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SV Herbern reicht Video beim Sportgericht ein: „Kann mir nicht vorstellen, dass das Erfolg hat“
Fußball
Auch Tage später ist das Thema der Rot-Sperre von Sebastian Schütte beim SV Herbern nicht vom Tisch. Jetzt hat der Klub das entsprechende Video beim Kreis Münster eingereicht.
Beim SV Herbern lässt man nicht locker: Der Verein versucht weiter gegen die Rote Karte gegen Sebastian Schütte vorzugehen. Unterdessen hat der Mittelfeldspieler des Fußball-Landesligisten seine Sperre erfahren. Er selbst hält sich bedeckt.
„Ich möchte mich gar nicht großartig dazu äußern“, sagte der Kapitän am Donnerstag gegenüber dieser Redaktion. Nachvollziehbar sei die Rote Karte für ihn nicht gewesen. Schütte hatte diese am Dienstagabend im Testspiel gegen Oberligisten Preußen Münster II erhalten. Schiedsrichter Dr. Philip Roedig sah sein Foul in der 87. Minute auf Höhe der Mittellinie als überhart an - und zückte daraufhin den Roten Karton. Somit wird Schütte am Sonntag gegen die SG Bockum-Hövel fehlen.
Auch wenn er die Entscheidung nicht nachvollziehen könne, so könne er doch dagegen nichts ändern. Beim Verein selbst sieht man das scheinbar anders. Der SV Herbern zieht nun alle Register. Am Donnerstag hat der Verein das Video bei Helmut Thihatmar, Ansetzer für die Testspiele im Kreis Münster, eingereicht. Insgesamt zehn Tage hätte der Verein Zeit gehabt, Beschwerde einzureichen.
Für Thihatmar ist der Video-Einspruch des SV Herbern ein Novum. Er sieht auch nicht so große Erfolgschancen hierbei: „Das ist ja eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die dagegen was machen können“, sagt der Vorsitzende des Kreisfußballausschusses.
Auch Reiner Hartdorf, Vorsitzender des Kreissportgerichts, kann sich keine großen Erfolgschancen ausrechnen. Ihm lag aber am Freitagnachmittag auch noch keine Information zu einem entsprechenden Video vor und verwies erstmal auf Thihatmar.
An einen Erfolg glaubt auch der Kreisvorsitzende Norbert Krevert nicht: „Es wird immer mal was eingereicht, aber ich glaube nicht, dass das von Erfolg geprägt ist.“ Zum einen seien es meist keine professionellen Aufnahmen, die ein richtiges Urteil zulassen. Zum anderen sei es eben eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters. „Aber man muss mal abwarten“, sagt er in Richtung Sportgericht.
Krevert selbst habe das Video noch nicht gesehen, er wüsste allerdings von dem Thema. In seinem Kreis sei es ein Novum, dass ein Verein versuche, mit solchen Mitteln gegen Platzverweise vorzugehen. Anders sehe es bei Verwechslungen aus: „Wenn das ein anderer Spieler war oder die Rückennummer nicht stimmte, dann ist das was anderes. Aber ob ein Foul minderschwer war, das liegt im Ermessen des Schiedsrichters. Da habe ich so meine Zweifel, ob das wirklich Erfolg hat.“
Er könne aber nachvollziehen, dass der SVH solche Schritte einleite: „Jeder Verein hat die Möglichkeit, Rechtsmittel auszuschöpfen. Dafür haben wir ja auch Juristen da. Ich finde das gut, dass man Sachen auch hinterfragen kann. Das ist absolut legitim.“