Der Werner SC hat im Auswärtsspiel bei Westfalia Gemen eine deutliche 0:4 (0:2)-Niederlage hinnehmen müssen – und damit nicht nur drei Punkte, sondern auch ein gutes Stück seines Polsters im Tabellenmittelfeld verloren. Gegen das zuvor auf Rang zwölf platzierte Team aus Gemen zeigte der WSC eine enttäuschende Leistung und fand über die gesamte Spielzeit kaum Zugriff auf die Partie.
Landesliga 4
Westfalia Gemen - Werner SC 4:0 (2:0)
„Wir sind über 90 Minuten nie richtig ins Spiel gekommen. Vieles war zu ungenau, zu wenig aggressiv. Wir haben die letzten Pässe nicht sauber gespielt, standen in der Defensive oft nicht gut. Insgesamt war das heute einfach zu wenig“, ärgerte sich WSC-Trainer Lars Müller nach dem Spiel. Seine Mannschaft hatte sich für das Duell beim nun Tabellenzehnten viel vorgenommen – doch schon früh liefen die Dinge in eine andere Richtung.
Nach einem Angriff über die linke Seite brachte Johannes Koschmieder Westfalia Gemen bereits in der elften Minute mit 1:0 in Führung. Werne wirkte zwar bemüht, kam aber kaum gefährlich vor das Tor der Gastgeber. „In der ersten Halbzeit fand ich eigentlich, dass wir mehr vom Spiel hatten – aber ohne echte Torchance. Und trotzdem liegst du 0:2 hinten“, sagte Müller. Denn kurz vor der Pause erhöhte Florian Girnth mit einem beinahe identischen Angriff auf 2:0 (45.).

Wer dachte, der WSC würde in der zweiten Halbzeit mit mehr Druck zurückkommen, wurde schnell enttäuscht. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff schlug erneut Koschmieder zu, nachdem ein langer Ball ungehindert durch die Werner Defensive rutschte und der Angreifer frei vor dem Tor auftauchte (47.). Auch danach wirkte der WSC überfordert, Gemen hingegen zielstrebig. In der 75. Minute sorgte Koschmieder mit seinem dritten Treffer für den 4:0-Endstand.
„Wir wollten nach der Pause mehr investieren, aber mit dem ersten Ball kassieren wir das 0:3. Dann ist das Spiel quasi entschieden. Das hat heute einfach nicht gepasst – wir waren nicht klar genug, nicht sauber genug, nicht präsent genug“, so Müller. Auch wenn er seiner Mannschaft keinen fehlenden Willen unterstellen wollte: „Ich glaube nicht, dass da jemand Dampf rausgelassen hat. Aber das war einfach nicht das, was wir zuletzt gezeigt haben.“
Werner SC kämpft weiter um den Klassenerhalt
Nach der Niederlage bleibt der WSC bei 34 Punkten und rutscht allmählich näher an die Abstiegszone heran. Zwar steht das Team weiterhin auf Rang sieben, doch der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz (14., TSG Dülmen, 27 Punkte) beträgt nur noch sieben Zähler. Westfalia Gemen zog durch den Dreier mit nun 32 Punkten auf Platz zehn vorbei und verkürzte den Abstand auf Werne auf zwei Punkte. Tabellenführer bleibt der FC Nordkirchen (57 Punkte), Zweiter ist der nächste Gegner des WSC – SV Eintracht Ahaus (53 Punkte).
Bereits am kommenden Donnerstag (17. April, 19.30 Uhr) empfängt der Werner SC Eintracht Ahaus im heimischen Lindert. Im Hinspiel unterlag man denkbar knapp mit 1:2 – ein ähnlich knapper Verlauf wäre aus Werner Sicht diesmal wohl schon ein Erfolg. Müller warnt: „Ahaus ist eine sehr starke Truppe, die wird uns alles abverlangen. Wenn wir dann wieder das Gefühl haben, dass wir zu wenig investieren, dann wird das nicht funktionieren.“
Viel Zeit zur Vorbereitung bleibt nicht. Doch Müller macht klar, dass es nun vor allem auf die Einstellung ankommt: „Seit dem Winter machen wir vieles richtig. Dass man mal ein Spiel verliert, gehört dazu. Aber nicht auf diese Art. Das dürfen wir uns nicht noch einmal erlauben – auch wenn wir aktuell auf Platz sieben stehen.“
Denn der Blick auf das Restprogramm zeigt: In dieser engen Liga kann es schnell gehen. „Du verlierst gegen Ahaus, Dülmen gewinnt – und dann hast du nur noch vier Punkte Vorsprung. Danach geht es nach Münster, auch ein Abstiegskandidat. Dann wird es eng, dann bist du Elfter oder noch weiter unten“, warnt Müller. „Deshalb gibt es keinen Grund, sich zu entspannen. Wir müssen weiter hellwach bleiben.“
WSC: Pollak - Martinovic, Stöver, Y. Lachowicz, Jäger, Holtmann, C. Lachowicz, Prinz (87. Calikbasi), Becker (83. Warnecke), Przybilla (83. Fischer), Wottke (63. Drücker)
Tore: 1:0 Koschmieder (11.), 2:0 Girnth (44.), 3:0 Koschmieder (47.), 4:0 Koschmieder (75.)