Schrecksekunde für die LippeBaskets II und Cajus Cramer im Spiel gegen Kaiserau Ende März. Die schwere Knieverletzung des Leistungsträgers und Publikumslieblings überschattete die Partie und machte auch den deutlichen Sieg der Werner Basketballmannschaft zweitrangig.
Cramer riss sich damals das Innenband sowie Fasern im Kreuzband. Das ist nun fast drei Monate her. Uneingeschränkt ist er, wenig überraschend, nach wie vor nicht. „Den Umständen entsprechend geht es mir gut. Die Genesung läuft so, wie sie soll. Ich bin trotzdem bei Weitem nicht zufrieden. Ich schätze, ich bin gerade so bei 60 Prozent, bis ich wieder fit bin. Es muss noch viel passieren, bis ich beispielsweise mal wieder joggen kann“, sagt der 28-Jährige.
Die Verletzung könnte sogar seiner gesamten Basketballkarriere ein unerwünschtes Ende setzen. „Die Empfehlung der Ärzte ist ganz klar, das Basketballspielen sein zu lassen.“ Bereits vor zehn Jahren riss sich Cramer einmal das Kreuzband und den Meniskus. „Das Resultat daraus ist jetzt ein Knorpelschaden, zumindest im Anfangsstadium. Das haben mir Ärzte damals auch schon so gesagt, dass das passieren wird, wenn ich so weitermache.“
Aber ohne Basketball kann Cramer eben nicht. „Ich habe bei den Spielen schon auch gemerkt, dass mein Knie dick wurde. Ich habe aber trotzdem immer weiter gemacht.“ Dabei sind die aktuellen Beschwerden nicht einmal das schlimme an solchen Verletzungen. „Die Konsequenzen spürt man ja meist erst 15 Jahre später, wenn man so weiter macht wie zuvor. Ich will aber mit 40 oder 50 auch noch wandern gehen können. Deswegen muss ich überlegen, ob ich das Basketballspielen nicht lieber sein lasse.“
Cramer-Comeback oder Karriereende?
Die Gedanken darüber möchte Cramer aber erst intensivieren, wenn sein Knie wieder „alltagstauglich“ ist. „Ich habe aktuell nicht das Ziel, bis dann und dann auf dem Platz zu stehen. Das war vor 10 Jahren mal so, aber jetzt nicht mehr. Derzeit ist noch lange nicht an Basketball zu denken.“

Wenn Cramers Zeit als Spieler endet, sieht er sich durchaus in anderen Funktionen bei den LippeBaskets. „Ich könnte mir schon auch vorstellen, Trainer zu werden. Das müsste aber zeitlich passen. Ich habe schon die Jugend trainiert und auch ein Jahr die Damenmannschaft. Erst einmal bin ich aber noch Sportler und will selbst auf dem Platz stehen“, sagt Cramer, der sein Karriereende noch nicht wünscht. „Ich würde mir natürlich schon wünschen, dass sich das Ganze drei bis vier Jahre nach hinten verschiebt. Das Karriereende will ich am liebsten selbst bestimmen.“
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