Was seit Längerem angedacht, wurde nun kürzlich auch offiziell in die Realität umgesetzt: Die Fußballabteilung beim SV Herbern stellt sich mit Ralf Hesselmann und Frank Große-Budde als Sportliche Leiter neu auf. Die Ernennung einer Doppel-Spitze, die schon vor einigen Wochen die Nachfolge von Ludger Staar angetreten ist, kommt dabei nicht von ungefähr. Doch der Reihe nach.
Ralf Hesselmann übernimmt mit Frank Große-Budde
„Ich spiele mit Dominik Reher (Geschäftsführer Fußball, Anm. d. Red.) in der alten Herren zusammen. Wir kennen uns gut und hatten immer mal wieder das Thema der Sportlichen Leitung“, beginnt Ralf Hesselmann, „Ludger Staar wollte auf eigenen Wunsch ein bisschen kürzertreten und Dominik hatte mich einige Male nach dem Training gefragt, ob ich mir die Position vorstellen könnte.“ Und der heute 50-jährige Herberner knüpft sein Ja-Wort an eine Bedingung.
„Ich habe gesagt, dass ich es nicht alleine machen möchte. Es ist eine große Aufgabe, die man auch bestmöglich bewältigen möchte“, begründet Hesselmann, der bei der Suche nach einem geeigneten Partner schnell fündig wurde. „Frank (Große-Budde, Anm. d. Red.) und ich haben uns fußballerisch und privat immer gut verstanden. Wir kennen uns seit Jahren und haben einen ähnlichen Blickwinkel auf den Fußball. Dementsprechend schnell kam dann auch sein Name auf“, erzählt der Herberner rückblickend.
Das neu formierte Duo ist dabei schon seit Sommer inoffiziell aktiv, zum Jahreswechsel folgte dann die offizielle Staffelstab-Übergabe. Hesselmann dazu: „Wir wollten kein großes Aufsehen erregen. Es ging darum, die Strukturen kennenzulernen. Die Aufgaben sind vielfältig und wir mussten einen Überblick kriegen und uns einarbeiten.“
Neues Duo des SV Herbern will Ruhe reinkriegen
Nach turbulenteren vergangenen Jahren geht es dem neuen Mann vor allem um eines: „Es ist uns wichtig, hier in Herbern Ruhe reinzukriegen. Mit ruhigem und strukturierten Arbeiten schafft man auch etwas. Und ich glaube, dass wir jetzt hier eine gute Konstellation gefunden haben.“
Apropos Konstellation: Die neue Sportliche Leitung kann sich nach wie vor auf die Expertise und das Netzwerk von Ludger Staar verlassen, der zwar nicht mehr an vorderster Front steht, dennoch in beratender Funktion erhalten bleibt. Bliebe es noch die Ziele zu klären.
„Es geht hier um den Verein – um den kompletten Seniorenbereich. Egal ob erste, zweite, dritte oder Frauen-Mannschaft: Wir wollen, dass hier Leute spielen, die gerne die Vereinsfarben und das Emblem auf dem Trikot vom SV Herbern tragen.“
„Herberner-Weg“ für Ralf Hesselmann wichtig
Dabei spricht auch der 50-Jährige den so oft beschworenen „Herberner Weg“ an: „Spieler aus der eigenen Jugend aufbauen und langfristig im Verein zu halten, ist eine unserer Marschrouten. Wir wollen Identifikation und Harmonie – wir sind ein kleiner Dorfverein und nur so lässt sich das bewerkstelligen.“
Der Herberner selbst verbrachte beim SVH seine komplette Jugend, spielte später auch bei den Senioren, stieg 1996 mit dem Verein in die Landesliga auf und spielte in der Folge auch für den SSV Werne, wo er 1998 den Bezirksliga-Aufstieg und Kreispokalsieg 1998 bejubeln durfte.
Nach seiner aktive Zeit übernahm er zudem verschiedene Trainer-Tätigkeiten in der Jugendabteilung der Herberner. Dass er sich dabei während seiner gesamten Laufzeit mit dem Verein identifiziert habe, daraus macht der neue Sportliche Leiter keinen großen Hehl: „Ich bin mit sieben Jahren eingetreten und jetzt seit über 40 Jahren dauerhaftes und aktives Mitglied. Der Verein und die Menschen liegen mir am Herzen.“