Werner SC siegt im dritten Anlauf in Dülmen Platzverweis nach Torwartbeleidigung

Werner SC siegt in Dülmen und trotzt Platz und Unterzahl
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Aller guten Dinge sind drei – das galt am Donnerstagabend (3. April) aus Sicht des Werner SC in doppelter Hinsicht. Nachdem das Landesliga-Spiel bei der TSG Dülmen zweimal dem Winterwetter zum Opfer gefallen war, konnte es beim dritten Versuch endlich stattfinden. Und der WSC nutzte die späte Nachholchance des 16. Spieltags konsequent: Mit einem 1:0-Sieg belohnte sich das Team von Trainer Lars Müller für eine abgeklärte Leistung – auch in Unterzahl.

Landesliga 4

TSG Dülmen - Werner SC 0:1 (0:0)

„Wir haben das Spiel gut an die Bedingungen angepasst“, meinte Müller im Rückblick auf die Partie. Gespielt wurde auf holprigem Naturrasen – und das zwang beide Teams zu pragmatischem Fußball: viele lange Bälle, wenig Risiko. Der WSC fand sich in diesem Spielstil gut zurecht und hatte die klareren Chancen. Zweimal scheiterte Müllers Team in der ersten Hälfte am Pfosten, darunter ein Nachschuss von Marvin Stöver. Leon Becker zwang den Dülmener Schlussmann zudem zu einer Glanzparade. „Keine Ahnung, wie er den noch gehalten hat“, sagt Müller.

Lars Müller, Trainer der ersten Fußball-Mannschaft des Werner SC, in Winterjacke am Fußballplatz.
WSC-Trainer Lars Müller ist mit der aktuellen Bilanz des Werner SC in der Landesliga 4 rundum zufrieden. © Weitzel

Der entscheidende Moment ereignete sich in der 72. Minute: Felix Wottke, zuvor eingewechselt, leitete über die rechte Seite einen schnellen Angriff ein. Über Stöver kam der Ball in den Strafraum. Der erste Versuch wurde noch abgewehrt, doch Yannick Lachowicz drückte den Ball zum 1:0 über die Linie. Unmittelbar danach die Kehrseite des Treffers: Henry Poggenpohl, bereits verwarnt, ließ sich zu einer verbalen Entgleisung gegenüber dem TSG-Torwart hinreißen und „sah berechtigt Gelb-Rot“.

Werner SC trotzt der TSG Dülmen in Unterzahl

In Unterzahl zeigte der WSC weiter eine reife Vorstellung. Dülmen versuchte es fast ausschließlich mit langen Bällen, doch die Gäste standen kompakt. „Wir haben sehr gut verteidigt, gute Staffelung, gute Höhe – da kam kaum was durch“, lobte Müller. Keeper Henrik Pollak blieb weitgehend beschäftigungslos.

Mit dem fünften Sieg in Serie festigt der Werner SC seine Position in der oberen Tabellenhälfte (Platz sieben). „Wenn man sich die Bilanz seit Winter anguckt: acht Spiele, sechs gewonnen, eins unentschieden, das ist schon beeindruckend“, sagt Trainer Lars Müller. Aber ganz sorglos ist der Landesligist nicht: „Jannik Prinz ist angeschlagen. Eigentlich sollte er gar nicht spielen, aber dann kam er einige Minuten vor Ende auf den Platz – mit der Ansage: ‚kein Sprint, nur Kopfball‘. Aber auch das hat funktioniert, das hat er auch gut gemacht.“

Am Sonntag (6. April) hat der WSC spielfrei. Sportlich bleibt das Wochenende dennoch: „Am Samstag schauen die Jungs erst gemeinsam Fußball und dann geht es zum Basketball. Die LippeBaskets haben schließlich ihr letztes Heimspiel vor dem möglichen Aufstieg.“

WSC: Pollak – Martinovic, Stöver, Y. Lachowicz, Jäger, Poggenpohl, Holtmann, C. Lachowicz, Becker, Przybilla (81. Prinz), Drücker (64. Wottke)

Gelb-Rote Karte: Henry Poggenpohl (72./Beleidigung)

Tor: 0:1 Y. Lachowicz (72.)