
© Kamil Jablonski
Kamil Jablonski läuft Ironman im warmen Portugal - aber: „Die Kälte hat mir den Stecker gezogen“
Triathlon
Ganz spontan hatte sich Kamil Jablonski dazu entschieden, den Ironman im portugiesischen Cascais am vergangenen Wochenende zu laufen. Dort hatte er ausgerechnet mit Kälte ein Problem.
Nachdem Kamil Jablonski Ende August beim Ironman in Hamburg gestartet war und eine neue Bestzeit gezeigt hatte, wollte er eigentlich in diesem Jahr keinen Ironman mehr mitnehmen. Spontan entschied er sich aber, dann doch nach Portugal zu fliegen und den Ironman in Cascais mitzunehmen.
Bereut hat es Kamil Jablonski nicht, als wir ihn darauf ansprechen. „Ich würde sagen, das war der schönste Ironman, den ich je gelaufen bin“, berichtet der Lüner Triathlet. „Die Landschaft, der Ort, das ganze Drumherum - das war schon alles wirklich richtig schön.“
„Es war auch der härteste Ironman“ für Kamil Jablonski
Aber Kamil Jablonski hat auch die andere Seite gesehen. „Es war auch der härteste Ironman, bei dem ich je war“, gibt er zu. „Gerade die Radstrecke hatte schon ein heftiges Höhenprofil und auch beim Marathon waren es dann am Ende über 200 Höhenmeter.“
Während andere dann aber gehen mussten oder zwischendurch pausierten, konnte Jablonski durchziehen. „Das war schon eine gute Leistung, mit der ich auch sehr zufrieden bin“, resümiert er. „Am Ende war ich dann 32. von rund 1400 Teilnehmern - damit kann man zufrieden sein, denke ich.“
Doch obwohl der Erfolg von Kamil Jablonski wieder stark war: Beim Schwimmen hatte der Athlet der TV Werne Wasserfreunde erneut Probleme. „Die Kälte hat mir schon wieder den Stecker gezogen“, sagt der Triathlet. Schon in Hamburg hatte er massive Probleme mit dem kalten Wasser.
„Die ersten 20 Minuten gingen eigentlich ganz gut“
Dieses Mal schien es erst so, als würde Jablonski mit den Bedingungen deutlich besser klarkommen. „Die ersten 20 Minuten gingen eigentlich ganz gut, da war ich auch relativ schnell dabei“, so der Triathlet. „Aber dann war es echt hart. Ich bin die ganze Zeit Brust oder Rücken geschwommen, weil ich auch keine Luft bekommen habe und meine Muskulatur nicht mehr arbeiten wollte. Als ich aus dem Wasser kam, hatte ich das Gefühl, ich bin eineinhalb Stunden geschwommen.“
In Wahrheit war er zwar 1:07 Stunde im Wasser - zufrieden war Kamil Jablonski damit aber nicht. „Normalerweise traue ich mir schon zu, unter einer Stunde zu bleiben“, sagt er. „Da verliert man dann schon unnötig viel Zeit. Und auch, wenn es hier so schön ist: Das ist wohl ein Grund, warum ich diesen Ironman nicht mehr machen werde.“
Mit Platz 32 hat sich Kamil Jablonski in diesem Rennen nicht für den prestigeträchtigen Ironman auf Hawaii qualifiziert. Das war für den eigentlich immer sehr ambitionierten Triathleten aber in Ordnung: „Platz 32 ist gut - vor allem, wenn man auf die Vorbereitung schaut. Ich habe mich ja erst recht kurzfristig entschieden, sodass ich mich gar nicht mehr richtig vorbereiten konnte. Deswegen bin ich an diesen Ironman immer eher entspannt rangegangen.“
Nach diesem Rennen hat Kamil Jablonski aber noch nicht ganz Pause. „Ich werde am Sonntag nochmal einen Marathon laufen bei den Deutschen Polizeimeisterschaften“, berichtet er. „Das ist nach einem Ironman sicher nicht zum Nachmachen empfohlen. Ich wurde aber angefragt, weil ein Kollege ausgefallen ist und da konnte ich natürlich nicht Nein sagen.“
Nach dem Marathon hat Jablonski dann aber erstmal frei. Die ersten Planungen für das kommende Jahr stehen aber bereits. „Im Moment plane ich, den Ironman in Maastricht mitzunehmen im August“, sagt er. „Da war ja auch mein erster - das würde ich gerne wiederholen.“
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
