Die SG Bockum-Hövel träumt vom Westfalenliga-Aufstieg. Den hätten sie auch dieses Jahr schon schaffen können.

Die SG Bockum-Hövel träumt vom Westfalenliga-Aufstieg. Den hätten sie auch dieses Jahr schon schaffen können. © Jura Weitzel

„Tickende Zeitbombe“ – SG Bockum-Hövel macht der IG Bönen Vorwurf: Rückzug kommt zu spät!

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Die SG Bockum-Hövel ist Vizemeister der Fußball-Landesliga 4. Den Titel und den Aufstieg trug die IG Bönen davon, die kurz davor steht, sich aus der Westfalenliga zurückzuziehen.

Hamm

, 01.08.2022, 17:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die IG Bönen steht in der Fußball-Westfalenliga vor dem Aus. Und der Klub, der vergangene Saison noch den zweiten Platz in der Landesliga 4 hinter dem Aufsteiger belegt hatte, ärgert sich über die Bönener. Der Vorwurf: Die finanziellen Probleme seien absehbar gewesen. Die IG Bönen hätte viel eher auf den Aufstieg verzichten können.

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Die SG Bockum-Hövel gehört im Hammer Raum zu den Top-Adressen. Neben Westfalia Rhynern (Oberliga) und der Hammer SpVg (Westfalenliga) ist der Landesligist aktuell die Nummer drei der Stadt. Vergangene Saison schrammte die SG Bockum-Hövel im Westen der Stadt knapp an gleich zwei Titeln vorbei.

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Im Kreispokal-Finale unterlag der Klub dem Holzwickeder SC, in der Abschlusstabelle der Landesliga 4 lag Bockum-Hövel schlussendlich auf Platz zwei. Der Rückstand auf die IG Bönen war mit 20 Punkten zwar gewaltig, aber fast genau so beachtlich war der Vorsprung auf den Tabellendritten, den Werner SC (14 Punkte).

Gerüchte um die IG Bönen hielten sich schon länger

Umso mehr ärgert man sich jetzt im Adolf-Brühl-Stadion darüber, dass die IG Bönen im Juli als Folge des Rückzugs des Hauptsponsors so gut wie den gesamten Westfalenligakader verloren hat und wahrscheinlich die Mannschaft aus der Westfalenliga zurückziehen wird. „Unruhig war es schon lange. Eigentlich war seit Januar klar, dass da was schwelt“, sagt Bockum-Hövels Vereinschef Egbert Homann. Trainer David Schmidt, seit 2017 im Amt, bezeichnete die Blase bei der IG Bönen als „tickende Zeitbombe“: „Es bleibt ein Geschmäckle hängen, das war absehbar.“

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Einige Spieler der IG Bönen sollen offenbar schon seit Monaten nicht mehr die vereinbarten Zahlungen erhalten haben. „Es wundert mich, dass es erst jetzt hochkocht, wie die Fristen für Einteilungen verstrichen sind“, so Homann. Er bestätigt, dass sich die Bockum-Höveler einen Verzicht auf den Aufstieg gewünscht hätten, auch wenn er sagt: „Die IG Bönen hat sich sportlich qualifiziert. Das ist halt so. Aber jetzt haben wir keine Chance mehr. Jetzt ist es zu spät.“

SG Bockum-Hövel träumt weiter von der Westfalenliga

Hätte die IG Bönen schon vorher auf den Aufstieg verzichtet, hätte die SG als Vizemeister nachrücken können. Vereinsintern sind die Probleme des einst finanzstarken Nachbarklubs deswegen schon länger Thema im Lager von Bockum-Hövel gewesen. „Wir waren mal bis auf sechs Punkte dran, sind aber auch schlecht in die Rückserie gekommen. Diese Sache wünscht man keinem, aber insgeheim kam nochmal Hoffnung auf, vor allem am letzten Spieltag, als die Gerüchte noch einmal befeuert wurden“, sagte Schmidt.

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Irgendwann beschäftigte er sich nicht mehr mit der Westfalenliga. Jetzt nimmt Bockum-Hövel die Favoritenrolle für die neue Saison an und will in die Westfalenliga aufsteigen. „Wir haben den Kader fast komplett zusammengehalten. Nur ein Spieler hat den Verein verlassen. Wo wir punktuelle Defizite hatten, haben wir versucht, uns noch zu verstärken. Wir haben jetzt gegen Kinderhaus gewonnen. Unser Kader wäre tauglich und gerüstet für die Westfalenliga“, sagt Homann. Trainer David Schmidt bremst die Erwartungen da noch etwas: „Natürlich träumen wir davon, aber man muss sagen, dass wir noch keine Spitzenmannschaft sind.“