Lange Zeit stand Herberns Trainer Julian Wiedenhöft nach dem Abpfiff noch alleine auf dem Rasen. Erstmal musste er verdauen, dass seine Mannschaft auch das letzte Spiel der Hinserie trotz zahlreicher Chancen gegen die SG Borken mit 0:2 (0:2) verloren hatte.
Landesliga 4
SV Herbern - SG Borken
0:2 (0:2)
Wie immer brauchte der SVH ein wenig, um in die Partie zu kommen. Die Gäste aus Borken hatten in den ersten Minuten zwar mehr Ballbesitz, ließen es aber ebenfalls langsam angehen. So war es erstmal nur ein gegenseitiges Abtasten der beiden Teams.
Das änderte sich aber in der achten Minute. Die SG Borken suchte bei einem Angriff ihren Top-Stürmer Bastian Bone. Der stand in der Mitte frei und traf für die Herberner etwas unglücklich per Bogenlampe zum 1:0 für die Gäste. Wieder einmal ein früher Rückstand für den SVH. Julian Wiedenhöft wollte seine Mannschaft noch aufmuntern: „Das ist jetzt nichts Neues für uns“, rief er von außen rein. Dass der Landesligist in Rückstand gerät – definitiv kein Novum.
Auch danach blieb es eine eher ausgeglichene Partie, mit leichten Vorteilen für die SG, die ein Plus im Ballbesitz hatte, aber keine entscheidenden Chancen für sich verbuchen konnte. Der SVH hielt hinten gut dicht, blieb aber nach vorne völlig blass. Die Offensivabteilung um Frederik Falk und Daniel Krüger brauchte lange, um in die Partie zu finden.

Das rächte sich. Denn nach 28 Minuten gelang es den Borkenern wieder, einen Angriff konzentriert auszuspielen. Der Lohn: Patrick Keulertz traf zum 2:0 für die Gäste(28.). Ein früher Doppelschlag der SG Borken. Doch scheinbar ein Tor mit Wirkung beim SVH.
Denn schon wie in den vergangenen Wochen wurde der SVH nach einem 0:2-Rückstand besser und wacher. Diesmal schienen sie auch das Heft an sich zu reißen. Zwar war die Fehlpassquote nach wie vor zu hoch, aber dennoch erspielte sich der SVH durchaus einige Chancen, die aber nicht zum Erfolg führten.
SV Herbern am Drücker
Auch nach der Pause war der SV Herbern präsenter als die SG Borken, die sich auf der 2:0-Führung ausruhen wollten. Die Herberner erspielten sich einige Chancen und scheiterten am Ende aber entweder an sich selbst oder dem großen Borkener Keeper, der vor allem die hohen Bälle leicht abfangen konnte. In der 77. Minute jubelte der SVH sogar kurz über ein Tor, doch Niclas Sondermann stand knapp im Abseits.
Ein Herberner Tor gab es dadurch am Sonntag nicht. Zwar zeigte der SVH wieder eine starke Moral, etwas Erfolgbringendes kam dabei aber nicht rum. Sehr zum Ärger von Julian Wiedenhöft: „Wir erzählen jede Woche das gleiche“, ärgerte sich Herberns Coach, nachdem er das Spiel alleine am Ende des Platzes verdaut hatte. „Das ist ganz bitter für uns.“
In der Tabelle steht der SVH damit auf dem 16. Platz mit 16 Zählern – das sind vier Punkte Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz.
SVH: C. Hunnewinkel - Richter, Hellmich, Falk, Krüger, Sodic (46. Scholdei), Närdemann (46. Sondermann), Pettendrup (72. Heidbrink), Rottmann, Dombrowski, Bergmann (46. Edeler)
Tore: 0:1 (8.), 0:2 (28.)
„Das rettende Ufer in Sicht“: SV Herbern braucht Sieg für ordentliche Bilanz
SV Herbern und der Sieg der Moral: „Haben nach dem Ausgleich an der Seitenlinie verhandelt“
„Wir sind nicht ansatzweise tot“: SV Herbern holt ersten Sieg nach zwei Monaten