Christoph Hunnewinkel bleibt auch nach zwei Niederlagen gelassen.

Christoph Hunnewinkel bleibt auch nach zwei Niederlagen gelassen. © Marek Neppl

SV-Herbern-Keeper bleibt gelassen: „Wir müssen davon weg kommen, uns zum Siegen zu zwingen“

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Trotz der aktuellen 2:3-Niederlage gegen Wettringen bleibt ein Herberner ganz entspannt. Wieso ein Blick auf die Tabelle noch nicht lohnt und weshalb zu viel Druck auch schädlich sein kann.

von Fabio Desiderio

Herbern

, 20.09.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Fußball-Landesligist SV Herbern durchlebte einen bisher durchwachsenen Saisonstart. Zurzeit müssen sich die Herberner mit Tabellenplatz 13 zufrieden geben und befinden sich somit nicht weit entfernt vom Tabellenende.

Ein Spieler sieht das Ganze aber ganz gelassen. Christoph Hunnewinkel ist Torwart beim SV Herbern. Der Schlussmann war beim Spiel gegen Wettringen zwar angefressen, sieht eindeutiges Verbesserungspotenzial: „Wenn du in Wettringen zwei Tore schießt, musst du mindestens einen Punkt mitnehmen“, so der Herberner Schlussmann.

Christoph Hunnewinkel: „Wir müssen erwachsener werden“

Der 31-Jährige erkennt, dass der letzte „Punch“ fehlt, was auch an dem Alter seiner Teamkollegen liegt. „Wir haben viele junge Spieler, die gerade erst aus der A-Jugend kommen.“ Und trotzdem Hunnewinkel bemängelt die Verspieltheit seiner Vorderleute: „Vorne muss nicht immer noch ein Haken sein, noch ein Haken und noch ein Haken, sondern einfach mal draufhalten.“ Der Keeper sieht gerade in der Mentalität seines Teams Optimierungsbedarf und resümiert: „Wir müssen erwachsener werden.“

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Dass die vergangenen zwei Spiele verloren gingen sei zwar ärgerlich, laut Hunnewinkel aber nur halb so schlimm: „Wir haben die letzten beiden Partien verloren, mein Gott, das passiert mal. Wichtig ist, dass wir weiter machen.“

In Wettringen habe der SVH die ersten 35 Minuten „verpennt“, so der Torwart, das dürfe in den nächsten Spielen nicht passieren. „Wir müssen von Anfang an versuchen unser Spiel zu machen und nicht erst nach 30, 45 oder 60 Minuten.“

Ein Blick vom SV Herbern auf die Tabelle lohnt (noch) nicht

„Auch wenn der Ball dann mal weg ist, du musst dich trauen, die riskanten Pässe zu spielen.“ Denn Hunnewinkel weiß, dass Mut belohnt wird: „Gegen Roxel waren wir mutig und siehe da, der Mut wird belohnt. Das müssen wir öfter schaffen, dann punkten wir auch wieder regelmäßig.“

Für den erfahrenen Schlussmann lohnt sich der Blick auf die Tabelle aber nicht. „Wir müssen punkten, wir müssen aber nicht gewinnen.“ Was gegensätzlicher kaum klingen mag, erläutert Hunnewinkel wie folgt: „Wir müssen davon weg, kommen uns zum Siegen zu zwingen.“

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Künstlich erzeugter Druck durch das Gucken auf die Tabelle erzeuge bei vielen Spielern eine Hemmung: „Die jungen Spieler sollen sich keinen Druck machen, den machen wir Erfahrenen uns. Damit die jungen Spieler befreit aufspielen können“, sagt Hunnewinkel und fügt hinzu, dass die Liga so eng ist, dass ein Blick nach sechs Spieltagen kaum lohne.

„Druck können wir nicht gebrauchen“, erwähnt der 31-Jährige und ist sich sicher, dass der SVH mit dem Tabellenende auf keinen Fall was zutun haben werde.