Quo vadis, Werner SC? Klub muss Führungschaos beenden und drohendes Fiasko verhindern!

Klub muss Führungschaos beenden und drohendes Fiasko verhindern!
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Patrick Schröer guckt in die Kamera.

Die Fußballer des Werner SC sind führungslos. Der Fußballvorstand des WSC hat es binnen weniger Tage zustande gebracht, sich komplett selbst abzuschaffen. Aus einem Scherbenhaufen, wie mein Kollege Benedikt Iwen vor Tagen schrieb, hat sich ein Berg voller Missverständnisse und Peinlichkeiten entwickelt. Was ist bloß los mit dir, Werner SC?

Werner SC: Brandgefährliches Verhalten

Ex-Fußball-Vorsitzender Dirk Abdinghoff? Ist nach monatelangem Theater mit dem Gesamtvorstand weg. Geschäftsführer Michael Preik? Hat nachgezogen und wird sich gar vom Werner SC abmelden. Ebenso wie Vereinsikone und Ex-Fußballchef Thomas „Stan“ Overmann. Wer hat denn da jetzt noch was zu sagen? Einen Ansprechpartner für die Fußballer, den sucht man nun vergeblich und das ist brandgefährlich.

Während Übergangstrainer Lars Müller mit dem WSC um den Klassenerhalt in der Landesliga kämpft, laufen in dieser Zeit vielerorts Gespräche für die kommende Saison. Welcher Spieler bleibt? Welcher geht? Wer kommt? Beim Werner SC gibt es derzeit niemanden, der mit den Akteuren über die neue Saison spricht. Andere Vereine werden ihre Chance wittern.

Ein riesiges WSC-Fiasko droht. Im Worst-Case verlässt ein Großteil der Spieler den Klub. Und dann kann es ganz schnell zappenduster werden. Nebenbei sei erwähnt: Es ist weiterhin überhaupt nicht ersichtlich, wer ab Sommer als Trainer das Kommando bei der ersten Mannschaft übernimmt. Lars Müller bleibt nur bis Sommer. Schwierig, Werner SC!

Aber nicht nur die Nachrichten an sich sind unrühmlicher Natur, ebenso ist es die gesamte Vorgehensweise der Verantwortlichen. Spieler des Werner SC erfahren aus der Presse von den internen Entwicklungen. Kommunikation? Mittlerweile ein Fremdwort beim WSC.

Anfang Januar schrieb der Werner SC nach monatelangem internen Streit in einem offiziellen Statement noch von vereinten Kräften zwischen Fußball- und Gesamtvorstand. Zwei Wochen sind seitdem vergangen. Der Fußball-Vorstand ist jetzt weg. Die großen Friedensworte waren also nicht mehr als ein schlechter Witz.

Die, die beim Werner SC jetzt noch etwas zu sagen haben, müssen nun handeln. Das ist in vorderster Front Gesamtverein-Vorsitzender Oliver Grewe. Er muss mit seinem Team das herausfordernde Kunststück vollbringen, den gesamten Verein zu vereinen und dann schnelle, gute (Personal)-Entscheidungen treffen.

Die Fußballer des Werner SC benötigen einen Chef, einen Ansprechpartner, jemanden der den Takt vorgibt. Zur Not kann das erst einmal eine Übergangslösung sein, um Ruhe und Stabilität zu schaffen. Davon profitieren zunächst alle. Eine langfristige Lösung kann danach immer noch folgen, um wieder zu erfolgreicheren Zeiten für den Werner SC zurückkehren zu können.

Oliver Grewe spricht ins Mikrofon.
Oliver Grewe, Gesamtverein-Vorsitzender des Werner SC, ist jetzt gefordert. © Schafflick

Dem Klub wären die zu gönnen. Das Fundament dazu hat er. Der WSC ist noch immer der größte Fußballverein der Stadt, stellt zwei Herrenteams und viele Jugendmannschaften. Diese Basis sollte sich der Verein bewahren. Der Werner SC braucht seine Fußballerinnen und Fußballer. Sie sind wichtig für den Verein und auch für die Stadt Werne.