„Ich fahre nächstes Jahr nicht die Tour de France“

Tschernosters Erfolg bei Oderrundfahrt

Jan Tschernoster (18) vom RSC Werne hat am vergangenen Wochenende die Oderrundfahrt in Frankfurt nach fünf Etappen, 496,5 Kilometern auf der Straße und 11:54.53 Stunden Fahrtzeit gewonnen. Im Interview zeigt sich Tschernoster gewohnt bescheiden und redet auch ganz abgeklärt über seinen Sturz auf der letzten Etappe.

WERNE

, 13.07.2015, 20:21 Uhr / Lesedauer: 1 min
Jan Tschernoster im Gelben Trikot bei der Siegerehrung der Oderrundfahrt.

Jan Tschernoster im Gelben Trikot bei der Siegerehrung der Oderrundfahrt.

Herr Tschernoster, da haben Sie ja mal einen rausgehauen…

Ich glaube nicht, dass ich nächstes Jahr die Tour de France fahre, nur weil ich jetzt die Oderrundfahrt gewonnen habe.

Das war Ihr erster Rundfahrtsieg. Mit 18. Bei den Männern…

Die Leistung geht ja auch in Ordnung. Aber es war ja keine internationale Rundfahrt. Es waren zwar ein paar Luxemburger und Niederländer dabei, ansonsten nur deutsche Fahrer.

Ich merke schon, Sie wollen sich nicht loben. Darf ich denn sagen, dass Sie bisher ein überragendes erstes Herrenjahr fahren?

Bisher läuft wirklich alles super. Ich hätte nie damit gerechnet, dass es zu Beginn so gut läuft. Ich habe mich aber schon extrem intensiv auf die Saison vorbereitet. Im Winter hat das angefangen.

Bei der Oderrundfahrt sind Sie auf der abschließenden Etappe gestürzt. Was war da los?

Das war meine Schuld. In einer schmalen Kurve bin ich zu weit nach außen gekommen und bin auf einem Sand-Kiesgemisch ausgerutscht.

War das ein Schockmoment?

Ich kenne solche Situationen. Ich bin aufgestanden und habe schnell gemerkt, dass es normal weitergeht.

Hatten Sie nicht die Sorge, dass das Feld seine Chance wittert, Ihren Sturz auszunutzen?

So ist das nicht im Radsport. Da zählt das Fairplay. Das Feld hat mitbekommen, dass ich gestürzt bin, hat deshalb das Tempo gedrosselt. So, dass ich mit meinem Team locker wieder auffahren konnte.

War es vor der Rundfahrt eigentlich klar, dass das Team Rose Sie für den Gesamtsieg unterstützt?

Wir waren das jüngste Team. Bei uns hat niemand damit gerechnet, dass einer von uns gewinnen könnte. Nach dem Zeitfahren am Samstag war aber klar, dass alle für meinen Sieg mitarbeiten werden.

Schlagworte: