FC Nordkirchen: Venneker trägt Regenbogenbinde „Wir sind in Deutschland und nicht in Katar“

Von Conrad Fröhlich
Kapitän des FC Nordkirchen läuft mit Regenbogenbinde auf
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Komplett sorgenfrei, ob es nicht doch vielleicht ein paar negative Rückmeldungen geben würde, ist Nils Venneker, Kapitän des FC Nordkirchen, im Fußball-Landesligaspiel gegen den SV Herbern nicht aufgelaufen. Immerhin hatte es um das Tragen der Regenbogen-Kapitänsbinde Diskussionen gegeben. „Erst habe ich mir ein paar Gedanken gemacht. Dann ist mir allerdings aufgefallen, dass wir immer noch in Deutschland sind und nicht in Katar“, schildert der Innenverteidiger mit einem Schmunzeln. Gerade im Zuge der WM und der One-Love-Binden-Debatte wollten die Nordkirchener ein Zeichen setzen.

„Wir wollten damit zeigen, dass es auch einfach geht. Dass man auch im Amateur-Bereich auf das Thema aufmerksam machen kann“, begründet Venneker die Aktion, die vom Vorstand in die Wege geleitet wurde: „Der Vorstand hatte die Idee und dann war für uns als Mannschaft sofort klar, dass wir die auch umsetzen.“ So wurde der Gedanke einfach in die Tat umgesetzt, ohne im Voraus große Worte darüber zu verlieren.

Ob er in die Zukunft weiterhin mit der Binde auflaufen wird, weiß der Innenverteidiger allerdings noch nicht: „Darüber haben wir uns ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht. Ich habe auf jeden Fall überhaupt kein Problem damit, sie zu tragen.“

Zumal er seine Mannschaft mit dieser Binde zum Sieg führte. Der knappe Nordkirchener Erfolg hatte aber logischerweise sportliche Gründe. „Ausschlaggebend für den Sieg war auf jeden Fall die erste Halbzeit, da hätten wir das Spiel entscheiden müssen. Da müssen wir eigentlich mit einem 3, 4 oder 5:0 in die Kabine gehen“, fasst der Spielführer zusammen.

Mit dem zweiten Abschnitt kann er dagegen weniger gut leben: „Da wollten wir es nur noch irgendwie über die Zeit bringen. Herbern war in der zweiten Halbzeit auf jeden Fall die bessere Mannschaft.“ Dennoch spricht Venneker über die gesamte Laufzeit betrachtet von einem „verdienten Sieg“.

Der zudem hart erkämpft war: Venneker zufolge lag das allerdings eher am Untergrund als an der Eigenschaft eines Derbys: „Als bekannt wurde, dass wir auf Rasen und nicht auf Kunstrasen spielen, wussten wir schon, dass Herbern über den Kampf kommt. Den haben wir zu 100 Prozent angenommen und konnten teilweise sogar noch ein bisschen Fußball spielen.“

FC Nordkirchen aktuell Vierter

Die Laune nach dem Spiel war entsprechend gut und das Ergebnis wurde gefeiert. „Wir waren nach dem Spiel noch im Vereinsheim und haben ein paar Bierchen getrunken. Die haben wir uns auf jeden Fall verdient.“

Auch der Blick auf die Tabelle dürfte bei den Nordkirchenern für gute Stimmung sorgen. Schließlich belegt der Aufsteiger den vierten Platz und hat ein größeres Polster auf die unteren Ränge. Nach oben ist es lediglich ein mageres Pünktchen Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz. Nils Venneker möchte sich von der tabellarischen Situation allerdings nicht täuschen lassen: „Die Tabelle ist extrem eng und die Liga sehr ausgeglichen. Deswegen sind wir sehr froh, dass es aktuell so gut läuft.“

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