Krankenwagen und Tränen zum Abschied Werner SC verliert sein letztes Landesliga-Spiel

Werner SC verliert sein letztes Landesliga-Spiel
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Auf Wunsch von Gegner Vorwärts Wettringen hat der Werner SC bereits am Donnerstagabend sein letztes Landesliga-Spiel ausgetragen. Gegen die Wettringer gab es in einem erschreckend schwachen Spiel der Werner eine 1:2-Niederlage.

Landesliga 4

Werner SC – Vorwärts Wettringen 1:2 (1:1)

„Das war nicht unser schlechtestes Spiel diese Saison. Letzte Woche Sonntag gegen Dorsten war es schlechter“, bilanzierte Trainer Axel Scheunemann die Partie. Es war wahrlich ein Spiel ohne viele Höhepunkte. Und eins, das phasenweise eher einem Sommerkick in der Vorbereitung ähnelte als einem Spiel auf Landesliga-Niveau.

Dass das nicht der Abend für den WSC werden würde, zeigte sich schon nach knapp einer Minute. Denn da gingen die Hausherren in Rückstand. Verteidiger Amer Masic ließ sich vom gegnerischen Top-Stürmer Florian Kappelhoff-Rickert düpieren, der lupfte über Masic und dann auch über WSC-Keeper Henrik Pollack drüber ins Tor. Ein zu einfaches Gegentor vor gerade einmal 60 Zuschauern.

Krankenwagen am Lindert
Luis Krampe wurde per Krankenwagen abgeholt nach einem Zusammenstoß mit den Köpfen. © Patrick Fleckmann

Doch wer nun ein wahres Tor- und Chancenfestival erwartete, wurde bitterlich enttäuscht. Zwar machte Amer Masic nach zehn Minuten mit einem Kopfballtor seinen Fehler wieder gut. Danach passierte aber auch lange nichts. Wettringen versuchte, scheiterte aber oft ein ums andere Mal am stark parierenden Pollack. Der Werner SC scheitert vor allem an sich selbst. In einer völlig neu zusammengeworfenen Mannschaft passten die Abstimmungen nicht. Viele Fehlpässe und Ballverluste waren das Resultat.

Noch dazu musste der WSC in der Halbzeitpause zweimal wechseln. Nachdem Luis Krampe, der sein letztes Spiel im Werner Trikot machte, mit einem Gegenspieler zusammengestoßen war, ging es für ihn per Krankenwagen ins Krankenhaus. Sein Auge war zugeschwollen, zudem klagte er am Platz über Kopfschmerzen und Unwohlsein. Auch Lukas Nattler musste nach 45 Minuten wegen Kreislaufproblemen runter. „Wir mussten da dann auch noch mal umstellen“, so Scheunemann.

Tränen bei Saado

Und zwar wechselte Werne dann mit Jannik Prinz und Finn Drücker zweimal neue Offensivkräfte ein. Wirklich einen Unterschied machte dies zuerst aber nicht. Erst Mitte der zweiten Hälfte wachte Werne langsam auf, wurde nach vorne agiler. Aber wirklich zwingend war auch das nicht. „Wir hatten vielleicht eine gute Torchance, wenn überhaupt“, kritisierte Axel Scheunemann nach Abpfiff. Sebastian Schnee scheiterte da volley aus kurzer Distanz und spitzem Winkel am gegnerischen Torwart (78. Minute).

Dass Vorwärts Wettringen dann noch das 2:1 erzielte, war mehr als verdient. Dem WSC fehlte es schlichtweg an Willen und Emotionen. Nur einmal zeigten sie die: In der 87. Minute wurde Jussef Saado ausgewechselt. Er geht nach neun Jahren beim WSC zu ASK Ahlen. Die komplette Bank kam zum Spielfeldrand, um ihn abzuklatschen, bei Saado flossen Tränen.

Die Spieler des Werner SC
Nach Abpfiff verabschiedete der Werner SC seine Abgänge. © Patrick Fleckmann

Wenige Minuten später nach Abpfiff gab es dann viele hängende Köpfe aufseiten der Werner. Der WSC geht aus der Landesliga mit einer Niederlage. „Sowas hätte zum Abschied nicht sein müssen. Ein Sieg wäre auch für die Abgänge zum Abschied schön gewesen“, so Scheunemann. Diese wurden nämlich nach Schlusspfiff noch von Mannschaft, Vorstand und einigen wenigen Zuschauern verabschiedet.

Tim Neugebauer, Serhad Gün, Luis Krampe, Brian Wolff, Amer Masic, Daniel Durkalic, Camille Dadal, Jannis Vertgewall sowie eben Saado bekamen zum Abschied ein Trikot und ein Foto überreicht.

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