Klassenerhalt für den SV Herbern „schon utopisch“ Der Landesligist findet andere Motivation

Von Conrad Fröhlich
Klassenerhalt für den SV Herbern „schon utopisch“ : Der Landesligist findet andere Motivation
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Beim Blick auf die Tabelle in der Fußball-Landesliga 4 gibt es wahrlich nicht viel, was den Beteiligten des SV Herbern noch Hoffnung schenkt. Das Team von Trainer Oliver Glöden ist zurzeit Liga-Schlusslicht und hat bereits elf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer − bei sechs ausbleibenden Spieltagen.

Marcus Fischer, spielender Co-Trainer des SV Herbern, weiß, dass es tabellarisch eigentlich nur noch um die goldene Ananas geht: „Man muss da Realist sein. Die sechs Spiele müssten wir alle gewinnen. Da wir in der Rückrunde noch kein Sieg geholt haben, ist das gerade schon utopisch.“ Ganz ausschließen möchte er den Klassenerhalt allerdings erst, wenn er auch rechnerisch nicht mehr möglich ist. „Es gibt natürlich Wunder, auf die man immer irgendwie hofft. Nichtsdestotrotz muss man sich damit abfinden, dass der SV Herbern in der nächsten Saison in der Bezirksliga spielen wird.“

Die Mannschaft des SV Herbern
Die Mannschaft des SV Herbern hat rechnerisch noch die Chance auf den Ligaverbleib. © Patrick Fleckmann

Wie ist also um die Motivation innerhalb der Mannschaft bestellt? Schließlich hat das Team jetzt eher kein festes Ziel mehr, dass die Spieler im Hinterkopf haben. „Der Druck sollte jetzt eigentlich weg sein. Jetzt geht es darum, Gesicht und Charakter zu zeigen. Wir müssen zeigen, dass wir fußballerisch leben. Das sollte die Motivation sein.“ Die Haltung seiner Mannschaft ist für ihn dabei entscheidend. „Wir wollen Siege einfahren und nirgendwo spaßeshalber hinkommen und ein bisschen mitspielen.“

Logischerweise wirken sich die fehlenden Punkte und die aussichtslose Situation auch auf die Stimmung innerhalb des Teams aus. „Es macht zurzeit natürlich kein Spaß. Das ist für uns alles sehr frustrierend im Moment“, beschreibt Fischer die aktuelle Gefühlslage.

Doch es hilft alles nichts. Schließlich ist Aufgeben für den SV Herbern keine Option. „Das Leben muss weitergehen. Wir müssen jetzt kämpfen, kratzen und beißen.“ Diese Grundtugenden des Fußballs habe der spielende Co-Trainer, der vor einigen Wochen mit einem Hexenschuss zu kämpfen hatte, auch schon im Derby gegen den Werner SC gesehen. Mehr als ein torloses Remis stand am Ende trotzdem nicht zu Buche.

Trotzdem zieht der Trainer einige positive Schlüsse aus dem Duell, die er auch in der nächsten Partie gegen Westfalia Gemen (Sonntag, 15 Uhr, Sportanlage Herbern), sehen möchte: „Die Leistung gegen Werne macht natürlich Hoffnung. Da hätten wir mit ein bisschen Glück auch gewinnen können. Die Grundtugenden haben gestimmt und die müssen auch gegen Gemen stimmen.“

Fischers Zukunft beim SV Herbern ungeklärt

Mitten in der sportlichen Krise muss sich der SV Herbern allerdings auch noch mit personellen Fragen für die nächste Saison beschäftigen. Für Marcus Fischer ist es momentan noch nicht geklärt, ob er in der nächsten Saison als spielender Co-Trainer weitermacht. „Momentan laufen da noch die Gespräche. Die Entscheidung werden wir in den nächsten Wochen bekannt geben.“

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