Es war ein hitziges Spiel zwischen Eintracht Werne und VfL Mark am Sonntag, das dem Charakter eines Spitzenspiels gerecht wurde. Die Mannschaften trennten sich leistungsgerecht mit 2:2. Ärger gab es aber am Spielfeldrand über rassistische Aussagen von einigen Zuschauern.
So gab es einige Besucher des Spitzenspiels, die auf unschöne Art und Weise auf sich aufmerksam machten. Als Unterstützer des VfL Mark beleidigten sie die Evenkämper immer wieder rassistisch, betitelten sie als „Scheiß Kanacken“ oder „Affen“. Auch unsere Redaktion wurde Zeuge dieser rassistischen Äußerungen.
„Ich war kurz davor, das Handy rauszunehmen und das aufzunehmen. Sowas gehört da einfach nicht hin“, ärgerte sich Eintracht Wernes Trainer Aykut Kocabas über die Äußerungen gegen seine Mannschaft. „Es ist wirklich traurig, dass manche Leute sowas nötig haben. Die haben 90 Minuten lang versucht, uns damit zu provozieren.“
Diese Äußerungen habe es aber nicht zum ersten Mal gegeben. „Wenn wir in Mark spielen, ist das oft mindestens genauso schlimm“, so Kocabas. „Jetzt standen die direkt hinter der Trainerbank teilweise und haben versucht, dadurch Einfluss zu nehmen.“
Vereine distanzieren sich
Was Kocabas aber deutlich macht: Verantwortliche, Spieler oder Trainer des VfL Mark seien nicht unter den Leuten gewesen, die diese Äußerungen getätigt haben. „Die waren alle fair, gegen die konnte man spielen. Das waren Zuschauer, die den VfL unterstützt haben. Die nehmen so ein Spiel zum Anlass, sich so zu äußern“, so der Eintracht-Coach.
Auch bis zur Gegenseite waren die rassistischen Äußerungen am Montag bereits durchgedrungen. „Ich habe beim Spiel selbst nichts davon mitbekommen“, erzählt Patrick Kühnast, Abteilungsleiter Fußball beim VfL. „Dann kamen aber nachher auch einige Werner zu mir und haben mir erzählt, was da ein paar Zuschauer gesagt haben. Ich habe dann sofort gefragt, ob die Vereinsklamotten anhatten, das wurde aber verneint.“
Auch einige Vereinsmitglieder des VfL berichteten Kühnast nach dem Spiel von den Vorfällen. „Ein Freund von mir, der Spieler bei unseren Alten Herren ist, hat mir auch erzählt, dass er solche Äußerungen mitbekommen hat“, so Kühnast. „Der hat einen älteren Herren direkt angesprochen und gesagt, dass sowas natürlich gar nicht geht.“
Auch der VfL distanziert sich entschieden von den Äußerungen. „Sowas wollen wir nicht haben, sowas gehört auch ganz sicher nicht an einen Fußballplatz“, erklärt Patrick Kühnast deutlich. „Wir sind selbst eine bunte Mannschaft und machen keinen Unterschied, wer da der Gegenspieler ist.“
„Irgendwelche Idioten“
Die betreffenden Zuschauer seien dem Verein nicht bekannt. „Soweit wir wissen, sind das keine Vereinsmitglieder. Ich fürchte, dass das irgendwelche Idioten sind, die in erster Linie anti Werne sind und gar nicht unbedingt pro VfL.“
Auch Kühnast bestätigt, dass es solche Vorfälle bereits in der Vergangenheit gegeben habe. „Ich weiß nicht, warum das immer wieder gegen Eintracht Werne passiert“, sagt er. „Da sind immer wieder irgendwelche Idioten, die sowas dann zum Anlass nehmen, solchen Blödsinn vom Stapel zu lassen.“
Dabei sagt auch Kühnast nochmal: Sportlich sei es ein faires Duell gewesen. „Beide Mannschaften haben hart gekämpft. Vom Spielverlauf her war es ein Spitzenspiel, das ein Unentschieden verdient hatte“, so der VfL-Abteilungsleiter. „Fußball soll verbinden und Spaß machen. Da haben solche Idioten keinen Platz.“
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