Sportplakette für RSCler - Verein profitiert finanziell
Nach Bundesradsporttreffen in Werne
Zu zehnt saß der Vorstand des RSC Werne im September 2013 zusammen. Die große Frage: Veranstalten wir das Bundesradsporttreffen oder nicht? Der Radbezirk Westfalen-Mitte hatte eigentlich den Zuschlag für die Ausrichtung bekommen, war aber kurzfristig abgesprungen. Der RSC stemmte das Programm schließlich - und wurde aus mehrfacher Sicht dafür belohnt.

Peter Wenner (l.) und Daniel Schulte vom RSC Werne bekommen die Sportplakette der Stadt Werne überreicht.
Im November 2012 hatte der Radbezirk Westfalen-Mitte den Zuschlag vom Bund Deutscher Radfahrer als Veranstalter für das Bundesradsporttreffen 2014 erhalten, wollte dann aber doch nicht ausrichten. Der Vorstand des RSC Werne übernahm nach intensiver Diskussion die Verantwortung und präsentierte Werne vom 27. Juli bis zum 1. August 2014 rund 2500 Radfahrer aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. Und das in einer Art und Weise, die allen Fahrern der sieben Veranstaltungstagen in Erinnerung bleiben wird.
"Für den kompletten Verein"
Zwei der treibenden Kräfte des RSC-Vorstandes waren Peter Wenner (2. Vorsitzender, 52 Jahre) und Daniel Schulte (Touristikwart, 46). Sie erhalten deshalb am Samstag während des Sportlerballs die Sportplakette der Stadt Werne für hervorragende Verdienste um das Werner Sportleben. Beide stellen klar, dass sie die Sportplakette stellvertretend für den kompletten Verein entgegennehmen. "Wir waren ein harter Kern von 20 bis 25 Leuten, die an der Organisation beteiligt waren", sagt Schulte. Während des Bundesradsporttreffens fanden insgesamt zehn Touren statt, die bis zu 231 Kilometer lang waren. Es ging unter anderem ins Münsterland, nach Dortmund, Haltern oder ins Sauerland. Gestartet wurde immer in Werne. Das Organisationsteam um Wenner und Schulte hatte rund zehn Monate Zeit, um alle Genehmigungen einzuholen, das Programmheft zu erstellen und das Anmeldeverfahren einzurichten.
Radsport: Der 6. Werner Poco-Cup 2014
So fanden schnell Gespräche mit dem Kreis Unna statt. Der stellte die Kontakte zu den Kreisen Coesfeld, Soest, Warendorf, Hochsauerland, Recklinghausen und den Städten Dortmund, Münster und Hamm her. Überall musste abgeklärt werden, wo die Touren entlang gingen und wie die Strecken gesichert wurden. Für jede einzelne Tour war ein anderer Radsportverein zuständig. Unter anderem der RSC Werne, der SV Herbern oder Capelle.
Schulte und Wenner begannen schnell mit der Sponsorenakquise. Es geisterten immer wieder Gerüchte durch die Radsportszene, dass Veranstalter des Bundesradsporttreffens mit einem dicken finanziellen Minus sitzen geblieben waren. Das passierte dem RSC Werne nicht.
Am Ende stand ein Umsatz von 70.000 Euro. 25.000 Euro blieben für den Werner Radsportklub übrig. Teile des Gewinns wurden gespendet, die beteiligten Vereine wurden entlohnt. Geld wird in den Jugendbereich gehen. "Eines ist klar: Das Gros des Geldes wird in den Sport investiert", sagt Wenner.
Bis 23.30 Uhr im Einsatz
Es ist aber nicht das Geld, das Wenner und Schulte zuerst einfällt, wenn sie an das Bundesradsporttreffen denken. Beide betonen zuerst, dass es eine schöne Zeit war. "Aber auch eine extrem stressige", sagt Schulte. Er, Wenner und weitere Vereinsmitglieder hatten sich für die Veranstaltung zwei Wochen Urlaub genommen.
Die vielen Stunden, die sie zuvor investiert haben, können sie gar nicht mehr zählen. Täglich von 7 bis 21 Uhr waren sie an den Veranstaltungstagen im Einsatz. An manchen Tagen sogar bis 23.30 Uhr. "Selbst eine Tour mitzufahren, war gar nicht möglich", sagt Wenner.
Die beiden Macher sind stolz auf das Geleistete. Stolz auf den Klub, der das Mammutprogramm gestemmt hat. "Aber solch einen Stress muss ich in den nächsten Jahren nicht mehr haben", sagt Schulte. Der hatte nach dem Radsporttreffen gleich noch eine Woche Urlaub angehängt. Er fuhr an die Ostsee. Sein Fahrrad hatte er natürlich dabei.