Torfestival im Topspiel – Die Ergebnisse
So haben die heimischen A-Ligisten gespielt
Das beide Mannschaften im Spiel nach vorne viel Potenzial haben, war bekannt. Das sich Herberns Zweitvertretung und der SV Bösensell in der Fußball-Kreisliga derart berauschen, war so nicht unbedingt zu erwarten. Der WSC II verliert knapp beim Abstiegskonkurrenten. Eintracht gewinnt klar, Stockum verliert.

Die U23 des SV Herbern, hier mit Kilian Höring (l.) am Ball, und der SV Bösensell schenkten sich nichts. © David Reininghaus
Kreisliga A 2 Münster
SV Herbern II – Bösensell 4:4 (2:3)
„Ich habe uns etwas besser gesehen, leider haben wir dicke Chancen ausgelassen“, so Herberns Coach Björn Christ nach dem Spiel. „Das Unentschieden ist für uns zu wenig.“ In der Tabelle liegt Herbern weiter auf Rang drei mit fünf Zählern Rückstand auf Bösensell.
Die Blau-Gelben gingen bei besten äußerlichen Bedingungen früh in Führung: Lars Busskamps Flanke fand Carlo Bentrup. Dessen Schuss konnte die Bösenseller Defensive noch blocken, doch Stefan Kruckenbaum war im Anschluss zur Stelle – 1:0 (8.). Nur drei Minuten später besorgte Christoph Hohmann den Ausgleich für den Tabellenführer. Bentrup schoss den SVH mit einem sehenswerten Freistoß wieder in Front. Nach 24 Minuten stand es bereits 2:2. Nach einem umstrittenen Elfmeterpfiff verwandelte Till Leifken und die Gäste führten zur Pause.
Busskamp aus abseitsverdächtiger Position und Bentrup drehten die Partie erneut, ehe den Gästen durch Raphael Prigent noch der Ausgleich gelang.
„Bösensell schießt fünf Mal aufs Tor und erzielt vier Treffer“, ärgerte sich Christ und ergänzt: „Wenn wir in der Tabelle noch ein Wörtchen mitreden wollen, dürfen wir keine Punkte mehr liegen lassen.“
Team und Tore
SVH: Adamek - Roters, J. Höring (46. Havers), Kruckenbaum, Kaminski, Eroglu (69. K. Höring, Busskamp, Bentrup, Eickholt, Heidicker (69. Kortendick), Böcker
Tore: 1:0 Kruckenbaum (8.), 1:1 Hohmann (11.), 1:2 (Leifken (18.), 2:2 Bentrup (24.), 2:3 Höring (37./11m), 3:3 Busskamp (63.), 4:3 Bentrup (72.), 4:4 Prigent (85.)
TuS Ascheberg - Werner SC II 3:2 (2:1)
Wernes Marcel Eichhorst hatte den ersten Abschluss von links, den Aschebergs Keeper parierte (5.). Bei Wernes Führungstreffer war Eichhorst erneut beteiligt. Von links legte er in die Mitte, wo Marc Fuhrmann per Flugkopfball traf (25.). Danach verlor Werne die Ordnung. Die Führung hielt nur acht Minuten. Nach einem schlampigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung eroberten die Gastgeber den Ball und Yannick Westhoff vollendete den Konter (33.). Fünf Minuten vor der Pause drehte Ascheberg die Partie durch Benedikt Vester (40.).
Der zweite Durchgang verlief ähnlich wie der erste. Keine Mannschaft war feldüberlegen. Durch einen Sonntagsschuss von Eike Schöpe baute Ascheberg die Führung aus (72.). Erst danach wachte der WSC auf. Der Anschluss in der 90. Minute durch Matthias Kerk kam zu spät. „Wir haben erst in den letzten 15 Minuten wieder als Team gespielt“, sagte WSC-Trainer Henrik Schmidt.
Team und Tore
WSCII: Göttker - Glinski, Kerk, Heese, Schmitt, Eichhorst, Teuber, Artinger, Mersch (46. Egert), Klimecki (53. Gorzalski), Fuhrmann
Tore: 0:1 Fuhrmann (25.), 1:1 Westhoff (33.), 2:1 Vester (40.), 3:1 Schöpe (72.), 3:2 Kerk (90.)
Kreisliga A1 Unna-Hamm
SV Stockum – SpVg Bönen 1:2 (0:0)
Beide Mannschaften taten sich bei den warmen Temperaturen und den schweren Platzverhältnissen schwer. „Es war die erste Partie im neuen Jahr auf unserem Naturrasen. Der ähnelte aber eher einem Acker und war in einem schlechten Zustand“, sagte Stockums Trainer Ali Karaman. So fand kein Kurzpassspiel statt und klare Chancen waren Mangelware. „Beide Mannschaften waren zwar ein, zwei Mal vor dem Tor, aber es wurde nie gefährlich“, erklärte Karaman. Das 0:0 zur Pause war deshalb gerechtfertigt.
Nach dem Seitenwechsel kam Stockum besser aus der Kabine. „Da waren wir kurzzeitig das bessere Team“, so Stockums Trainer. Die starke Phase wurde belohnt. Andreas Gaida traf per Weitschuss aus 25 Metern zur Führung (57.). Lange konnten sich die Stockumer darüber nicht freuen. In der 68. Minute traf Tobias Wittwer per Freistoß. „Da sah unser Torwart leider nicht so gut aus“, so Karaman.
Nur zwei Minuten später der nächste Rückschlag. Tobias Löbbecke foulte seinen Gegenspieler. Da er schon die Gelbe Karte gesehen hatte, schickte ihn der Schiedsrichter mit Gelb-Rot vom Platz. In Unterzahl schaffte es Stockum nicht, den Punkt über die Zeit zu bringen. „Durch die schlechte personelle Lage können wir auch wenig wechseln“, sagte Karaman. Niclas Arenz traf acht Minuten vor dem Ende per Freistoß zum Sieg (82.).
Team und Tore
Stockum: Tüten - Gaida, S. Canikli, Uzun, Löbbecke, Isikli, Strotmann (59. Topuz), Köroglu, H. Tozlu, Tayar (88. Laoudi), B. Eliyazici (88. C. Canikli)
Tore: 1:0 Gaida (57.), 1:1 Wittwer (68.), 1:2 Arenz (82.)
Gelb-Rot: Löbbecke (70./Stockum) wegen wiederholtem Foulspiel
Eintracht – Germania 6:2 (4:1)
Das erhoffte erste Spiel des Jahres auf Rasen musste ausfallen – die Stadt Werne konnte den Platz nicht rechtzeitig walzen und schneiden aufgrund des nassen Untergrundes. Dass das Spiel auf Asche stattfinden musste, trübte die Stimmung der Spieler etwas.
Der Unterschied war, dass die Eintracht sich davon nicht so sehr beeinflussen ließ wie die Germania. Die haderte teilweise zu sehr mit dem Platz, sich selbst und der Schiedsrichterin. Diese wirkte nicht in allen Situationen souverän, stand zu oft vom Spielgeschehen entfernt und übersah dadurch Abseitsstellungen. So geschehen vor dem 1:0 durch Ibrahim Kabakoglu (9.).
Es war das erste von insgesamt vier Toren des Stürmers. Die Hintermannschaft der Germania hatte Probleme, den schnellen Kabakoglu in den Griff zu bekommen. Und konnte sich am Ende beim Eintracht-Spieler bedanken, dass der nicht noch mehr Treffer erzielte. Denn als am Ende die Kondition bei den meisten Spielern nachließ, wirbelte Kabakoglu weiter und vergab alleine in den letzten 30 Sekunden der Partie drei hochkarätige Chancen. „Der Sieg hätte höher ausfallen können“, so Trainer Mario Martinovic.
Für den Endpunkt – und damit einem geglückten Comeback nach drei Monaten Verletzung – sorgte Marko Martinovic mit dem 6:2 (82.).
Die beiden Gegentreffer waren da schon beinah Geschenke: Beim Strafstoß schubste Oguzhan Ates einen Germania-Spieler kurz. Der nahm das Angebot dankend an und ließ sich fallen (12.). „Die stehen unten drin. Es war klar, dass die das Spiel nicht kampflos aufgeben würden“, sagte Martinovic.
Team und Tore
Eintracht: Rafalski – Akyüz, Pawlik, Wilczek, Kabakoglu, Peper, Ünal, Schiller, Krause (72. Marko Martinovic), Yilmaz, Ates (33. Matula).
Tore: 1:0 Kabakoglu (9.), 1:1 (EF, 12.), 2:1 Akyüz (15.), 3:1, 4:1, 5:1 alle Kabakoglu (41., 45., 54.), 5:2 (57.), 6:2 M. Martinovic (82.)