Nach Derby gegen den FC Nordkirchen II Werner SC II kassiert gleich mehrere Geldstrafen

Geldstrafe für Werner SC II nach Derby gegen den FC Nordkirchen II
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Am 30. September feierte Fußball-B-Ligist Werner SC II einen deutlichen 5:1-Sieg über die Lokalrivalen vom FC Nordkirchen II. Dieser gelang, obwohl der Schiedsrichter mehrere strittige Entscheidungen gegen den WSC gefällt hatte. Die daraus resultierenden Wortgefechte wurden für die Werner nun teuer.

150 Euro Strafe für einen Betreuer des Werner SC II – so lautet das Urteil des Kreissportgerichts Münster. Der Grund: unsportliches Verhalten und Beleidigungen gegen den Schiedsrichter. In der Mitteilung des Sportgerichts wird Betreuer Dennis Uhlenbrock als Absender dieser Beleidigungen genannt.

Doch WSC-Spielertrainer Janis Leenders klärt auf: „Das war eine Verwechslung. Die Strafe wurde nicht gegen Dennis Uhlenbrock ausgesprochen, der an dem Tag gar nicht da war, sondern gegen einen anderen Betreuer von uns, der vertretungsweise die Fahne in der Hand hatte.“ Ein zunächst eingeleitetes Verfahren gegen Leenders selbst, ebenfalls wegen Beleidigung, wurde eingestellt.

Was aber war genau vorgefallen? Laut Leenders war der Schiedsrichter mit der Besetzung der Bank des Werner SC II nicht einverstanden. Zu viele Spieler, die nicht auf dem Spielberichtsbogen standen, hätten darauf Platz genommen. Als es aufgrund mehrerer strittiger Entscheidungen (unter anderem wurden dem Werner SC II mehrere Tore wegen Abseits aberkannt und ein Elfmeter verweigert) etwas hitziger wurde, habe der Unparteiische den Betreuer ermahnt, die Spieler hinter die Bande zu verweisen.

Werner SC akzeptiert Strafe

Dieser habe mit dem Satz „Das ist nicht meine Aufgabe, mach du mal deinen Job“ gekontert. „Die Reaktion, dafür extra einen Bericht anzufertigen, finde ich etwas drüber. Der Schiedsrichter hatte damals sowieso einen nicht ganz so glücklichen Abend“, erinnert sich Leenders.

Dennoch ist der Coach durchaus selbstkritisch: „Insgesamt müssen wir uns auch in einem Derby etwas zusammenreißen auf der Bank. Wir haben die Strafe akzeptiert und auch nochmal in einem Schreiben kundgetan, dass es uns leid tut, dass wir so reagiert haben.“

Tobias Temmann, Spielertrainer des FC Nordkirchen II
Nordkirchens Spielertrainer Tobias Temmann sah in Werne ein „ganz normales Derby“. © Sebastian Reith

Die 50 Euro, die der Werner SC zusätzlich wegen „fehlenden Ordnungsdienstes“ zahlen musste, kann Leenders nur schwer nachvollziehen: „Eigentlich sehe ich bei keinem Spiel in der Kreisliga B bewusst Ordner am Spielfeldrand. Wenn das jetzt immer bestraft wird, bekommen wir jedes Wochenende 200 Spruchkammerurteile dieser Art.“ Insgesamt sei es ein emotionales, aber nie überhartes Derby mit den „üblichen Sprüchen von beiden Seiten“ und einem verdienten Sieger aus Werne gewesen.

Nordkirchens Trainer Tobias Temmann teilt diese Einschätzung: „Das war ein ganz normales Derby. Bei den Entscheidungen, die der WSC gegen sich hatte, wäre ich wahrscheinlich auch etwas erbost gewesen“, sagt er mit einem Schmunzeln.

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Dazu sei gekommen, dass „die Werner Spieler, die nicht im Kader waren und auf der Bank saßen, sicher schon ein paar Bier getrunken hatten.“ Die konkrete Szene, die letztlich zur Geldstrafe führte, habe er selbst gar nicht wahrgenommen.

Auch zur Frage nach dem Ordnungsdienst hat er eine Meinung: „Ich weiß, dass bei uns immer jemand vom Vorstand da ist und diese Rolle übernehmen kann. Aber es ist jetzt nicht etwas, das ich beim Spiel in Werne vermisst hätte.“ Für ihn war der sportliche Effekt der Niederlage ohnehin wichtiger: „Vielleicht war das unser Wachmacher. Zumindest haben wir danach kein Spiel mehr verloren.“

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