Jan Tschernoster: "Im Rennen voll am Anschlag"

Nach Platz elf bei Radsport-WM

Der Werner Radsportler Jan Tschernoster (RSC Werne) ist weltklasse. Am vergangenen Dienstag landete er bei der Weltmeisterschaft im spanischen Ponferrada auf Platz elf von 69 Startern im Einzelzeitfahren der Junioren. Im Interview lässt der 18-Jährige das Rennen Revue passieren und äußert sich zu seiner sportlichen Zukunft.

WERNE

, 25.09.2014, 13:45 Uhr / Lesedauer: 2 min
Jan Tschernoster auf seiner Zeitfahrmaschine. Bei der WM in Spanien fuhr er die knapp 30 Kilometer lange Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 46,6 Kilometern in der Stunde. Seine 38:01.02 Minuten brachten ihm im Ziel den elften Platz ein.

Jan Tschernoster auf seiner Zeitfahrmaschine. Bei der WM in Spanien fuhr er die knapp 30 Kilometer lange Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 46,6 Kilometern in der Stunde. Seine 38:01.02 Minuten brachten ihm im Ziel den elften Platz ein.

Eine spezielle Platzierung hatte ich nicht im Kopf. Die europäischen Konkurrenten kannten wir natürlich. Die aus den USA auch. Die anderen Fahrer waren uns aber unbekannt. Mein Ziel war es, meine bestmögliche Leistung abzurufen.

In diesem Moment war ich so konzentriert, dass ich über nichts mehr nachgedacht habe. Dann bist du in einem Tunnel und fährst nur noch.

Nein, nein. Da bleibt da überhaupt keine Zeit zum Nachdenken. Das wäre auch nicht gut. Ich war extrem fokussiert.

Im Rennen war ich vom ersten Moment an voll am Anschlag. Zwar habe ich darauf geachtet, dass ich nicht überzocke, aber taktisch fährt man da nicht.

Absolut.

Dann quäle ich mich weiter. Man muss gegen den Schmerz angehen. Darum geht es im Radsport. Nur so hat man auf diesem Niveau überhaupt eine Chance.

Für mich, ja. Da war nicht mehr rauszuholen. Das war Maximum. Ich war so erschöpft.

Mich musste sofort ein Betreuer festhalten, ansonsten wäre ich vor Erschöpfung mit dem Fahrrad zusammen umgekippt. Ich bin noch ein paar Minuten im Sattel geblieben und habe einen Schluck getrunken. Erst dann konnte ich wieder stehen. Vorher ging gar nichts.

Ich habe natürlich eine Menge Glückwünsche bekommen. Über Facebook, per SMS, Mail und WhatsApp. Ich habe mich riesig gefreut.

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Das weiß ich noch nicht. Ich werde mir ein Team suchen müssen. Es gibt ein paar Anfragen. Aber sagen kann ich dazu noch nichts.

Ja. Ich will an Rundfahrten teilnehmen. Ich kann mir auch vorstellen, an internationalen Rennen teilzunehmen. Aber ich muss jetzt erstmal schauen, wie es konkret weiter geht. Darüber werde ich mir in den kommenden Wochen meine Gedanken machen.

Die Tour de France? Die ist für mich aktuell so weit entfernt, dass es sich nicht lohnt, davon zu träumen. Und das meine ich auch so.

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