Offensivkrise macht Jannik Prinz vom Werner SC ratlos „Habe zuletzt fast überall gespielt“

Offensivkrise macht Jannik Prinz vom Werner SC ratlos: „Habe zuletzt fast überall gespielt“
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Über die verkorkste Saison beim Fußball-Landesligisten Werner SC und mögliche Gründe dafür wurden schon viele Worte verloren. Gerade der schwächelnde Angriff bleibt aber in gewisser Weise ein Mysterium. Mit einer Mischung aus erprobten Routiniers und hochtalentierten jungen Spielern hat der WSC auf dem Papier eine der besten Offensiven der Liga. Doch nur das punktgleiche Kellerkind aus Albachten hat weniger Treffer erzielt. Bei der jüngsten Niederlage gegen den VfL Senden (1:2) traf mit Jannik Prinz mal wieder der Toptorschütze der vergangenen Saison, – allerdings auch „nur“ per Elfmeter.

„Eigentlich war die Situation vor dem Elfmeter die einzige im ganzen Spiel, in der wir uns mal vorne gut durchgespielt haben“, sagt der 27-Jährige selbstkritisch. Zwar erzielte der WSC auch vorher bereits einen Treffer, der wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung keine Anerkennung fand. „Aber auch das war ja letztlich nur nach einem Standard“, so Prinz. Zu wenig, um in der Landesliga zu punkten.

Dass der Werner SC auch hinten große Probleme hat, steht außer Frage. Doch die Offensivflaute macht auch Prinz zunehmend ratlos: „Es ist schwierig zu sagen, woran es wirklich liegt.“ Er selbst habe in der Woche vor dem Senden-Spiel zwar nicht mit der Mannschaft trainiert und deshalb auch nichts einstudiert. „Aber da sind ja zum Beispiel auch Tanne und Juppi (Chris Thannheiser und Jussef Saado, Anm. d. Red.), mit denen ich seit Jahren zusammenspiele und mit denen es eigentlich funktionieren sollte.“

Prinz traf nur vom Punkt

Er könne daher auch nicht viel mehr sagen als das, was die Werner schon seit Wochen, wenn nicht gar Monaten immer wieder betonen: „Man sagt ja, dass der Knoten einmal platzen muss. Die Bälle müssen halt irgendwann mal rein.“ Man habe jetzt noch 15 Ligaspiele vor sich, in denen viel passieren könne. „Jeder bei uns sollte dran glauben. Wer das nicht tut, ist an der falschen Stelle“, stellt Prinz klar.

Um das Ruder in dieser Saison noch herumzureißen, geht auch Prinz, der bereits seit 2016 beim Werner SC spielt, teils ungewöhnliche Wege. Normalerweise auf der Außenbahn beheimatet, sagt er mit einem Lachen über das Spiel gegen Senden: „Da habe ich eigentlich überall gespielt.“ Den Durchbruch brachte aber auch das nicht.

Vielmehr wartet Jannik Prinz weiterhin auf seinen ersten Landesliga-Saisontreffer aus dem Spiel heraus. Neben dem Anschlusstor gegen Senden war er zwei weitere Male per Strafstoß erfolgreich. Die Selbstzweifel nehmen bei ihm aber offenbar noch nicht überhand. „Persönlich habe ich da nicht so das Problem damit und kann damit umgehen. Aber gerade für die jüngeren Spieler wären Erfolgserlebnisse schon wichtig“, sagt er.

Müller feuerte WSC weiter an

Die Veränderung auf der Trainerposition nach dem Rücktritt von Lars Müller und Joel Simon könne „natürlich einen Impuls geben. Wobei ich persönlich voll hinter Lars und Joel gestanden habe und weiter alles für sie gegeben hätte.“ Dass die beiden gegen Senden auch am Platz waren, habe ihn sehr gefreut: „Das fand ich eine richtig coole Geste und zeigt ja, dass die beiden irgendwie weiter dabei sind. Als ich auf der Seite gespielt habe, wo sie standen, gab es auch tatsächlich die eine oder andere Anfeuerung.“

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Nur mit Worten wird der Werner SC allerdings in dieser Saison nicht mehr vorankommen. Sind die kommenden drei Spiele, zwei davon zu Hause, bereits die letzte Chance auf die Wende? „Von mir wird man da nichts anderes als ein ‚Ja‘ hören“, lautet Prinz‘ Antwort. „Wir haben jetzt knapp zwei Wochen, um uns vorzubereiten. Dann müssen wir Siege holen, egal wer der Gegner ist und ob auswärts oder zu Hause.“

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