Spieler des Werner SC äußert deutliche Kritik „Mir wurden zu viele Ausreden gesucht!“

Spieler des Werner SC äußert heftige Trainer-Kritik: „Mir wurden zu viele Ausreden gesucht!“
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Wohl kaum ein Spieler ist beim Fußball-Landesligisten Werner SC während der Hinrunde der laufenden Saison an seine Leistungsgrenze gelangt. Bei manchen Spielern wird die Kluft zwischen Ambitionen und den tatsächlichen Ergebnissen aber noch einmal besonders deutlich. Einer von ihnen ist Brian Wolff, der im Sommer vom Oberligisten Westfalia Rhynern zurück in den Lindert wechselte.

Zwar hatte er die Oberliga damals verlassen, um wegen seiner Ausbildung trainingsmäßig etwas kürzer treten zu können. Dennoch hat er sich – wie der Verein insgesamt – vor der Saison eigentlich in anderen Tabellenregionen gesehen. „Ich habe mir das komplett anders vorgestellt. Jeder im Team hatte es sich vor der Saison anders vorgestellt“, sagt er. „Mit unseren Neuverpflichtungen und der Mannschaft, die vorher schon da war, müssten wir eigentlich ganz woanders stehen.“

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So dachten es auch die Verantwortlichen, die vor der Saison den Aufstieg als Ziel ausriefen. Angesichts des letzten Tabellenplatzes spricht Wolff daher auch von einer „richtig beschissenen Hinrunde – anders kann ich es nicht ausdrücken.“

Seine eigenen Leistungsdaten lassen auch noch viel Luft nach oben. Auch verletzungsbedingt stand Wolff lediglich in elf Ligaspielen auf dem Platz, ins Netz traf der junge Offensivmann nur ein einziges Mal, im abschließenden Hinrundenspiel bei Vorwärts Wettringen. „Ganz klar: Ich habe nicht das gezeigt, was der Verein von mir erwartet“, zeigt sich der 22-Jährige selbstkritisch.

„Schuld bei anderen gesucht“

Dennoch störten Wolff nicht nur die schlechten Ergebnisse seines Teams, sondern auch der öffentliche Umgang damit. Dabei bezieht er sich zum einen auf seine Mitspieler, zum anderen aber auch auf das Trainerteam um Lars Müller. „Viele haben bei uns immer wieder die Schuld bei anderen gesucht. Und wenn man nichts an sich selbst auszusetzen hat, dann kann sich auch nur wenig ändern. Vonseiten der Trainer wurden mir auch teilweise zu viele Ausreden gesucht. Zum Beispiel, dass wir so viele Verletzte hatten.“ Lars Müller wollte sich dazu nicht weiter äußern.

Auch Brian Wolff blieb in der Hinrunde deutlich unter seinen Möglichkeiten.
Auch Brian Wolff blieb in der Hinrunde deutlich unter seinen Möglichkeiten. © Johanna Wiening

Dies habe zeitweise zwar zugetroffen, könne aber nicht als alleiniger Grund für die Misere gelten. „Wenn man unsere Spiele und unsere Ergebnisse sieht, kann man da wirklich nicht von Pech reden“, äußert sich Wolff deutlich. „Wichtig ist jetzt vor allem, dass jeder mal ehrlich zu sich selbst ist.“

Klare Ansage von Brian Wolff

Mit seinem Coach habe er bereits offen darüber gesprochen. Für die anstehende Rückrunde hat er allerdings klare Erwartungen an sich und das gesamte Team: „Wir müssen die Hinrunde jetzt abhaken und an den richtigen Stellschrauben drehen. Wir als Mannschaft müssen zeigen, dass wir es anders können.“

Dafür sei vor allem nötig, dass „sich jeder selbst hinten anstellt. Nur so können wir zeigen, dass wir in die Liga gehören.“ Der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz sei mit sieben Punkten zwar schon recht deutlich, der Klassenerhalt aber auf jeden Fall noch möglich. „Das muss in der Rückrunde jetzt auch unser einziges Ziel sein.“

Er selbst will alles dafür geben, die Saison noch zu einem halbwegs versöhnlichen Ende zu führen. „Dann kann man vielleicht auch über die nächste Saison reden“, möchte er nicht zu weit vorausblicken. Was die Motivation für die aktuelle Spielzeit angeht, hat er abschließend noch einen klare Ansage parat: „Leute, die jetzt nicht mit 100 Prozent bei der Sache sind, denen kann man auch nicht mehr helfen.“

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