Beim SV Herbern steht Abgang Nummer 14 fest. Erik Heidbrink wird den Verein nach nur einem Jahr verlassen. Ursprünglich war das anders geplant: In einem Instagram-Post hatte der Absteiger in die Fußball-Bezirksliga ihn in der Rubrik der Spieler aufgelistet, die auch in der kommenden Saison den Kader des SV Herbern bilden sollten. Nun kommt alles anders.
Heidbrinks Abschied bestätigte am Mittwoch bereits Herberns Trainer Oliver Glöden. „Die Trennung ging vom Verein aus. Erik hat viel gespielt, aber manche Sachen passen irgendwann nicht mehr so gut“, sagte Glöden. Heidbrink gehörte in der Landesliga-Saison, die mit dem Abstieg endete, zum Stammpersonal beim SVH. Geschäftsführer Dominik Reher sagte am Freitag, Heidbrink habe in den vergangenen Wochen Probetrainings bei anderen Klubs absolviert. Darüber soll der Verein auch informiert gewesen sein, obwohl er mit dem 20-jährigen Mittelfeldspieler geplant habe.
Der finale Treueschwur habe den Verantwortlichen aber noch gefehlt. „Irgendwann musste der Tag X kommen, an dem wir wissen, was Phase ist. Schlussendlich wussten wir aber nicht, ob er dabei ist oder nicht, und planen jetzt nur mit denen, die sich zu uns bekannt haben“, sagte Reher. Die Entscheidung sei durch das Trainerteam, Vorstand und Mannschaft gefallen.

Diese Version bestätigte auch Ludger Staar, Sportlicher Leiter der Herberner. „Erik hat eine gute Entwicklung bei uns genommen. Er hat im ersten Jahr nach der A-Jugend viele Spielanteile bekommen“, sagte Staar, der betonte: „Es ist nicht so, dass Erik uns hingehalten hat. Aber in seiner persönlichen Entwicklung kann er noch einen Schritt machen.“ Damit meinte er, dass Heidbrink es verpasst habe, zum SV Herbern zu stehen. „Wir waren seit Beginn der Rückrunde in Gesprächen. Man muss auch die Seite des Vereins verstehen, dass wir Planungssicherheit brauchten. Wenn er die Entscheidung nicht treffen kann, müssen wir sie treffen“, sagte Staar.
Heidbrink war unzufrieden
Mehr Kommunikation habe sich jedoch Erik Heidbrink gewünscht. Hier gehen die Versionen der Parteien etwas auseinander. „Ich war unzufrieden, weil ich mir gewünscht hätte, dass der Verein auf uns Spieler zugeht. Ich fand auch nicht richtig gut, dass der Verein meine Zusage vermeldet hat, die noch nicht hundertprozentig war. Manche Sachen bei Herbern sind nicht so verlaufen, wie man sie sich von Spielerseite gewünscht hätte“, so Heidbrink, ohne ins Detail zu gehen. Staar erklärte, dass Heidbrink ursprünglich für zwei Jahre zugesagt habe und es auch frühzeitige Gespräche über die neue Saison gegeben habe, die sich aufgrund der offenen Spielklassenfrage als schwierig erwiesen hätten.
Dass der SV Herbern den 20-Jährigen nach übereinstimmenden Aussagen Ende Mai über die Trennung informierte, kam für Heidbrink dann jedoch überraschend. „In den Gesprächen hat man mir klar gesagt, mit mir zu planen. Das hat sich innerhalb einer Woche schlagartig gedreht und mich überrascht“, sagte der Spieler. Inzwischen habe Heidbrink einen neuen Verein gefunden. Ihn zieht es in den Fußballkreis Unna-Hamm. „Der Verein steht fest“, gab Heidbrink bekannt. Unterschrieben sei jedoch noch nichts, weswegen Heidbrink den Namen noch nicht nennen wollte. Das Kapitel SV Herbern ist jedenfalls nun geschlossen.
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