Bronek Bakiewicz (l.), neben seiner Spielerin Annika Patzdorf, vermisst den Volleyball.

© Jura Weitzel

„Mein Herz geht in zwei Richtungen“: Bronek Bakiewicz vom TV Werne zwischen Volleyball und Verstand

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Ab wann ist es vertretbar, wieder in die Halle zu gehen? Wie soll die Saison fortgesetzt werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich auch Bronek Bakiewicz, Trainer der Volleyballerinnen des TV Werne.

Werne

, 14.01.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nicht nur den Spielern fehlt der Sport. Auch die Trainer leiden unter der aktuellen Zwangspause. Bronek Bakiewicz. Trainer der Oberliga-Volleyballerinnen des TV Werne, sieht aber auch das Positive in der aktuellen Situation.

„Ich habe das große Glück, dass ich echt viele Hobbys habe. Ich gehe gerne in die Natur, lese viel. So kann ich die Zeit überbrücken“, sagt Bakiewicz. „Trotzdem vermisse ich Volleyball total. Wenn ich nach einem langen Arbeitstag fertig bin, bin ich nach dem Training wieder fit.“

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Online-Training ist für den Trainer aber nichts. „Das macht mein Co-Trainer Philipp Zurwieden. Ich sitze den ganzen Tag vor dem Bildschirm, dann habe ich abends keinen Bock am Computer zu sein. Ich habe im Moment auch viel Arbeit und deswegen großes Glück, dass Philipp das macht.“ Die Frage sei für ihn auch: „Mit welcher Intensität trainierst du, wenn du kein Datum für eine Rückkehr hast?“

Den Kontakt mit seinen Spielerinnen hält Bakiewicz trotzdem - wenn auch nicht wöchentlich. „Ich rufe sie jetzt nicht jede Woche an und frage, was es neues gibt. Das würden sie auch glaube ich nicht wollen“, sagt er und lacht. Der persönliche Kontakt fehle aber sehr. „Wir machen das nicht nur aus Liebe zum Sport, sondern auch aus Liebe zu Menschen.“

Bakiewicz sieht für den Hallensport schwarz

Von Training draußen in Zweiergruppen hält Bakiewicz nichts - zumindest nicht im Volleyball. „Volleyball ist kein Fußball, wo man immer in Bewegung ist. Beim Volleyball ist man fünf, sechs Sekunden in Bewegung. Man reagiert und hat eine Pause. Training draußen ist bei den Temperaturen nicht förderlich.“

Da Volleyball in geschlossenen Räumen gespielt wird, vermutet er auch, dass die Pause für Hallensportarten nochmal länger sein wird als für Freiluftsport. „Ich sehe da schwarz.“

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Eine mögliche Fortsetzung der Saison hält Bakiewicz erst frühestens ab dem 1. März für möglich. „Wir werden bis zum 31. Januar nicht in die Halle können und brauchen vier Wochen Vorbereitungszeit. Das ist für uns klar. Wir können erst planen, wenn wir wieder in die Halle können. Aber dann ist die Frage: Wie ist das mit der Ansteckungsgefahr, wenn sich dort große Gruppen bewegen? Wie beurteilt man das? Das ist wie in eine Glaskugel gucken.“

Für seine Mannschaft wäre die Pause besonders schade, weil sie gut in die Saison gestartet sei. Zwei von drei Spielen gewannen die Volleyballerinnen, lagen auf dem fünften Platz. „Wir haben die Klasse letzte Saison geschenkt gekriegt. Aber diese Saison bewiesen, dass wir in die Liga gehören.“

Bakiewicz befindet sich im Zwiespalt, was die Fortsetzung der Spielzeit angeht. „Mein Herz geht in zwei Richtungen. „Einmal geht es um die Gesundheit der Spielerinnen und der Verstand sagt, es sollte mit der neuen Saison im Sommer begonnen werden. Andererseits möchte ich wieder in die Halle.“

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