Der SV Stockum wollte in dieser Saison wieder oben angreifen. Die Spieler sollen sogar den Anspruch an sich selbst gestellt haben, in die Kreisliga A aufzusteigen. Nach dem sechsten sieglosen Spiel in Folge (2:5 beim SVE Heessen III) steht der B-Ligist im Tabellenmittelfeld. Der Rückstand zu den Aufstiegsplätzen beträgt neun Punkte.
Kapitän Ali Altintas bemängelt fehlenden Einsatz
SVS-Trainer Leonardo Amoresano ging nach dem Heessen-Spiel mit seiner Mannschaft hart ins Gericht, mahnte die fehlende Trainingsbeteiligung an. Kapitän Ali Altintas (31) pflichtet seinem Coach bei: „Wenn du nicht trainierst und in jeder Trainingseinheit nur zwei bis drei Spieler der ersten Mannschaft da hast, kann das nichts werden.“ Selbst eine Aussprache zu Beginn der laufenden Spielzeit zwischen Mannschaft und Trainer, wo beide Parteien sagen konnten, „was sie okay finden, und was nicht“, habe nicht die erhoffte Kehrtwende gebracht. Die Trainer hätten ihrerseits die Kritik angenommen, indem sie zum Beispiel einige Anmerkungen zum Training umgesetzt hätten.

Altintas macht es traurig, dass „das Trainerteam tut und macht, was es kann“, aber weder die Trainingsbeteiligung noch die Tendenz beim SVS nach oben zeigen. Neben der fehlenden Einsatzbereitschaft seien auch die weit verbreitete Schichtarbeit und die Verletzungshistorie Gründe für die aktuelle Misere. Altintas selbst versucht es mit Einzelgesprächen, aber auch die bringen wohl nicht viel. „Zu den Leuten nach Hause zu fahren, am Kragen zu packen und zum Training zu schleppen, ist natürlich keine Option. Das sind alles erwachsene Männer, letztlich müssen sie entscheiden“, sagt der 31-Jährige. Er habe das Gefühl, dass es sich auch in Zukunft nicht bessern würde.
Kapitän bringt Neuzugänge für den SV Stockum ins Spiel
Das Ergebnis davon seien Spiele wie jüngst gegen den SVE Heessen III oder auch beim schnellen Rückstand gegen Wiescherhöfen (2:2) in der Vorwoche. „Wir schlafen die ersten zehn bis 20 Minuten und laufen dann hinterher.“ Das Problem sei auch an der großen Leistungsspanne zwischen den Stamm- und Bankspielern auszumachen. So könnten von den regelmäßig trainierenden Spielern, die nicht für die Startelf eingeplant sind, nicht mit denen mithalten, die beim Training fehlen, aber zur Startelf gehören. „Der Qualitätsunterschied ist schon groß.“
Zwischen dem Kapitän und Trainer Amoresano finden deshalb bereits Gespräche über potenzielle Neuzugänge statt. „Wir überlegen, neue und vor allem hungrige Spieler zu verpflichten. Nur das individuelle Spiel reicht nicht aus, um sich durchzusetzen“, sagt Altintas, der sich Spieler mit mehr Wille und Einsatz wünscht. Bis auf weiteres bleibt die Stimmung beim SV Stockum angespannt.