Sebastian Voigt setzt nach Hüft-Operation aus: „Da hat Knochen auf Knochen gerieben“

© Joachim Lücke

Sebastian Voigt setzt nach Hüft-Operation aus: „Da hat Knochen auf Knochen gerieben“

rnLippeBaskets Werne

23 Jahre ist Sebastian Voigt alt. Und trotzdem ist der Aufbauspieler ein Urgestein bei den LippeBaskets Werne. Nun entschied er sich zu einer Hüft-Operation - und fällt ein Jahr lang aus.

Werne

, 23.07.2019, 14:21 Uhr / Lesedauer: 2 min

Selbst beim Steigen auf das Fahrrad hatte Sebastian Voigt große Schmerzen. „Da hat dann Knochen auf Knochen gerieben“, sagt Voigt. Eine Hüft-Operation war unausweichlich. Eine Operation, die für den Aufbauspieler der LippeBaskets Werne eine Ausfallzeit von rund einem Jahr bedeutet.

Voigts Probleme an der Hüfte sind angeboren. Sein Oberschenkelhalskopf soll eigentlich in runder Form in der Beckenpfanne liegen - wie bei einem Menschen üblich. „Der ist aber nicht so rund. Der hat einfach zu viel Knochen“, sagt Sebastian Voigt. Verschiedene „Pickel“, wie er es nennt, reiben dadurch an den Hüftknochen.

Sebastian Voigt: „Habe mich das ganze Warmup über das Feld geschleppt“

Die Folgen: Schmerzen beim langen Sitzen, beim Aufstehen und vor allem beim Basketballspielen. Mittlerweile haben sich sogar Knochensplitter gebildet. „Drei Jahre sind die da jetzt herumgeflogen“, so Voigt. Nun wurden ihm die Schmerzen zu viel.

„Manchmal habe ich mich das ganze Warmup über das Feld geschleppt“, sagt Voigt. Auch Schmerzmittel habe er schon genommen, um für die LippeBaskets auf dem Parkett stehen zu können. Drei Wochen ist sein Eingriff nun her, Voigt läuft schon wieder ohne Krücken. Zum Glück. Denn wäre der Schaden an seiner Hüfte so schwerwiegend gewesen, wie zunächst von den Ärzten angenommen, hätten Voigt zehn Wochen auf Krücken geblüht.

Mit langen Verletzungspause kennt er sich allerdings schon aus. Zwei schwere Knie-Operationen musste der Aufbauspieler schon über sich ergehen lassen. „Die Pause kennt man ja, aber nicht so lange“, sagt Voigt. Dann schweigt er einen Moment. „Man findet sich schnell damit ab.“ Weh tun wird es ihm allerdings wohl, wenn er seine Mitspieler wieder in der Meisterschaft auf der Platte stehen - und Voigt zuschauen muss. Rund ein Jahr wird das so sein. „Abgesagt habe ich für den Rest der Saison“, erklärt Voigt. Ein genaues Ziel für sein Comeback hat er sich nicht gesetzt.

Auf Voigts Korbleger mit links werden die LippeBaskets monatelang verzichten müssen.

Auf Voigts Korbleger mit links werden die LippeBaskets monatelang verzichten müssen. © Isabell Michalski

Ein hoher Preis, den Voigt - seit elf Jahren ist der heute 23-Jährige - bei den LippeBaskets - bereit war, zu zahlen. „So langsam ist eine Zeit, wo ich dann mal auf meine Gesundheit achten muss“, sagt Voigt. Hinzu kommt: Er suchte die Ärzte wegen Schmerzen an der linken Seite auf - doch rechts seien seine Probleme viel schlimmer, so Mediziner. Nicht ausgeschlossen, dass er sich auch dort operieren lässt, bevor er aufs Parkett zurückkehrt.

Im Privatleben, beim Basketball und auch im Berufsleben war Voigt eingeschränkt. In seiner Ausbildung zum Automobilkaufmann saß Voigt länger mal am Schreibtisch, bis er für ein Kundengespräch aufstehen musste. „Da musste ich mich zusammenreißen, damit ich nicht so herumlaufe, wie ein angeschossenes Reh“, beschreibt Voigt. Die Ausbildung hat der Werner mittlerweile abgeschlossen. Übernehmen lassen hat er sich allerdings nicht. Ein Leben lang möchte Voigt nicht in der Branche arbeiten, aktuell befindet er sich auf der Suche nach einer neuen Ausbildung oder einem dualem Studium - und ist zuversichtlich.

LippeBaskets-Urgestein vergisst seine Probleme

Während seiner Verletzungspause hält das LippeBaskets-Urgestein (Voigt: „So kann man das nennen“) weiter den direkten Kontakt zu seinen Mitspielern. „Die Faxen macht man ja trotzdem mit. Da vergisst man seine Probleme“, so Voigt.