
© Johanna Wiening
SV Herbern verliert unverdient gegen IG Bönen - Trapp vergibt Elfmeter
Fußball
Der SV Herbern musste sich am Sonntag gegen den Landesliga-Spitzenreiter IG Bönen beweisen. Am Ende reichte es nicht für einen Sieg. Die Großchance vergab Julian Trapp vom Punkt.
Dauerregen, Sturm, Rasenplatz - die Vorzeichen für ein schönes Fußballspiel zwischen dem SV Herbern und IG Bönen waren nicht gerade gut. Am Ende war es auch kein fußballerischer Leckerbissen, den die beiden Teams auf den völlig durchweichten Platz gebracht haben.
Landesliga 4
IG Bönen - SV Herbern 2:0 (1:0)
Dass am Ende der Spitzenreiter aus Bönen als Sieger vom Platz ging, war unverdient. Denn die Herberner hätten nach 90 Minuten zumindest einen Punkt verdient gehabt. Denn versteckt hat sich der Tabellen-13. nicht gerade, im Gegenteil.
Ab der ersten Minute spielte der Underdog mutig nach vorne, erarbeite sich auch einige Chancen. Gerade die linke Seite mit Tim Bröer und Patrick Sobbe war für die Böner nicht in Griff zu bekommen. Julian Trapp, der am Sonntag Zehner spielte, schickte Sobbe immer wieder steil.
Er war es auch, der für die erste Herberner Torchance nach fünf Minuten sorgte. Sobbe flankte flach hinter der Abwehr auf den ansonsten in der ersten Halbzeit unauffälligen Marcel Scholtysik. Der zog von rechtsaußen ab, aber knapp am Tor vorbei.
Herbern versuchte Bönen früh unter Druck zu setzen - und geriet selber früh in Rückstand dann. Überraschend traf Yasin Acar aus spitzem Winkel im Eins-gegen-Eins gegen den sonst starken Philipp Sandhowe (10.).
Die nächste größere Chance hatte Bönen nach 22 Minuten, also Emre Demir an vier Herberner Spielern vorbei dribbeln konnte, um dann von außen abzuziehen. Herbern wirkte bis dato geschockt von dem frühen Rückstand. Erst Mitte der ersten Hälfte pendelte sich die Partie ein und der SVH hatte wieder mehr vom Spiel.
Nach Wiederanpfiff waren es wieder die Herberner, die mehr vom Spiel hatten - und die zwei Minuten nach Beginn der zweiten Hälfte die Riesenchance auf den Ausgleich hatten.
Daniel Krüger wurde von Scholtysik im gegnerischen Strafraum geschickt. Adil Elmoueden wollte die Situation klären, traf aber zuerst Krüger am Fuß. Schiedsrichter Recep Alpan (Paderborn) zeigte direkt auf den Punkt. Wie vor zwei Wochen trat wieder Julian Trapp zum fälligen Strafstoß an.
Trapp lief an, schoss aber zu unplatziert und traf den Fuß des nach rechts gesprungenen Keepers Marcel Klemmer. Der Ball sprang zurück vor die Füße von Trapp - und der zog völlig frei aus knapp sieben Metern weit drüber: „Keine Ahnung, was da los war bei dem. Das waren ja noch weniger Meter als beim Elfmeter“, sagte auch sein Trainer Benjamin Siegert über den eigentlich treffsicheren Offensivspieler.
Kurze Zeit später hatte der SVH abermals die Chance auf den Ausgleich, als Tim Bröer mittig aus der zweiten Reihe abzog. Abermals hatte aber Klemmer seine Finger dazwischen und lenkte den Ball zur Ecke (52.).
Danach flachte die Partie zusehends ab. Chancen waren auf beiden Seiten eher Fehlanzeige. Herbern hatte aber dennoch mehr vom Spiel und dadurch den Ausgleich verdient gehabt. Zumal die Böner Glück hatten, dass es nicht abermals Strafstoß gab. Denn ein Böner Abwehrspieler spielte bei einer Grätsche im Strafraum den Ball klar mit der Hand. Der pfiff blieb allerdings aus.
Am Ende war es wieder IG Bönen, die den Treffer erzielten: Adem Cabuk erhöhte überraschend zum unverdienten 2:0-Endstand. Siegert war nach der Partie aber dennoch nicht enttäuscht von seiner Mannschaft: „Wir gehen etwas enttäuscht vom Platz, weil wir hätten es einfach verdient gehabt mindestens einen Punkt mitzunehmen, aber wenn du aus elf Metern kein Tor machst, dann wird es natürlich schwierig. Ich bin nichtsdestotrotz sehr stolz auf die Mannschaft, auf das wir abgerufen haben, das war das, was wir vorgegeben haben.“
SVH: Sandhowe - Bröer, Schütte, Krüger (79. Krüger), Sobbe, Schulte, Trapp, Schett, Scholtysik (82. Närdemann), Steinkamp (85. Breloh), Dombrowski.
Tore: 1:0 (10.), 2:0 (87.)