Sportler des Jahres aus Werne vor ungewisser Zukunft So geht es für Sebastian Nieberg weiter

Sportler des Jahres aus Werne: Sebastian Nieberg vor ungewisser Zukunft
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Beim Ironman auf Hawaii die Ziellinie zu übertreten, ist wohl der Traum eines jeden Triathleten. Im letzten Jahr durfte Sebastian Nieberg vom TV Werne Wasserfreunde genau das erfahren. Kurz vorm Start verletzt er sich allerdings an der Mittelhand und seine ganze Arbeit stand auf der Kippe.

Sebastian Nieberg ist Sportler des Jahres in Werne

14 Stunden Training in der Woche, Verzicht und Disziplin brachten Sebastian Nieberg nach Hawaii zur wohl größten Veranstaltung im Triathlon-Sport – dem Ironman. „Ich war im Paradies, mein absoluter Sporttraum schien in Erfüllung zu gehen.“ Ein paar Tage vor seinem Start dann der Schock. Er stürzte vom Rad und verletzt sich an der Hand und im Gesicht. „Die Hand ist sofort angeschwollen und ich wurde mit den Krankenwaagen ins Krankenhaus gebracht.“

Sein Traum drohte zu platzen. Doch Sebastian Nieberg blieb hartnäckig und startete nur vier Tage später beim großen Ironman. 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen standen ihm bevor.

„Ich wusste nicht einmal, ob ich schwimmen kann, aber ich wollte diese Ziellinie überqueren.“ Die eigentliche Arbeit habe vor dem Ironman stattgefunden, wie der 42-Jährige selbst sagt. „Ich wusste, ich werde vor Ort keine Rolle spielen, die Qualifizierung war wichtig.“ Trotz der Schmerzen in der Hand erreichte Sebastian das Ziel als einer der sogenannten Day-Life-Finisher in knapp über 10 Stunden.

Sebastian Nieberg befindet sich auf der Laufdistanz vom Ironman.
Kurz vor dem Ironman verletzte sich Sebastian Nieberg an der Hand, die Teilnahme an der Weltmeisterschaft und seinem großen Traum stand kurz auf der Kippe. © privat

Für seine Leistung als Teilnehmer beim Ironman wurde Sebastian Nieberg Anfang Januar als Sportler des Jahres in Werne geehrt. „Die Veranstaltung war schön, aber das wirklich schönste Gefühl war das Finish auf Hawaii, da kommt nichts mehr dran“, erklärt er.

Auch trotz des überwältigenden Gefühls, an der Weltmeisterschaft im Triathlon teilgenommen zu haben, blieb seine Hand ein großes Problem. „Durch den Start, den Rückflug und einigen Tagen dazwischen, könnte ich erst nach über zwei Wochen zum Röntgen und ins MRT in Deutschland.“ Die Mittelhand sei schon ziemlich zerstört gewesen, wie er selbst sagt. Es folgten mehrere Wochen Gips und Reha.

Sebastian Nieberg plant in Zukunft kürzere Strecken

Im Winter 2024/25 startete dann die Triathlonsaison, diesmal ohne Sebastian Nieberg. „Ich konnte erst im Februar wieder langsam anfangen zu trainieren, da meine Hand jetzt erst wieder so bei 80 Prozent ist.“ Für den 42-Jährigen ist das aber halb so schlimm. „Ich habe extrem viel trainiert in den letzten Jahren. Ich musste erstmal durchatmen und kann mich endlich auf andere Sachen wie meine Familie konzentrieren“, erzählt er.

Er fängt an das Leben so richtig zu genießen und freue sich, dass er endlich der Familie mehr Aufmerksamkeit schenken kann. „Die erste Kneipentour nach dem Ironman war sehr befreiend.“

Verloren geht er dem Triathlon-Sport aber nicht. „Gerade bin ich sehr zufrieden, aber bald startet die Team-Saison.“ TV Werne Wasserfreunde wird dann mit knapp 30 Triathleten in einige Wettkämpfe starten. Dem Ironman-Bestreiter kommt dabei eine ganz besondere Rolle zu. „Ich werde eher als Kapitän die Mannschaft anführen.“

Der Genuss des Sportes und der Sportart stehe dabei vor allem im Vordergrund. „Dass ich am Ironman teilnehmen durfte, ist der Höhepunkt gewesen. Doch beim Sport werde ich immer bleiben, aber mit 42 Jahren vielleicht nicht unbedingt mehr auf der Langdistanz“, sagt Sebastian Nieberg.

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