Der Werner SC feierte vergangenen Donnerstag gegen die SG Bockum-Hövel nicht nur den Sieg im Spitzenspiel, sondern auch das Comeback eines Langzeitverletzten. © Kerk
Fußball
Trotz verschobener Kniescheibe: Ex-Lüner feiert beim Werner SC Traum-Comeback
Der Werner SC kann wieder auf einen Leistungsträger setzen. Gegen Bockum-Hövel feierte er sein Comeback in der Fußball-Landesliga. Auf ungewohnter Position war er entscheidend am Sieg beteiligt.
„Als der Trainer vor meiner Einwechslung gesagt hat, dass ich heute als Linksaußen spiele, habe ich ihn auch erst einmal verwundert angeguckt. Im Nachhinein muss man sagen: Er hat alles richtig gemacht“, sagt der Comebacker nach seinem herausragenden Einsatz in der Fußball-Landesliga für den Werner SC.
Eigentlich ist Maurice Goebel vor seiner schweren Verletzung ausschließlich als Verteidiger eingesetzt worden. Nun zeigte er vergangenen Donnerstag gegen die SG Bockum-Hövel, dass er auch Offensivqualitäten hat. Mit seiner ersten Aktion legte er direkt den 1:0-Führungstreffer von Chris Thannheiser auf. „Das war richtig, richtig geil. Du kommst rein in einem Spitzenspiel und bereitest sofort ein entscheidendes Tor auf ungewohnter Position vor. Das hätte besser nicht laufen können“, beschreibt Goebel. Der WSC gewann das Spiel mit 2:0.
Kniescheibe von Goebel ist immer noch verschoben
Für ihn war es das erste Spiel seit vergangenen Herbst. Damals hatte sich der eigentliche Verteidiger eine schwere Knieverletzung zugezogen. Neben einem Knorpelschaden und einer Innenbandzerrung lädierte er sich dabei auch sein Kreuzband. Außerdem verschob sich seine Kniescheibe.
Operieren ließ sich Goebel allerdings nicht. In der Physiotherapie ließ er seine Verletzungen ausheilen. Einzig seine Kniescheibe ist noch nicht an der richtigen Stelle. „Große Probleme habe ich nicht mehr. Die Schmerzen sind auch weg. Wenn ich das Knie durchbewege, merke ich noch, dass die Kniescheibe nicht da ist, wo sie sein sollte. Aber das behindert mich nicht. Vielleicht bin ich jetzt anfälliger für Knieverletzungen, aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen“, erklärt Goebel.
Maurice Goebel ist nach langer Verletzung zurück. Seine verschobene Kniescheibe bereitet ihm keine Probleme. © Johanna Wiening
Einzig und allein seine Fitness hindert ihn aktuell noch daran, länger auf dem Platz zu stehen. Erschwerend kommt hinzu, dass er durch seine Arbeit nicht so oft zum Training kommen kann. Deshalb ist ungewiss, wann der wieder in der Startelf stehen wird. Diese Entscheidung liege ohnehin beim Trainer, wie Goebel einwirft.
Leistungstechnisch ist er jedenfalls nicht weit weg von der ersten Elf.
Was besonders erstaunlich ist, sowohl bei seinem ersten Spiel überhaupt nach der Verletzung für die zweite Mannschaft als auch bei seinem ersten Spiel für die erste Mannschaft war er an einem Tor beteiligt. Anlauf für Top-Leistungen braucht Goebel nicht: „Fußballspielen verlernt man nicht. Die fehlende Spielpraxis merkt man zwar in einigen Situationen, aber man möchte immer alles geben. Der Kampfgeist hilft mir dabei auch in solchen Situationen gute Leistungen zu bringen.“ Das gelingt ihm dabei offenbar auch auf ungewohnten Positionen.
„Larifari“ wird laut Goebel in der Landesliga sofort bestraft
Wobei: Ganz neu ist ihm die Linksaußen-Position auch nicht. Für seinen Ex-Verein, den BV Lünen, hat er bereits Erfahrung auf dieser Position gesammelt. Im vergangenen Sommer ist Goebel aus der B-Liga in die Landesliga gewechselt.
Nach einem Dreivierteljahr beim Werner SC zieht Goebel ein erstes Fazit: „Es ist ein höllischer Unterschied, ob man B-Liga oder Landesliga spielt. Du musst hier immer wach sein. Alles ist viel schneller. In der B-Liga konntest du auch mal ein bisschen larifari spielen. Das wird hier sofort bestraft.“ Gerade an das erhöhte Tempo im Passspiel musste sich Goebel anfangs gewöhnen.
In der Liga steht der Werner SC aktuell auf dem vierten Tabellenplatz. Mit dem Aufstieg haben die Werner allerdings nichts mehr zu tun. Tabellenführer IG Bönen ist zu weit weg. Vom Aufstiegskampf in der kommenden Saison möchte Goebel allerdings noch nicht sprechen: „Wir wollen erst einmal die Saison solide zu Ende spielen und bestenfalls unsere restlichen Spiele gewinnen. Danach müssen wir schauen, was nächste Saison so geht. Die Transfers sind gut. Aber jetzt sollten wir uns erst einmal auf den Saisonabschluss fokussieren.“
Dieser beginnt am Sonntag gegen den SV Dorsten-Hardt. Maurice Goebel wird auch in diesem Spiel vermutlich als Joker zum Zuge kommen.
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