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Nach elfmonatiger Leidenszeit: Die Karriere von Sebastian Voigt (23) hätte zuende sein können
LippeBaskets Werne
Elf Monate konnte Sebastian Voigt den LippeBaskets verletzungsbedingt nicht helfen. Auch ein Karriereende stand im Raum. Jetzt gab er sein Comeback für die Reserve.
Sebastian Voigt ist zurück auf dem Feld. Der 23-jährige Point Guard der LippeBaskets Werne gab am vergangenen Samstag im Spiel der Reserve der LippeBaskets gegen TG Voerde sein Comeback nach einer elfmonatigen Leidenszeit.
Erst vor fünf Monaten musste sich Voigt einer schweren Hüft-OP unterziehen. Zuvor hatte er schon monatelang mit einer Magenkrankheit zu kämpfen. Nachvollziehbar also, das bei seinem Comeback am Samstag noch nicht alles rund lief. Dennoch bekam Voigt in der Reserve mit knapp 20 Minuten viel Spielzeit.
„Der Körper ist noch nicht so schnell wie der Kopf“
„Ich fühle mich gut. Die Beine sind natürlich noch ziemlich schwer und der Körper ist noch nicht so schnell wie der Kopf“, sagte der 23-Jährige nach dem Spiel. Sieben Punkte erzielte er bei seinem Comeback. Die Reserve gewann mit 93:82.
„Es ist natürlich schön für mich, mit einem Sieg zu starten. Wichtig ist aber, dass ich langsam fit werde“, so Voigt. Die lange Pause ist natürlich nicht spurlos an ihm vorbei gegangen. Er hat etwas zugenommen und dadurch fehlt dem Werner Urgestein noch die Schnelligkeit und Athletik.
„Ich wiege momentan knapp über 100 Kilo. Das ist für einen Aufbauspieler zu viel. Aber ich habe meine Ernährung umgestellt. Ich werde mir die Zeit nehmen und in ein paar Monaten wieder fit sein“, sagte er.
Das Basketball-Ende war eine Option
Nach seiner Hüft-OP war zunächst unklar, ob er überhaupt wieder mit dem Basketball spielen anfangen kann. Es war eine sehr komplizierte Operation, die Voigt auch lange außer Gefecht gesetzt hatte.
„Ich musste viel liegen und habe aber viel Unterstützung von meinen Teamkameraden und dem Personal im Krankenhaus erfahren. Das war auch ein Mitgrund, warum ich mich nun beruflich anders orientiert habe“, sagte der gelernte Automobilkaufmann. Nach seiner Verletzung hat der 23-jährige nun eine Ausbildung als Krankenpfleger angefangen.
Sebastian Voigt braucht mehr Spielzeit
Den LippeBaskets will er nun wieder weiterhelfen. „Ich brauche die Spielpraxis, um wieder reinzukommen. Das merke ich auf dem Spielfeld. Da waren ein, zwei Situationen dabei, die ich mit mehr Spielpraxis anders lösen würde.“ Wie wichtig er auch für die erste Mannschaft sein kann, zeigte er in der Hinrunde des vergangenen Jahres, wo er als Back-up für den Kanadier Jordan Rose aus dem Team nicht wegzudenken war.
Auf die Einsätze in der Ersten Mannschaft müssen die Zuschauer noch warten. „Ich möchte mich zunächst in der Oberliga wieder ran kämpfen. Auf dem Niveau der 2. Regionalliga bin ich noch lange nicht, aber das ist okay für mich. Ich freue mich einfach darüber, nun wieder auf dem Feld stehen zu können“, erklärte Voigt.