein Rückschlag“, so Höring.

Eigentlich habe er geplant, diese Saison noch vier, fünf Spiele zu bestreiten für den SV Herbern. Nun rechnet er eher damit, vielleicht eine Partie zu spielen.

Mit Freude scheint bei beiden Teams aber die Nachricht aufgenommen worden zu sein, dass das Spiel nicht wie geplant auf dem Rasen an der Werner Straße, sondern am Herberner Siepenweg stattfinden wird und damit auf Kunstrasen. Beide Teams erfuhren davon am Mittwoch.

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„Das stand am Anfang der Woche zur Debatte“, so Höring. Zwar habe der Rasenplatz eine bessere Atmosphäre, der Kunstrasen sei aber besser zu spielen für beide Mannschaften. Dem stimmt auch Stöver zu: „Das ist für uns besser, weil wir auf Kunstrasen trainieren. Auf jeden Fall ist es so kein Nachteil für uns.“

Der WSC geht dann am Freitag als klarer Favorit ins Rennen nach dem eindeutigen 6:0-Sieg gegen den TuS Altenberge am Sonntag. Wobei Stöver da eher kleine Brötchen backt: „Ich glaube, dass das Spiel am Sonntag nicht so aussagekräftig ist. Am Derby sagt die Tabelle nichts aus, da kann alles passieren.“ Und fügt dann noch an: „Aber naja, besser 6:0 für uns als 0:6.“

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